Mittwoch, 6. März 2024

Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. (Mt 5,17)

03 Woche der Fastenzeit     Mittwoch

 

EVANGELIUM

Mt 5, 17-19

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

17Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.

18Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.

19Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.

 

 

Tagesimpuls:

 

Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben.   (Mt 5,17)

 

Es gab im Laufe der Christenheit Theologen, die der Meinung waren, man brauche das Alte Testament nicht mehr. Aber hier hat sich Jesus eindeutig gegen eine solche Meinung ausgesprochen. Die Vorbereitung* war wichtig und wird immer ein integraler Bestandteil unserer Glaubenstradition bleiben. Jesus hat vieles erfüllt, und das heißt, dass wir jetzt mit der Erfüllung leben und nicht mehr mit der Vorbereitung. Aber die Vorbereitung hat immer ihren festen Platz in unserem Leben. Vielleicht könnte man es so sagen – aber ich weiß nicht, ob der Vergleich gut ist: Wenn jemand eine Berufsschule gründet, die es vorher noch nie gab, dann würde man deswegen nicht die Grundschulen abschaffen. Trotzdem würde aber niemand beim Grundschulwissen stehenbleiben wollen. Die Grundschule ist gut, aber man muss danach weitermachen, sonst fehlt etwas. 

 

Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben.

 

Wir haben so viel aus der alttestamentlichen Tradition, auf das wir aufbauen. Wir haben die Psalmen und das Stundengebet, wir haben die Zehn Gebote. Wir lesen in der Erleuchtung des Heiligen Geistes die alttestamentlichen Texte fast täglich in der Liturgie. Ohne sie würden wir Jesus nicht richtig verstehen. 

 

Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben.

 

Jesus erklärt in der Bergpredigt selbst, wie er es meint. Z.B. gilt, „du sollst nicht töten" nach wie vor. Aber es muss noch radikaler gelebt werden, wir sollen nicht einmal zürnen. Dieses radikalere Leben wird uns durch den Heiligen Geist ermöglicht. Das ist etwas Neues, was es vor Jesus noch nicht gab. Heute haben wir die Kraft, wieder paradiesisch zu leben, weil Jesus uns die Tür zum Himmel geöffnet hat. Aber wenn die Bergpredigt gilt, dann gelten die Zehn Gebote sowieso. Was Jesus uns schenkt, ist mehr, und nicht weniger. Daher gibt es nichts zum Abschaffen, sondern es geht eine Stufe weiter. 

 

Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben.

 

Man könnte einwenden, dass Jesus den Tempelkult mit den Opfern abgeschafft hat. Aber genau genommen auch nicht. Es gibt auch hier eine neue Stufe. Nicht mehr Lämmer oder Stiere sind das Opfer, sondern das Lamm Gottes. Jetzt feiern wir Eucharistie. Das ist eine neue Stufe, die das Vorausgegangene weiterführt. Es wird also nichts abgeschafft, sondern alles wird intensiviert. Wenn Jesus das Opfer ist, dann will man nicht mehr zurück zu den alten Opfern. 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir für die gewaltige Tradition, in der wir stehen, wo alles seinen Sinn hatte und immer noch hat. Bitte hilf uns, in der Tiefe des Heiligen Geistes unseren Glauben zu leben. Wir wollen mit dir die Intensivierung, nicht nur das Äußerliche, nicht nur das Oberflächliche. Danke, dass du unser Opferlamm bist, dass wir täglich in der Eucharistie darbringen. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 



* Das Alte Testament dient zur Vorbereitung auf Jesus. 

4 Kommentare:

  1. Barmherziger Gott,

    erneuere uns im Geist

    durch die Feier der heiligen vierzig Tage,

    damit wir für dein Wort empfänglich werden,

    bereit zu Gehorsam und Verzicht,

    einmütig im Gebet

    und eifrig in Werken der Liebe.

    Darum bitten wir durch Jesus Christus. - Amen.

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  2. ZUM EVANGELIUM:

    Jesus stellt grundsätzlich klar, wie er zum Alten Testament steht. „Das Gesetz (= die fünf Bücher Mose) und die Propheten“ werden als Einheit gefasst und als Äußerung des Willens Gottes verstanden. Jesus will das, was im Alten Testament begonnen, vorbereitet und angedeutet war, „erfüllen“, d. h. verwirklichen und vollenden. Gottes ursprünglicher, unverfälschter Wille soll ganz geschehen. Dabei ist, wie die Fortsetzung der Bergpredigt zeigt, nicht die äußere Tat das Entscheidende, sondern das „Herz“.

    (vgl. zum Evangelium am 6. Sonntag - Jahr A). - Röm 3,31; 10,4; Lk 16,17; Jak 2,10.

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  3. Persönliche Gedanken
    zum Evangelium des Tages:

    „Mit dem Ziel, den Menschen für das Leben in der Freundschaft mit Gott vorzubereiten, gab der Herr die Zehn Gebote: Daher gelten diese auch immer noch für uns, und die Ankunft unseres Herrn im Fleische setzte sie nicht außer Kraft, im Gegenteil, sie gab ihnen Fülle und Universalität”.

    „Alle Gebote entfalten ihre volle Bedeutung als Aufforderung zur Liebe und vereinen sich in dem großen Gebot: Liebe Gott von ganzem Herzen und deinen Nächsten wie dich selbst”.

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  4. Jesus, DU erkennst die wahre Notwendigkeit der Gebote und Gesetze. DU sprichst klar und unmissverständlich - so das es ein jeder der DEINE WORTE hört, weiss was mit ihm geschehen wird, wenn man diese Gebote, Gesetze auch nur um ein Häckchen oder einen Buchstaben verändert.
    Aber auch darüber sprichst DU, "wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich. Für mich wird klar, dass die Gebote, Gesetze und alle Deine Worte und Weisungen, für mich als Mensch und für uns als Gesellschaft der Garant eines friedlichen Zusammenlebens ist. LIEBE, NÄCHSTENLIEBE, VERGEBUNG, VERSÖHNUNG  und FRIEDEN, im Miteinander sind DIR wichtig !!
    Wer DICH - JESUS aber nicht ernst nimmt, wer die Gebote und Gesetze GOTTES missbraucht und missachtet, begibt sich in die Fänge des Teufel / des Bösen.
    In Röm.10,17 ist zu lesen;
    "Der Glaube kommt durch das Hören und das Gehörte durch das Wort Gottes".

    Jesus,in mir spüre ich so manchesmal ein inneres "zerrissen werden", gerade dann, wenn das Wort des Herrn -  nicht im GÖTTLICHEN WILLEN - verkündet wird.

    Herr ich will mich noch tiefer in DEINE WORTE
    ( BIBEL ) hinein begeben und darüber nachdenken.
    Denn ohne Glauben an DICH-JESUS ist es unmöglich DIR GOTT zu gefallen.

    Hl.Fridolin von Säckingen, bitte für mich und trage meinen "KLEINGLAUBEN" durch die Kraft meiner Gebete hinauf an den Thron der Dreifaltigkeit Gottes. Hilf auch mir, in meinem Herzen ein Heiligtum meines Herrn Jesus, zu errichten. Amen 🙏

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