Samstag, 30. Januar 2021

Eine neue Lehre mit Vollmacht! (Mk 1,27)

04 Sonntag im Jahreskreis  

 

Evangelium                                                                                               Mk 1, 21–28

21In Kafárnaum ging Jesus am Sabbat in die Synagoge
und lehrte.
22Und die Menschen waren voll Staunen über seine Lehre;
denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat,
nicht wie die Schriftgelehrten.
23In ihrer Synagoge war ein Mensch,
der von einem unreinen Geist besessen war.
Der begann zu schreien:
24 Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret?
Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen?
Ich weiß, wer du bist:
der Heilige Gottes.
25Da drohte ihm Jesus: Schweig und verlass ihn!
26Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her
und verließ ihn mit lautem Geschrei.
27Da erschraken alle
und einer fragte den andern: Was ist das?
Eine neue Lehre mit Vollmacht:
Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl.
28Und sein Ruf
verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa.

 

Tagesimpuls:

 

Eine neue Lehre mit Vollmacht! (Mk 1,27)

Jesus spricht ganz unaufgeregt zu dem Dämon. Der Dämon dagegen macht großes Theater. Wer laut schreit, hat nicht immer Recht. Der Lärm, das laute Schreien, ist ein Kennzeichen des Teufels. Bei Jesus dagegen ist immer großer innerer Friede. Er sagt einfach, wie es ist bzw. wie es sein soll, und dann geschieht es.

 

Eine neue Lehre mit Vollmacht!

 

Wenn ich Priester oder geistliche Menschen beobachte, dann erkenne ich etwas ähnliches. Wer mit großer Vollmacht predigt, der spricht häufig ganz ruhig und unaufgeregt. Und man wundert sich vielleicht über diesen Menschen, von dem man möglicherweise schon viel gehört hatte. Der Mensch hat viel Großes bewirkt mit göttlicher Vollmacht. Aber er spricht und predigt ganz normal, ganz unspektakulär, ganz menschlich. Das ist ein Kennzeichen des Wirkens Gottes. Gott macht kein großes Theater, aber er wirkt vollmächtig.

 

Eine neue Lehre mit Vollmacht!

 

Warum lässt Jesus das Spektakel denn in diesem Fall zu? Er hätte kommandieren können: „Verschwinde ganz leise, ohne dass irgendjemand etwas merkt." Und es wäre so geschehen. In der Regel ist das auch besser, wenn es so geschieht. Aber in diesem Fall will Jesus uns lehren. Viele glauben gar nicht an die Realität von Dämonen. Daher will Jesus uns hier zeigen, wie kraftvoll diese dämonischen Mächte sind, wie zerstörerisch. Und daher lässt er sie in diesem Fall gewähren. Er weiß ja, dass sie mit ihrem Geschrei jetzt keinen Schaden mehr anrichten können.

 

Eine neue Lehre mit Vollmacht!

 

Wir erkennen an dem Ganzen, wie wichtig der Glaube ist. Es muss kein riesiges Spektakel entstehen. Wir agieren einfach im Glauben. Wir glauben daran, dass Jesus uns die Freiheit von den Dämonen schenkt. Wir glauben nicht mehr die Lüge, dass wir ohnmächtig wären und doch nichts machen könnten. Und wenn wir uns belastet fühlen, sagen wir ganz ruhig und unaufgeregt, dass die Dämonen keine Macht haben, und dass sie im Namen Jesu verschwinden müssen.  

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir für die Freiheit, die du uns schenkst. Bitte hilf uns, immer frei zu bleiben. Und wenn uns etwas Böses belastet, dann beten wir in deinem Namen, dass es verschwinden muss. Danke auch für Maria und die Heiligen, die uns helfen, gegen das Böse zu kämpfen. Danke für die Gemeinschaft der Kirche, in der wir Freiheit finden und erleben können. Wir wollen oft in den Schutzraum der Kirche gehen, um diese Freiheit zu bewahren.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Roland Bohnen
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Freitag, 29. Januar 2021

Dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst, und der Mann weiß nicht, wie. (Mk 4,27)

03 Woche im Jahreskreis     Freitag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 4,26-34

In jener Zeit sprach Jesus: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; 

dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst, und der Mann weiß nicht, wie. 

Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre. 

Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da. 

Er sagte: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben? 

Es gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät. 

Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, so dass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können. 

Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort, so wie sie es aufnehmen konnten. 

Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen; seinen Jüngern aber erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war.

 

 

Tagesimpuls:

 

Dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst, und der Mann weiß nicht, wie.  (Mk 4,27)

 

Es gibt eine schöne Arbeitsteilung zwischen Gott und uns. Wir säen, und er lässt es wachsen. Wir wissen nicht, wie er das macht. Wir müssen richtig säen. Wenn wir das beachten, dann hilft es uns, uns auf unsere Aufgabe zu konzentrieren. Wir sind nicht dafür verantwortlich, was bei den anderen geschieht. Wir sind dafür verantwortlich, dass wir die Samen gut aussäen. Wenn wir das gemacht haben, können wir uns danach hinlegen und ausruhen, wie der Bauer es gemacht hat. Im Psalm heißt es ja sogar einmal: „Den Seinen gibt's der Herr im Schlaf." Ja, genau dann, wenn wir schlafen, lässt Gott unseren Samen aufgehen.

