Dienstag, 6. Juni 2017

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 12,13-17.

09 Woche im Jahreskreis – Dienstag

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 12,13-17.

In jener Zeit wurden einige Pharisäer und einige Anhänger des Herodes zu Jesus geschickt, um ihn mit einer Frage in eine Falle zu locken.
Sie kamen zu ihm und sagten: Meister, wir wissen, dass du immer die Wahrheit sagst und dabei auf niemand Rücksicht nimmst; denn du siehst nicht auf die Person, sondern lehrst wirklich den Weg Gottes. Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht? Sollen wir sie zahlen oder nicht zahlen?
Er aber durchschaute ihre Heuchelei und sagte zu ihnen: Warum stellt ihr mir eine Falle? Bringt mir einen Denar, ich will ihn sehen.
Man brachte ihm einen. Da fragte er sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das? Sie antworteten ihm: Des Kaisers.
Da sagte Jesus zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! Und sie waren sehr erstaunt über ihn.

 

Tagesimpuls:

 

So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! (Mk 12,17)

 

Das Evangelium passt sehr gut. Wir beginnen heute wieder mit dem „Jahreskreis". Man könnte auch sagen, nach den Feiertagen – wir haben 50 Tage Ostern gefeiert – beginnt jetzt wieder der Alltag. Und da werden wir von Jesus aufgefordert, unsere weltlichen Pflichten gut zu erfüllen. Die Tatsache, dass wir berufen sind, für das Reich Gottes zu leben, entbindet uns nicht von unseren weltlichen Verpflichtungen. Im Gegenteil! Wie sollen wir die Gesellschaft als Christen prägen, wenn wir uns nicht auch in der Welt engagieren? Die Gesellschaft braucht nicht nur gute Priester, sie braucht auch gute Christen in allen Berufen und in allen Lebensbereichen.

 

So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! 

 

Die meisten von uns gehen – so vermute ich – einem weltlichen Beruf nach. Manchmal höre ich von Christen, dass sie lieber einen vollzeitlichen Dienst für die Kirche tun würden. Der eigentliche Beruf, in dem sie leben, ist ihnen irgendwie lästig oder hinderlich. Aber ich finde, dass das nicht die richtige Einstellung ist. Ich sehe nur zwei Möglichkeiten: Entweder Gott ruft mich wirklich in einen anderen Beruf, oder ich soll an der Stelle mein Christsein leben, wo Gott mich hingestellt hat. Jesus hat auch in der Welt gelebt, „in allem uns gleich, außer der Sünde". Hier haben wir ein Kriterium, das wir beachten müssen. Wenn wir in unserem Beruf zur Sünde gezwungen werden, dann ist das ein Grund, die Arbeitsstelle zu wechseln. Jesus hat alles mitgemacht, was die Menschen tun, aber er hat nicht gesündigt. So sollen auch wir uns engagieren in der Welt. Nichts soll ausgenommen sein, es gibt keinen Bereich, der für einen Christen tabu wäre, außer eben der Sünde. Wir machen als Christen wie Jesus alles mit, aber nicht bei der Sünde.

 

So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! 

 

Lassen wir uns vom heutigen Evangelium ermutigen! Leben wir gut in der Gesellschaft, auf dem Arbeitsplatz, auf den Gott uns gestellt hat! Nehmen wir unsere Berufung ernst! Und wenn einer wirklich spürt, dass er am falschen Ort ist, dann möge er einen vertrauenswürdigen geistlichen Menschen zu Rate ziehen und mit ihm gemeinsam prüfen, was der Wille Gottes ist.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du uns eine Berufung schenkst. Wir haben alle einen Platz in dieser Welt. Hilf uns dabei, unseren Platz zu finden, unsere Berufung auszuleben in der ganzen Fülle! Schenke uns Freude an unserer Arbeit, weil du sie für uns bestimmt hast. Schenke uns vor allem Freude an der täglichen Begegnung mit den Menschen, die du uns an unserem Arbeitsplatz zur Seite gestellt hast. Danke, dass wir unseren Platz in der Gesellschaft finden durften.

 

 

Pastor Roland Bohnen   

 

 

 

 

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