Samstag, 20. Mai 2017

Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, sondern ich komme wieder zu euch. (Joh 14,18)

06 Sonntag der Osterzeit

 

EVANGELIUM

Joh 14, 15-21

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

15Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.

16Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll.

17Es ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird.

18Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, sondern ich komme wieder zu euch.

19Nur noch kurze Zeit, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich, weil ich lebe und weil auch ihr leben werdet.

20An jenem Tag werdet ihr erkennen: Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir und ich bin in euch.

21Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.

 

 

Tagesimpuls:

 

Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, sondern ich komme wieder zu euch. (Joh 14,18)

 

Die Tatsache, dass Jesus zum Vater geht, soll für uns keine negativen Auswirkungen haben, sondern im Gegenteil, nur positive. So wie er im Fleisch gekommen ist, um die Verbindung zwischen Himmel und Erde wieder herzustellen, so muss er auch in den Himmel gehen. Er baut die Brücke. Er nimmt unsere Menschheit mit zum Vater. Er nimmt uns alle mit zu Gott. Es ist wichtig, dass er abgestiegen ist, ebenso wichtig für uns ist sein Aufstieg. Und Jesus betont: Das hat nichts mit Alleinlassen zu tun, sondern im Gegenteil, es geht genau um unsere Gemeinschaft mit Gott, die etabliert werden soll. Himmel und Erde rücken zusammen, da ist nun einen Brücke, die begangen werden kann.

 

Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, sondern ich komme wieder zu euch.

 

Hier spielt nun der Heilige Geist eine wichtige Rolle. Jesus ist nicht mehr in seiner menschlichen Natur unter uns, aber der Heilige Geist bewirkt seine Gegenwart in unseren Herzen. Die Inkarnation setzt sich fort in den Sakramenten, wo er weiterhin im Fleisch greifbar unter uns ist. Die Sakramente konstituieren die Kirche, in der Jesus ebenfalls sichtbar in der Welt bleibt. Dazu gehört natürlich auch sein Wort. Aber das alles ist nur möglich geworden durch das Wirken des Heiligen Geistes. Wenn der Heilige Geist nicht wirken würde, könnte Jesus nicht in der Kirche und insbesondere in den Sakramenten unter uns gegenwärtig bleiben. Nur durch das Wirken des Geistes können wir zu Jesus beten, können wir eine persönliche Beziehung zu ihm haben, können wir glauben; und nur durch das Wirken des Geistes kann Jesus in der Kirche lebendig sein und handeln.

 

Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, sondern ich komme wieder zu euch.

 

Durch die Himmelfahrt vermehrt Jesus seine Aktivitäten hier auf der Erde, denn der Heilige Geist macht ihn überall und zu aller Zeit gegenwärtig. Wir müssen nicht als Waisen unter der Abwesenheit Jesu leiden. Das einzige, was wir tun müssen, ist, die Beziehung zu ihm aufbauen. Er drängt sich nicht von allein auf, wir müssen ihn anrufen, wir dürfen den Heiligen Geist anrufen, und dann ist Jesus (und mit ihm der dreifaltige Gott) in unserem Leben gegenwärtig.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du uns nicht als Waisen zurücklässt. Ich danke dir, dass du die Beziehung zu uns keineswegs schwächen, sondern immer nur intensivieren willst. Alles, was du tust, dein Leben, dein Kreuz, deine Himmelfahrt, alles dient nur zur Intensivierung unserer Beziehung zu dir. Hilf uns, im Heiligen Geist immer wieder über die Brücke zu gehen, dass Himmel und Erde in unserem Leben ganz eng verbunden sind.

 

 

Pastor Roland Bohnen

 

 

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