Freitag, 15. März 2024

Aber von dem hier wissen wir, woher er stammt. (Joh 7,27)

04 Woche der Fastenzeit     Freitag

 

EVANGELIUM

Joh 7, 1-2.10.25-30

In jener Zeit

1zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte sich nicht in Judäa aufhalten, weil die Juden darauf aus waren, ihn zu töten.

2Das Laubhüttenfest der Juden war nahe.

10Als seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, zog auch er hinauf, jedoch nicht öffentlich, sondern heimlich.

25Da sagten einige Leute aus Jerusalem: Ist das nicht der, den sie töten wollen?

26Und doch redet er in aller Öffentlichkeit, und man lässt ihn gewähren. Sollte der Hohe Rat wirklich erkannt haben, dass er der Messias ist?

27Aber von dem hier wissen wir, woher er stammt; wenn jedoch der Messias kommt, weiß niemand, woher er stammt.

28Während Jesus im Tempel lehrte, rief er: Ihr kennt mich und wisst, woher ich bin; aber ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit. Ihr kennt ihn nur nicht.

29Ich kenne ihn, weil ich von ihm komme und weil er mich gesandt hat.

30Da wollten sie ihn festnehmen; aber keiner wagte ihn anzufassen, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Aber von dem hier wissen wir, woher er stammt.  (Joh 7,27)

 

Die Menschen haben Schwierigkeiten, an Jesus zu glauben, weil er nicht in ihre Vorstellung vom Messias stammt. Sie nehmen ihre Vorstellung zum Maßstab. Und weil Jesus nicht so ist, wie man ihn sich vorgestellt hat, glaubt man nicht an ihn. Man denkt: „Er kann es nicht sein." Die Vorstellung war, dass der Messias vom Himmel her erscheinen würde. Jesus aber war von Kindheit an bekannt. Er kam nicht so vom Himmel, wie man gedacht hatte, er wurde in Betlehem geboren. 

 

Aber von dem hier wissen wir, woher er stammt.  

 

Auch heute ist es für Menschen ein Glaubensproblem, wenn die Glaubensaussagen nicht in ihre Vorstellungen passen. Auch heute machen wir unsere eigenen Vorstellungen zum absoluten Maßstab, und wir lassen von Gott nur das gelten, was genau in diese Vorstellungen hineinpasst. Z.B. haben wir eine Vorstellung von Menschlichkeit und Nächstenliebe. Sofern Jesus Nächstenliebe und Frieden gepredigt hat, lassen wir das gelten. Wir sind einverstanden mit den sogenannten christlichen Werten. Aber eine Jungfrauengeburt oder andere Wunder lassen wir nicht gelten, denn sie passen nicht in unsere Vorstellungen. Wenn dann noch andere Theologen oder einflussreiche Menschen in der Kirche unseren Standpunkt bestätigen, fühlen wir uns stark. Aber eigentlich wird nur unser Stolz stark. Wir erheben uns zum Maßstab, mit dem wir Gott beurteilen oder verurteilen. Gott hat so zu sein, wie wir ihn uns vorstellen. 

 

Aber von dem hier wissen wir, woher er stammt.  

 

Aber Gott ist so, wie der Vater ihn uns bezeugt. Wir dürfen gar keine Maßstäbe anlegen, sondern sollen staunend die Offenbarung annehmen und glauben. Die Kirche ist dieser Glaubenstradition, die auf Jesus selbst zurückgeht, verbunden. Die Kirche kann und darf nicht etwas lehren, nur weil es unseren menschlichen Vorstellungen mehr entspricht. Sie hat das zu lehren und weiterzugeben, was Jesus uns offenbart hat, auch wenn das unsere menschlichen Vorstellungen sprengt. 

 

Aber von dem hier wissen wir, woher er stammt.  

 

Die Fundamentaltheologie zeigt, dass nichts von dem, was die Kirche lehrt, der Vernunft widerspricht. Im Gegenteil, es ist unvernünftig, zu glauben, dass es nur das geben kann, was ich mir vorstellen kann. Dagegen ist es vernünftig, davon auszugehen, dass es mehr geben muss als das, was ich mir vorstellen kann. Der Glaube sprengt unsere Vorstellungskraft, aber er ist nicht unvernünftig. Lassen wir also Gott so sein wie er ist, staunen wir vor seiner Offenbarung, und versuchen wir nicht, ihn in unsere kleinen Denkkategorien einzusperren!

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir für deine Offenbarung. Du bist anders, als die Juden es sich vorgestellt hatten, du bist auch anders, als wir es uns vorstellen. Ich will dich so annehmen, wie du bist. Bitte zeige mir, wo ich noch zu sehr von mir und zu wenig von dir ausgehe. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

1 Kommentar:

  1. Ja, Jesus, wir ( ich weiß) wissen woher DU kommst. Das lehrt uns unser Glaube.
    DU-JESUS  gehst Deinen Weg!
    So gehe auch ich meinen Lebensweg- mal grade und eben, oder uneben - krumm - steil ansteigend.
    Ja, ich gehe meinen Weg,  doch nicht alleine  - denn DU-JESUS bist mit mir; so auch deine Mutter Maria und dein Nährvater Joseph.
    Ja, Jesus, ich will wandeln im Glauben, nicht im Schauen. Denn wir sind von Gott geschaffen um gute Werke zu tun.
    Mit DIR-JESUS gehe ich meinen Lebensweg, bis zu der Stunde, Minute, Sekunde, in der ich von DIR gerufen werde. Amen

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