Samstag, 2. März 2024

Er aber meinte den Tempel seines Leibes. (Joh 2,21)

03 Sonntag der Fastenzeit 

Evangelium                                                                                                    Joh 2, 13–25

13Das Paschafest der Juden war nahe
und Jesus zog nach Jerusalem hinauf.
14Im Tempel
fand er die Verkäufer von Rindern, Schafen und Tauben
und die Geldwechsler, die dort saßen.
15Er machte eine Geißel aus Stricken
und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus
samt den Schafen und Rindern;
das Geld der Wechsler schüttete er aus,
ihre Tische stieß er um
16und zu den Taubenhändlern sagte er:
Schafft das hier weg,
macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle!
17Seine Jünger erinnerten sich, dass geschrieben steht:
Der Eifer für dein Haus wird mich verzehren.
18Da ergriffen die Juden das Wort und sagten zu ihm:
Welches Zeichen lässt du uns sehen,
dass du dies tun darfst?
19Jesus antwortete ihnen: Reißt diesen Tempel nieder
und in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten.
20Da sagten die Juden:
Sechsundvierzig Jahre wurde an diesem Tempel gebaut
und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten?
21Er aber meinte den Tempel seines Leibes.
22Als er von den Toten auferweckt war,
erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte,
und sie glaubten der Schrift
und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte.
23Während er zum Paschafest in Jerusalem war,
kamen viele zum Glauben an seinen Namen,
da sie die Zeichen sahen, die er tat.
24Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht an,
denn er kannte sie alle
25und brauchte von keinem ein Zeugnis über den Menschen;
denn er wusste, was im Menschen war.

 

Tagesimpuls:

 

Er aber meinte den Tempel seines Leibes.  (Joh 2,21)

 

Im Neuen Testament wird der Begriff Tempel tatsächlich öfter für den Leib des Menschen gebraucht. Paulus schreibt, dass wir der Tempel des Heiligen Geistes sind, also Gott wohnt in uns, wir sind sein Tempel. Ursprung dieser Tatsache ist Jesus selbst, denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen, in seiner menschlichen Gestalt. Jesus ist der Tempel Gottes, der Leib Gottes, der auf die Welt gekommen ist. 

 

Er aber meinte den Tempel seines Leibes.

Vor Jesus hat es das nicht gegeben. Gott wollte bei den Menschen wohnen. Die Juden erkannten, dass er nicht in Götterbildern wohnt. Er wohnte in einem Zelt, dann im Tempel in Jerusalem. Salomo betet voller Erstaunen: „Wohnt denn Gott wirklich auf der Erde? Siehe, selbst der Himmel und die Himmel der Himmel fassen dich nicht, wie viel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe!" (1 Kön 8,27)

 

Er aber meinte den Tempel seines Leibes.

 

Seit Jesus zu uns gekommen ist, will Gott nicht mehr im Jerusalemer Tempel wohnen. Wir sollen an ihn glauben, wir sollen glauben, dass er Gott ist. Seit er die Eucharistie eingesetzt hat, wohnt er in der Eucharistie, in unseren Tabernakeln. Jesus in der Hostie ist der Leib Christi. Und wenn wir die Kommunion empfangen haben, wohnt er in uns, dann sind wir seine Tabernakel, seine Tempel. 

 

Er aber meinte den Tempel seines Leibes.

 

Deswegen haben wir eine große Ehrfurcht vor unseren Kirchen als heiligen Räumen, eine noch größere Ehrfurcht vor den Tabernakeln und vor dem Leib Christi, den wir anbeten und empfangen dürfen. Wir drücken unsere Ehrfurcht vor den Gotteshäusern aus, indem wir Kniebeugen machen, indem wir uns mit dem Weihwasser bekreuzigen, indem wir knien bei der Wandlung und vor dem Allerheiligsten. Jesus wohnt bei uns und in uns. Das ist ein Grund, dass wir ihm immer voller Ehrfurcht und Anbetung begegnen. 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass wir in dir Gott begegnen dürfen. Ich danke dir, dass du so nah bei uns wohnst. Ich danke dir für die Eucharistie und für die Priester, die sie uns schenken. Lass uns immer Ehrfurcht und Respekt haben vor deinen Gotteshäusern, vor deinen Tabernakeln. Gib, dass wir deine Nähe immer zu schätzen wissen. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

6 Kommentare:

  1. 5] wenn so nach im Tempel wie im Menschen alles unrein geworden ist, dann kann es vom Menschen aus auch nicht mehr gereinigt werden; denn so der Besen voll Kot und Unfates ist, wie soll er taugen zur Reinigung eines Gemaches?! Da muß dann leider Ich Selbst die Hand ans Werk legen und mit Gewalt den Tempel reinigen, und zwar durch allerlei schmerzliche Dinge, als da sind Krankheiten aller Art und andere scheinbare unglücksfälle, auf daß der Tempel rein werde.
    6] "Verkäufer" und "Käufer" sind die niederen unreinen Leidenschaften im Menschen; das zum Verkauf gebotene Vieh stellt die unterste Stufe tierischer Sinnlichkeit da und zugleich auch die dadurch erzeugte große Dummheit und Blindheit der Seele, deren Liebe gleich eines Ochsen ist, den sogar die sinnliche Zeugubgs- und Geschlechtsliebe mangelt, und den allein noch die allergrößte polypenartige Fressliebe belebt, und dessen Erkenntnis gleich ist den bekannten erkenntnisvermögen der Schafe!

