Mittwoch, 25. Oktober 2023

Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt? (Lk 12,42)

29 Woche im Jahreskreis    Mittwoch

 

EVANGELIUM

Lk 12, 39-48

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

39Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht.

40Haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.

41Da sagte Petrus: Herr, meinst du mit diesem Gleichnis nur uns oder auch all die anderen?

42Der Herr antwortete: Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt?

43Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt!

44Wahrhaftig, das sage ich euch: Er wird ihn zum Verwalter seines ganzen Vermögens machen.

45Wenn aber der Knecht denkt: Mein Herr kommt noch lange nicht zurück!, und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen; wenn er isst und trinkt und sich berauscht,

46dann wird der Herr an einem Tag kommen, an dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen.

47Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen.

48Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen, etwas tut, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge bekommen. Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man umso mehr verlangen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt?  (Lk 12,42)

 

Ich glaube, damit meint Jesus uns Priester. Wir geben der Familie (Gesinde klingt heute sehr negativ, es ist ja die Familie Gottes gemeint) die Nahrung, vor allem die Eucharistie, und natürlich auch das Wort Gottes. Es gibt keine schönere Definition für das, was einen Priester ausmacht: Den Menschen Jesus bringen – und dabei in Persona Christi handeln. Priestersein ist nicht nur ein Job, eine Aufgabe, sondern Christus handelt in uns und durch uns. Das zeigt auch das Messgewand, das unsere Kleidung ganz überdeckt: Es geht nicht mehr um uns, sondern wir stellen unseren Leib ganz und gar Christus zur Verfügung, der durch uns heute in der Welt wirkt. 

 

Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt?

 

„Haltet euch bereit!" Jesus ist scheinbar nicht da, aber er will zu uns kommen und durch uns zu den Menschen. Es ist eine Dynamik. In jeder Wandlung kommt er. Er kommt immer neu in unser Leben hinein. Wir empfinden das als eine Art Wechsel von Abwesenheit und Anwesenheit. In den Osterberichten der Evangelien – z.B. bei den Emmaus-Jüngern – wird das geschildert. Erst ist er nicht da, dann kommt er zu ihnen, dann zeigt er sich ihnen. Aber dann ist er auch wieder verschwunden. Es ist also eine ständige Dynamik von Abwesenheit und Ankommen, und dafür sollen wir aufmerksam und wachsam sein. 

 

Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt?

 

Wir haben ein besonderes und ein allgemeines Priestertum. Jeder Christ wurde in der Taufe zum Priester gesalbt – im Sinne des allgemeinen Priestertums. Wir alle sind berufen, der Familie Gottes Nahrung zu geben. Wir können das Wort Gottes verkünden. Und wir können die Menschen zur Quelle führen, zu den Sakramenten, zur Eucharistie. Daher können wir alle diese Worte Jesu auf uns beziehen. Es ist interessant, welche Eigenschaften Jesus dabei besonders betont: Wir sollen treu sein, und klug. 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir für meine Berufung, der Familie Gottes Nahrung zu geben. Die Nahrung bist du selbst. Hilf mir, aufmerksam zu bleiben für dein Kommen, für dein Erscheinen. Bewahre mich vor den Ablenkungen, damit ich nicht mit unnötigen Sachen beschäftigt bin, wenn du zu uns kommen willst. Hilf uns, dich immer wieder mit offenen Herzen zu empfangen. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

3 Kommentare:

  1. TAGESGEBET

    Herr, unser Gott,

    sende uns den Geist der Einsicht,

    der Wahrheit und des Friedens.

    Lass uns erkennen, was du von uns verlangst,

    und gib uns die Bereitschaft,

    einmütig zu erfüllen,

    was wir als deinen Auftrag erkannt haben.

    Darum bitten wir durch Jesus Christus.

    - Amen.

    *************************************

    «Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.» (Lk 12,40), sagt Jesus am Ende des ersten Absatzes. Wir setzen unsere Hoffnung auf das Kommen des Herrn Jesus am Ende der Zeiten; doch Jesus vergegenwärtigt sich auch hier und jetzt in unserem Leben, in der Einfachheit und Komplexität jedes Augenblicks. Heute ist die Zeit, in der wir mit der Kraft des Herrn sein Reich erleben können. Daran erinnert uns der Heilige Augustinus mit den Worten des Psalms 33,12: «Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist». Denn als Angehörige des Gottesvolkes dürfen wir in diesem Bewusstsein leben.

    «Haltet auch ihr euch bereit!» (Lk 12,40). Diese Ermahnung ist ein Aufruf zu einer Treue, die nie dem Egoismus untergeordnet sein darf. Wir sind dafür verantwortlich, auf die zusammen mit dem Leben erhaltenen Gaben “Antwort zu geben”. «Den Willen des Herrn zu kennen» (Lk 12,47), das ist, was wir “Gewissen” nennen, jene Instanz, die uns in Würde für unsere Handlungen verantwortlich macht. Die großzügige Antwort zum Wohl der Menschheit, zum Wohl jedes einzelnen Lebewesens, ist ein Werk der Gerechtigkeit und Liebe.

    AntwortenLöschen
  2. HERR,  durch dich Gott, wurde ich in dieses Leben hineingelegt in den Schoß meiner Mama. Mit meiner Geburt hast du mir ein Leben voller Gaben ,Gnaden und Talente gegeben.
    Was, habe ich bisher daraus gemacht? Ich habe die Verantwortung über mein, und das Leben derer für die ich in christlicher Liebe Sorge trage.
    Hl.Gottesmutter Maria,  hilf mir in rechter Weise,  meine Talente zur Ehre Gottes und zum Wohle meiner Mitmenschen einzusetzen. Amen

    AntwortenLöschen
  3. Spr 16,20

    Wer auf das Wort des Herrn achtet, findet Glück; / wohl dem, der auf ihn vertraut

    AntwortenLöschen

Unser nächster Livestream

Unsere Livestreams finden sie auf dem YouTube-Kanal der Kirche Selfkant: youtube.com/@KircheSelfkant

oder hier: