Mittwoch, 13. März 2024

Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht. (Joh 5,19)

04 Woche der Fastenzeit     Mittwoch

 

EVANGELIUM

Joh 5, 17-30

In jener Zeit

17entgegnete Jesus den Juden: Mein Vater ist noch immer am Werk, und auch ich bin am Werk.

18Darum waren die Juden noch mehr darauf aus, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen Vater nannte und sich damit Gott gleichstellte.

19Jesus aber sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht. Was nämlich der Vater tut, das tut in gleicher Weise der Sohn.

20Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er tut, und noch größere Werke wird er ihm zeigen, so dass ihr staunen werdet.

21Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will.

22Auch richtet der Vater niemand, sondern er hat das Gericht ganz dem Sohn übertragen,

23damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat.

24Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat das ewige Leben; er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod ins Leben hinübergegangen.

25Amen, amen, ich sage euch: Die Stunde kommt, und sie ist schon da, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden; und alle, die sie hören, werden leben.

26Denn wie der Vater das Leben in sich hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben in sich zu haben.

27Und er hat ihm Vollmacht gegeben, Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist.

28Wundert euch nicht darüber! Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören

29und herauskommen werden: Die das Gute getan haben, werden zum Leben auferstehen, die das Böse getan haben, zum Gericht.

30Von mir selbst aus kann ich nichts tun; ich richte, wie ich es vom Vater höre, und mein Gericht ist gerecht, weil es mir nicht um meinen Willen geht, sondern um den Willen dessen, der mich gesandt hat.

 

 

Tagesimpuls:

 

Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht.  (Joh 5,19)

 

Mehrmals betont Jesus, wie er sich vom Vater führen lässt. Aber Jesus ist keine Marionette, er ist auch kein Sklave. Er ist völlig frei. Zwei Personen können im Willen ganz übereinstimmen. Das bedeutet nicht, dass einer dominiert. Wenn z.B. zwei Personen in Ferien an der See sind, und es ist strahlender Sonnenschein, und einer schlägt vor, im Meer schwimmen zu gehen, und der andere stimmt zu, dann ist der zweite nicht unfrei, weil er dem ersten zugestimmt hat. Eine Person kann einer anderen folgen und ganz mit ihrem Willen übereinstimmen und dabei ganz frei sein. Im Gegenteil, wenn die zweite Person geschmollt hätte und nicht mitgekommen wäre, nur weil es nicht ihre eigene Idee war, dann wäre sie nicht frei. Sie wäre gefangen in ihrem Stolz, der sie daran gehindert hätte, einem anderen Menschen zu folgen. 

 

Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht.

 

Gott Vater und Gott Sohn stimmen in ihrem Willen ganz miteinander überein. Jesus sieht hinter den Geschehnissen immer das Wirken Gottes. Er sieht das Wirken Gottes in jedem Menschen und kooperiert damit. Wenn Jesus spürt, dass Gott ein Wunder wirken will, dann wirkt Jesus ein Wunder. Wenn Gott kein Wunder wirken will, dann wirkt Jesus auch kein Wunder. Wie ist es bei uns? Lassen wir uns auch so von Gott führen? Wahrscheinlich noch nicht. Wahrscheinlich will Gott oft durch uns Wunder wirken, aber wir erkennen es nicht, oder unser Glaube ist dafür nicht stark genug. 

 

Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht.

 

Vielleicht haben wir es in manchen Situationen schon einmal erlebt, wie eine Art Highlight, ein Vorgeschmack auf das, was Gott uns noch schenken will, je mehr wir im Glauben wachsen. Ich erinnere mich an eine Situation (damals gab es noch keine Handys), wo ich innerlich wusste, dass ich mit dem Auto irgendwo hinfahren sollte, um jemanden zu treffen. Das war auf der Straße, nicht an einem bestimmten Ort, wo die Person sowieso regelmäßig hingehen würde. Ich bin also einfach losgefahren und habe sie auch tatsächlich auf der Straße angetroffen. Das war für mich so besonders, dass ich mich bis heute daran erinnere. Ich wünschte, dass solche Situationen häufiger in meinem Leben wären. Ich möchte mich gern von Gott führen lassen. 

 

Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht.  

 

Wir brauchen dazu eine große Aufmerksamkeit. Wir müssten praktisch immer mit Gott im innerlichen Gespräch sein, um herauszufinden, was er gerade wirken will. Wie Jesus sagt: Er ist immer am Werk! Es gibt also keine Momente, wo wir uns nicht von Gott führen lassen könnten, weil er gerade nichts tun würde. Er tut immer etwas. Das Problem ist nur, ob wir es erkennen. Ich will mich heute bemühen, sein Wirken zu erkennen. Aber dazu muss ich auch loslassen von allen Wünschen, die mich unfrei machen, von all dem, wo ich Dinge tue und hinter etwas herlaufe, was nicht Gottes Wille ist. 

 

Gebet: 

Jesus, du hast uns vorgelebt, wie man sich von Gott führen lässt. Du warst dabei ganz frei, du hast genau darin deine volle Freiheit gefunden. Bitte hilf mir, alles loszulassen, was mich an diesem Lebensstil hindert. Solange ich noch Götzen habe, die mich unfrei machen, schaue ich nicht auf Gott. Bitte hilf mir, mich heute von dir führen zu lassen, so wie ich es manchmal schon erlebt habe. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

 

 

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