 

Dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst, und der Mann weiß nicht, wie.

 

Es ist keine Aufforderung zur Untätigkeit. Wir müssen unsere Samen auswerfen. D.h. wir müssen Zeugnis geben von Jesus, oder wem es gegeben ist, der soll Projekte der Glaubensverkündigung beginnen, z.B. in der Kinder- und Jugendarbeit. Das ist unsere Aussaat. Wenn wir das gemacht haben, dann brauchen wir einen langen Atem, und wir können uns ausruhen. Dann übernimmt Gott, und am besten lassen wir ihn machen. Der Bauer hat keine schlaflosen Nächte wegen seiner Aussaat. Er vertraut auf Gott. Der Schlaf ist auch ein Zeichen für das Gottvertrauen, so wie Jesus beim Sturm im Boot geschlafen hat.

 

Dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst, und der Mann weiß nicht, wie.

 

Ich freue mich, dass Jesus in diesem Gleichnis dem Schlaf so eine positive Bedeutung gibt. Das ist ein gutes Gegengewicht gegen einen Leistungsdruck, den ich immer wieder in mir verspüre. Jesus sagt: Ich darf mich ausruhen, wenn ich meine Arbeit getan habe. Jesus drängt mich nicht dazu Unmögliches und Übermenschliches zu tun. Er leitet mich dazu an, dass ich meinen Beitrag leiste, nämlich das Säen. Und darauf soll ich mich konzentrieren, und das ist keine Überforderung.

 

Gebet:

Jesus, ich will gerne für dich säen. Bitte zeige mir, wo ich meine Grenzen überschreite und Dinge beeinflussen will, für die ich nicht verantwortlich bin. Hilf mir, dass ich nicht manipuliere, sondern loslasse, weil ich dir vertraue. Danke, dass du mich nicht überforderst, sondern dass ich eine Aufgabe habe, die ich leisten kann.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Roland Bohnen
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Donnerstag, 28. Januar 2021

Nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden, ja, es wird euch noch mehr gegeben. (Mk 4,24)

03 Woche im Jahreskreis     Donnerstag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 4,21-25

In jener Zeit sprach Jesus: Zündet man etwa ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber oder stellt es unter das Bett? Stellt man es nicht auf den Leuchter? 

Es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht an den Tag kommt. 

Wenn einer Ohren hat zum Hören, so höre er! 

Weiter sagte er: Achtet auf das, was ihr hört! Nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden, ja, es wird euch noch mehr gegeben. 

Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.

 

 

Tagesimpuls:

 

Nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden, ja, es wird euch noch mehr gegeben.  (Mk 4,24)

 

Diese Erfahrung kenne ich. Wenn ich bereit bin zum Spenden, dann habe ich immer genug. Ich kenne viele, die das bestätigen können. Viele bewusst lebende Christen spenden 10 Prozent ihres Einkommens monatlich. Wenn man das so macht, hat man immer etwas zum Geben. Ich kann nicht erklären, wie Gott das macht, aber ich glaube, dass er es immer segnet.

 

Nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden, ja, es wird euch noch mehr gegeben.

 

In der Kirche wurde das auch so gesehen, wenn z.B. ein Bistum Missionare aussendet. Der Verzicht auf den Priester, der nun nicht mehr in seiner Heimat wirkte, wurde von Gott gesegnet. Das könnte man auf alle Lebensbereiche übertragen. Wenn man wegen des Reiches Gottes großzügig auf einen Mitarbeiter verzichtet, wird man von Gott dafür gesegnet und hat dadurch keinen Schaden.

 

Nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden, ja, es wird euch noch mehr gegeben.

 

Eine Erfahrung kenne ich noch nicht so gut, aber ich vermute, dass es in diesem Bereich genauso sein wird: die Zeit. Wenn ich also großzügig jemandem Zeit schenke um des Reiches Gottes Willen, wird Gott mir die Zeit zurückschenken. Bei der Zeit bin ich selber noch etwas ängstlich. Ich befürchte, dass mir die Zeit dann fehlt, wenn ich sie jemandem schenke. Aber ich vermute, es ist so: Für alles, was Gott wirklich will, schenkt er mir auch die Zeit. Gleichwohl werde ich immer in der Situation sein, dass ich auch Nein sagen muss. Das liegt auch im Willen Gottes. Wir sollen anerkennen, dass wir nicht alles können, was wir vielleicht wollen. Dieses Anerkennen ist Teil der Demut, die wir auf jeden Fall im Laufe unseres Lebens lernen müssen.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir für die Erfahrung, dass du die Großzügigkeit immer segnest. Wir müssen uns um das Materielle keine Sorgen machen, solange wir immer bereit sind, anderen zu helfen. Hilf mir, in der Großzügigkeit zu wachsen, in allen Bereichen, damit ich immer mehr die Erfahrung machen kann, wie sehr du mich beschenkst.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Roland Bohnen
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