Samstag, 22. Juli 2023

Er entgegnete: Nein, damit ihr nicht zusammen mit dem Unkraut den Weizen ausreißt. (Mt 13,29)

16 Sonntag im Jahreskreis   

Evangelium                                                                                                  Mt 13, 24–43

In jener Zeit
24erzählte Jesus der Menge folgendes Gleichnis:
Mit dem Himmelreich
ist es wie mit einem Mann,
der guten Samen auf seinen Acker säte.
25Während nun die Menschen schliefen,
kam sein Feind,
säte Unkraut unter den Weizen
und ging weg.
26Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten,
kam auch das Unkraut zum Vorschein.


27Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn
und sagten: Herr,
hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät?
Woher kommt dann das Unkraut?
28Er antwortete: Das hat ein Feind getan.
Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen?
29Er entgegnete: Nein,
damit ihr nicht zusammen mit dem Unkraut den Weizen ausreißt.
30Lasst beides wachsen bis zur Ernte
und zur Zeit der Ernte
werde ich den Schnittern sagen:
Sammelt zuerst das Unkraut
und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen;
den Weizen aber bringt in meine Scheune!
31Er legte ihnen ein weiteres Gleichnis vor
und sagte: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn,
das ein Mann auf seinen Acker säte.
32Es ist das kleinste von allen Samenkörnern;
sobald es aber hochgewachsen ist,
ist es größer als die anderen Gewächse
und wird zu einem Baum,
sodass die Vögel des Himmels kommen
und in seinen Zweigen nisten.
33Er sagte ihnen ein weiteres Gleichnis:
Mit dem Himmelreich ist es wie mit dem Sauerteig,
den eine Frau nahm und unter drei Sea Mehl verbarg,
bis das Ganze durchsäuert war.
34Dies alles sagte Jesus der Menschenmenge in Gleichnissen
und ohne Gleichnisse redete er nicht zu ihnen,
35damit sich erfülle,
was durch den Propheten gesagt worden ist:
Ich öffne meinen Mund in Gleichnissen,
ich spreche aus, was seit der Schöpfung der Welt verborgen war.
36Dann verließ er die Menge
und ging in das Haus.
Und seine Jünger kamen zu ihm
und sagten:
Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker!
37Er antwortete: Der den guten Samen sät,
ist der Menschensohn;
38der Acker ist die Welt;
der gute Samen, das sind die Kinder des Reiches;
das Unkraut sind die Kinder des Bösen;
39der Feind, der es gesät hat,
ist der Teufel;
die Ernte ist das Ende der Welt;
die Schnitter sind die Engel.
40Wie nun das Unkraut aufgesammelt und im Feuer verbrannt wird,
so wird es auch bei dem Ende der Welt sein:
41Der Menschensohn wird seine Engel aussenden
und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen,
die andere verführt und Gesetzloses getan haben,
42und werden sie in den Feuerofen werfen.
Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.
43Dann werden die Gerechten
im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten.
Wer Ohren hat, der höre!

 

Tagesimpuls:

 

Er entgegnete: Nein, damit ihr nicht zusammen mit dem Unkraut den Weizen ausreißt.  (Mt 13,29)

 

Wir erleben in unserer Welt und in uns, dass das Gute und das Böse zusammen existieren. Hier gibt Jesus eine Erklärung, warum das so ist. Wenn man zu sehr das Böse bekämpft, dann schadet man auch dem Guten. Ich denke an Diktaturen, wo mit Verbrechern „kurzer Prozess" gemacht wird. Es mag sein, dass dort die Kriminalität tatsächlich etwas mehr sinkt als anderswo. Aber dort leiden auch sehr viele ungerecht verfolgte Menschen. Bei uns gilt immer die Unschuldsvermutung, bis die Schuld eines Menschen erwiesen ist. Daher wird unsere Justiz von manchen als schwach beurteilt. Aber Unschuldige werden bei uns beschützt. Es soll kein Weizen ausgerissen werden. 

 

Er entgegnete: Nein, damit ihr nicht zusammen mit dem Unkraut den Weizen ausreißt.  

 

Wir sollen auf das Endgericht vertrauen. Am Ende wird es eine Gerechtigkeit für alle geben. Niemand wird damit durchkommen, wenn er Unrecht tut. Gott wird die Guten von den Bösen trennen, das ist ganz sicher. Da es auch das Böse in uns selbst gibt – auch das lässt Gott zusammen mit dem guten Weizen wachsen – haben wir nur die Chance, zu Jesus zu gehen, damit er uns freispricht durch sein kostbares Blut, das er vergossen hat. Solange wir noch in dieser Welt unterwegs sind, sollen wir uns nicht so sehr darüber wundern, warum Gott das Böse zulässt. Wir sollen das Gericht einfach ihm überlassen. Wir sollen ihm darin vertrauen, er hat seinen Plan. Und er gibt uns sogar eine Antwort, warum er das Böse zulässt. Es würde uns alle treffen, wenn er brutaler gegen das Böse vorgehen würde. Der Schaden wäre insgesamt größer, als er jetzt ist. Zu große Härte gegen das Böse macht nur noch mehr kaputt. Jesus lebt uns die Sanftmut und das Gottvertrauen vor. Das ist die bessere Antwort auf das Böse.

 

Gebet: 

Jesus, wir vertrauen dir. Wir können deine Pläne nicht ganz verstehen. Aber wir sind dankbar, dass du uns so viele Erklärungen gibst. Bitte hilf uns, nicht undankbar oder böse gegen dich zu sein, weil du die Welt so regierst, wie du es für am besten hältst. Wir wollen deine Herrschaft akzeptieren, dass du ein milder König bist. Du weißt, was am besten ist. Wir vertrauen aber auch auf deine Gerechtigkeit, die du uns fest versprochen hast. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

1 Kommentar:

  1. Herr, Unkraut, ist eine normale Sache, in einem Garten. Das Unkraut scheint wohl selbst nicht das Problem zu sein. Doch als "Gartenbesitzer" weiss ich.  "Die Menge macht das Gift" ( Zitat; von Paracelsus...Die Dosis macht das Gift ).
    Und somit geht's um DEIN HIMMELREICH und mein Herz. Ein zuviel an sündigem Unkraut, kann mein jetziges und noch mehr mein "späteres Leben" , "teuflisch" gefährlich werden. Wodurch es mir nicht möglich wäre, auf ewig ins Reich des Menschensohnes zu gelangen.  Danke Jesus, für die Kraft des Glaubens. Amen 

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