Montag, 21. August 2023

Komm und folge mir nach. (Mt 19,21)

20 Woche im Jahreskreis     Montag

 

EVANGELIUM

Mt 19, 16-22

16Es kam ein Mann zu Jesus und fragte: Meister, was muss ich Gutes tun, um das ewige Leben zu gewinnen?

17Er antwortete: Was fragst du mich nach dem Guten? Nur einer ist «der Gute». Wenn du aber das Leben erlangen willst, halte die Gebote!

18Darauf fragte er ihn: Welche? Jesus antwortete: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen;

19ehre Vater und Mutter! Und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!

20Der junge Mann erwiderte ihm: Alle diese Gebote habe ich befolgt. Was fehlt mir jetzt noch?

21Jesus antwortete ihm: Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deinen Besitz und gib das Geld den Armen; so wirst du einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach.

22Als der junge Mann das hörte, ging er traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Komm und folge mir nach.  (Mt 19,21)

 

Gott ist gut und seine Gebote soll man halten. Das ist die Religion dieses Mannes. Das bestätigt Jesus, weil er spürt, dass dieser Mann genau in diesem Rahmen bleiben will. Aber der Mann ist zwiegespalten. Er ist durch und durch im jüdischen Glauben verhaftet, hat aber auch eine Sehnsucht nach mehr. Nur die Vollkommenheit im jüdischen Glauben – dabei soll dahingestellt bleiben, ob er sie wirklich so gelebt hat, wie er sagt – reicht ihm nicht. 

 

Komm und folge mir nach.

 

Die höhere Stufe, die Vollkommenheit, nach der sich der Mann sehnt, liegt auf einer anderen Ebene. Es geht dann nicht um Gebote, die man vielleicht noch besser erfüllen müsste. Die höhere Stufe ist in der Beziehung zu Jesus, für die man allerdings Raum schaffen muss. Er soll Jesus nachfolgen, täglich mit ihm gehen. Aber der Mann hat ein großes Vermögen, wahrscheinlich eine große Farm, um die er sich kümmern muss, oder mehrere Geschäfte, die am Laufen gehalten werden müssen, da kann er nicht einfach so aussteigen und alles liegen lassen. Das hat Jesus vorausgesehen. Der Mann kann sich keine Zeit nehmen für die Nachfolge Jesu. 

 

Komm und folge mir nach.

 

Muss man immer alles verlassen, um Jesus nachzufolgen? Im Film „The Chosen" sehen wir schön, wie Petrus seiner Frau doch immer wieder begegnet war. Und später in der Bibel hören wir, dass Petrus sie mitgenommen hat auf seinen Reisen (1 Kor 9,5). Aber ganz gewiss musste sie viele Abstriche machen, weil Petrus Jesus nachgefolgt war. Wir sehen daran aber, dass es nicht um ein Alles oder Nichts geht. Ich muss grundsätzlich bereit sein, alles aufzugeben um der Nachfolge willen. Aber de facto werde ich immer etwas besitzen oder etwas nutzen. Auch die ärmsten Franziskaner fahren ein Auto, um sich fortzubewegen. 

 

Komm und folge mir nach.

 

Aber eins steht fest: Wenn ich mein bisheriges Leben so führen will wie bisher, kann ich Jesus nicht nachfolgen. Ich muss Abstriche machen, ich muss ihm Zeit reservieren. Ohne, dass ich Jesus etwas schenke, geht es nicht. Nachfolge kostet Zeit, und diese Zeit muss ich von meinem bisherigen Pensum abziehen. Ich vergleiche es gern mit einem viel beschäftigen Mann, der auf einmal eine Freundin bekommt. Jetzt schafft er es plötzlich, sich Zeit für sie zu nehmen, während er vorher immer geklagt hatte, dass er überhaupt keine Zeit hätte für irgendetwas Zusätzliches. 

 

Komm und folge mir nach.

 

Was und wie viel wir abgeben sollen, hängt von unserer Berufung ab, und von der Großzügigkeit, mit der wir auf unsere Berufung antworten. Der Mann im Evangelium sollte alles verkaufen. Vermutlich wusste Jesus, dass er diesen Schritt machen musste, um Zeit für Jesus zu haben. Wir können unser Herz prüfen, wozu Jesus uns beruft. Vielleicht wird einer zu einer zusätzlichen Gebetsstunde von Jesus gerufen, oder jemand wird gerufen zu einer Messe in der Woche. Oder jemand wird zum Spenden aufgerufen. Prüfen wir, wozu Jesus uns ruft! 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir für deinen Ruf! Ich spüre, dass ich dir etwas schenken muss, damit das Feuer in mir brennt. Bitte führe mich, dass ich den richtigen Weg gehe, dass ich dir alles schenken kann, was du möchtest. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

1 Kommentar:

  1. Jesus, auch ich frage DICH, 
    "was muss ich HEUTE Gutes tun"?

    Herr, DU lenkst meinen inneren Bilck auf die Zehn Gebote!!
    Anfänglich, als ich diese Textstelle las, dachte ich "na klar ! - DU sollst,  du sollst,  du sollst...usw".
    Doch nach mehrmaligem Lesen, verstand ich,  dass sich dieses
    "Du sollst" in ein "DU wirst..." verwandelt, sofern ich mich heute bemühe die Gebote Gottes zu achten. JA ! Dann werde ich nicht töten, dann werde ich die Ehe nicht brechen, dann werde ich nicht stehlen, dann werde ich nicht lügen, dann werde ich in Freude meine Eltern ehren und den Nächsten lieben.
    JA ! dann werde ich auch mit einer veränderten inneren Haltung auf mein Hab und Gut blicken (denn ich habe alles aus Deiner Gottes Hand erhalten).
    Hl.Geist, ich danke Dir, dass DU mir zu erkennen gibst,  wie sich das "DU sollst" in ein "DU wirst..." verwandelt. So bin ich dann, wie die Gottesmutter Maria bereit, heute zu sagen; "mir geschehe nach deinem Wort".
    Hl.Papst Pius X. , danke das ich den Weg der Hl.Kommunion gehen darf, und so den Weg in die Tiefe der Gebote Gottes finde. Amen

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