Dienstag, 8. August 2023

Befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme. (Mt 14,28)

18 Woche im Jahreskreis      Dienstag

 

EVANGELIUM

Mt 14, 22-36

22Nachdem Jesus die Menge gespeist hatte, forderte er die Jünger auf, ins Boot zu steigen und an das andere Ufer vorauszufahren. Inzwischen wollte er die Leute nach Hause schicken.

23Nachdem er sie weggeschickt hatte, stieg er auf einen Berg, um in der Einsamkeit zu beten. Spät am Abend war er immer noch allein auf dem Berg.

24Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt und wurde von den Wellen hin und her geworfen; denn sie hatten Gegenwind.

25In der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen; er ging auf dem See.

26Als ihn die Jünger über den See kommen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrien vor Angst.

27Doch Jesus begann mit ihnen zu reden und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht!

28Darauf erwiderte ihm Petrus: Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme.

29Jesus sagte: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot und ging über das Wasser auf Jesus zu.

30Als er aber sah, wie heftig der Wind war, bekam er Angst und begann unterzugehen. Er schrie: Herr, rette mich!

31Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?

32Und als sie ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind.

33Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder und sagten: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn.

34Sie fuhren auf das Ufer zu und kamen nach Gennesaret.

35Als die Leute dort ihn erkannten, schickten sie Boten in die ganze Umgebung. Und man brachte alle Kranken zu ihm

36und bat ihn, er möge sie wenigstens den Saum seines Gewandes berühren lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt.

 

 

Tagesimpuls:

 

Befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme.  (Mt 14,28)

 

Für uns hört sich das verrückt an. Was will Petrus auf dem Wasser, zumal bei dem Sturm? Aber was will Jesus auf dem Wasser? Warum geht er über das Wasser? Wollte er nicht wahrer Mensch sein? – Ja! Er ist wahrer Mensch! Das, was er tut, macht er in der Kraft Gottes! Erinnern wir uns daran: Er tut nur das, was er den Vater tun sieht (Joh 5,19). Jesus geht auf dem Wasser, weil der Vater ihn so geführt hat. Wenn es Gottes Wille ist, dann hat es auch eine große Bedeutung, dann ist es wichtig für uns alle! 

 

Befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme.

 

Ich glaube, Jesus will uns zeigen, dass wir – so menschlich, wie wir sind, mit all unseren Schwächen und Grenzen – im Übernatürlichen leben können, auch wenn wir uns noch sehr schwer damit tun. Man kann über Wasser gehen, das heißt, man kann Grenzen überschreiten, man kann Berge versetzen, das Unmögliche kann möglich werden. Und das gilt sogar mitten im Sturm. Da dürfen wir gern alles Böse assoziieren, alles, was unser Leben angreift und belastet. Wir können es überwinden, wir können darüber hinwegschreiten. 

 

Befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme.

 

Jesus macht es uns vor, und Petrus hat Recht, wenn er es Jesus nachahmen will. Er wartet dazu aber auf den Befehl Jesu. Petrus hat viel verstanden. Er will nichts machen, was nicht im Willen Gottes ist. Er weiß, wenn Gott es will, dann kann es möglich sein. Dennoch tut er sich sehr schwer, und damit ist er uns sehr nah. Unsere Gehversuche im Übernatürlichen sind vermutlich ähnlich schwach wie der des Petrus. Jesus sagt deutlich, woran es liegt. Wir haben noch zu wenig Glauben, auch wenn wir das nicht gern hören wollen. Leider sehen die meisten das anders. Sie wollen nicht wahrhaben, dass sie zu wenig Glauben haben. Sie sagen einfach: „Über das Wasser gehen ist verrückt, es ist sinnlos." Einige sagen auch: „Es ist nie geschehen, es ist eine symbolische Geschichte, so wie ein Märchen." Besser wäre, wir würden anerkennen, dass unser Glauben noch sehr schwach ist. 

 

Befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme.

 

Für uns ist die frohe Botschaft: Man kann auf dem Wasser gehen, das Unmögliche ist möglich mit Gott. Zwei Bedingungen sind erforderlich: Es muss Gottes Wille sein, und wir brauchen Glauben. 

 

Gebet: 

Jesus, ich will mehr Glauben haben, bitte hilf mir dabei. Zeige mir, wo ich Glaubensschritte machen kann, wo ich über das Wasser gehen kann, um in einen tieferen Glauben hineinzuwachsen. Hilf uns, in unserer Kirche die Kultur des Übernatürlichen wieder neu zu entwickeln. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

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