    15] Und also werden zum Zeichen, daß die Menschen alle die äußerlichen Tugenden nicht zur Sache des inneren Lebens machen sollen, wodurch der edle Mensch bloß zu einer Konversationspuppe (Kaufhaus) wird, diese Taubenkrämer als in weiten Sinne alle Äußerlichkeiten, und in engeren Sinne als die Meister dieser Äußerlichkeiten, die ihre Ware zur inneren lebensware zu erheben bemüht sind, von Mir ebenfalls, nur etwas artiger, aus dem Tempel geschafft und auf ihren ordentlichen Platz verwiesen.
    16] das ist demnach der geistige Sinn der vorliegenden Tempelreinigung; ...


    Nach Jakob Lorber, GEJ, Bd 1,
    Kap.16, V.5+6, 15+16

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  2. GEJ, Bd.4, V.4: Aber die eigentliche Reinigung der Menschen geschieht erst durch eine wahre Buße, durch die Rolle über eine begangene Sünde an seinem Nächsten, durch den ernsten Vorsatz, nicht mehr zu sündigen, und durch die so hin vollkommene Besserung des Lebens.

    gEJ, Bd 4, Kap.50, V.3: Der Teich, der aus seinen Tränen entstand, und dessen Wasser seine Seele heilte, stellt seine Reue über die begangenen Sünden vor, und das Bad darin bezeichnet eine rechte Buße, die aus der Reue entspringt.

    Das reine Wasser bezeichnet das gerechte erkennen seiner Sünden und Gebrechen; und so der Teich zu einem See wird, so drückt dich das mächtigere Wollen aus, aus sich selbst gereinigt und geheilt zu werden. Das schöne Gras unter dem Wasser bezeichnet die Hoffnung auf die Erreichung der vollen Gesundheit und der höheren freien Gnade Gottes. diese stellt sich bereits am noch etwas fernen Ufer wahrscheinlich auf; Ich Selbst bin das in Geiste und im Willen.

    Die Bewegung zu mir hin durch das Gewässer der wahren Reue und Buße aber bezeichnet in sich den Fortschritt der Seele zur wahren Besserung.
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  3. Pater Hans Buob SAC, Predigt
    3. Fastensonntag, Lesejahr B,
    Joh.2, 13-25

    https://youtu.be/9Hc3vuBn_XE?si=YukvcxYwb8XJTD3B
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  4. Jesus, dein Wirken heute im Tempel zeigt mir ganz klar, dass es DIR um die Ehre Gottes deines Vaters geht. Einer jeder Mensch soll dies erfahren. Ich frage mich, weshalb Jesus, wird für all diese Opfergabe keine eigene Vorhalle dafür gewählt.
    Es hat für mich den Anschein, dass die jüdische "Geschäftstüchtigkeit" wohl hier im Vordergrund steht. All diese Dinge lenken ab von dem worum es geht. Dies alles, nimmt das Menschengehirn auf und wird von Gott abgelenkt. Jesus, DIR selbst ist es ein Gräuel, zu sehen, (so auch noch heute...) welches teuflischen Mammon-geprägtes Denken im Tempel damals und in vielen Kirchen heute herrscht. DU selbst findest im Tempel keine Ruhe !
    Jesus, mir zeigt das heutige Evangelium, dass der sündige dämonische Aktionismus micht nur zu deiner Zeit,  sondern auch heute in Deinem Heiligen Tempel allgegenwärtig ist.
    Heiliger Schutzengel, bitte hilf mir, dass ich keine falsche Frömmigkeit am Tag lege um mir einen gesellschaftlichen, geistlichen oder finanziellen Vorteil zu verschaffen oder mich selbst in den Vordergrund zu stellen. Hl. SCHUTZENGEL hilf mir,  mich nicht von äußerlichen Dinge um mich herum ablenken zu lassen, sondern immer auf die göttliche Dreifaltigkeit auszurichten. Amen

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  5. ZUM EVANGELIUM:

    Jesus hat den Tempel von Jerusalem das Haus seines Vaters genannt. Eben deshalb erträgt er es nicht, dass dieser Tempel durch Geschäftemacher entwürdigt wird. Nach seiner Vollmacht gefragt, antwortet Jesus mit einem versteckten Hinweis auf seinen Tod und seine Auferstehung am dritten Tag. Das haben die Jünger erst später verstanden; nachdem Jesus von den Toten auferstanden war, hat der Heilige Geist sie an dieses Wort erinnert.

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  6. Lasst uns wachsam sein, damit die Fahrlässigkeit nicht in das Bewusstsein eindringt!: "Die Unfähigkeit, unsere Schuld anzuerkennen, ist die gefährlichste Form geistiger Trägheit, die man sich vorstellen kann, weil sie die Menschen unfähig macht, sich zu verbessern" (Benedikt XVI.).
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    Persönliche Gedanken:


    Wachsam sein (Selbstbeschau) ?!

    Ich versuche es jeden Abend: Habe ich jemanden beleidigt? Sind meine Absichten richtig? Bin ich bereit, immer und in jeder Hinsicht den Willen Gottes zu erfüllen? Habe ich eine Gewohnheit zugelassen, die dem Herrn missfällt? Aber um diese Zeit bin ich müde und der Schlaf überkommt mich so manches mal.

    Jesus, Du kennst mich gründlich, Du weißt sehr gut, was im Inneren jedes Menschen steckt, lass mich die Fehler entdecken, gib mir die Stärke und ein wenig von deinem Eifer, damit ich alles aus dem Tempel (aus mir) hinaustreibe, was mich von Dir trennt. - Amen, Amen, Amen.

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