Mittwoch, 30. November 2022

Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. (Mt 4,20)

Heiliger Andreas   Fest

 

EVANGELIUM

Mt 4, 18-22

 In jener Zeit

18als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas; sie warfen gerade ihr Netz in den See, denn sie waren Fischer.

19Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.

20Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.

21Als er weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren mit ihrem Vater Zebedäus im Boot und richteten ihre Netze her. Er rief sie,

22und sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten Jesus.

 

 

Tagesimpuls:

 

Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. (Mt 4,20)

 

Jesus ruft uns! Er ruft uns in eine Beziehung, in eine Freundschaft mit ihm. Eine Beziehung kostet Zeit. Um einer Beziehung willen verlassen wir anderes, wir teilen unsere Zeit neu ein. Wir wollen Zeit für unsere neue Beziehung haben. Christsein kann man nicht nebenbei machen. Man kann getauft sein, ohne diese Beziehung zu leben. Aber wenn ich mich von Jesus in diese Beziehung gerufen weiß, dann lasse ich andere Dinge zurück, um die Beziehung zu Jesus zu leben. 

 

Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.

 

Sie ließen ihre Netze liegen. Die anderen verließen das Boot und ihren Vater. Wie teile ich meine Zeit ein, um die Beziehung zu Jesus zu leben? Wir brauchen persönliche Zeit mit ihm, und wir brauchen Zeit mit ihm in der Jüngergruppe. Darüber hinaus wird eine Zeit kommen, wo er uns sendet, wo wir noch Zeit brauchen für seinen Auftrag. Das kann ein ehrenamtliches Engagement in der Gemeinde sein, oder ein Dienst in der Gesellschaft, wo wir unseren christlichen Glauben einfließen lassen, um die Welt besser zu machen. 

 

Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.

 

Folge ich dem Ruf Jesu? Nehme ich mir genügend Zeit dafür? Oder will ich mein Christsein eher nebenbei leben, mit meinen natürlichen Prioritäten zuerst, und Jesus kommt eher hintenan, falls ich mal Zeit für ihn habe? Habe ich Zeit für die Gemeinschaft mit den Jüngern? Was glaube ich, wie oft sich Jesus mit den Jüngern getroffen hat? Wie oft treffe ich mich mit den Jüngern? Habe ich Zeit für eine persönliche Sendung, für einen persönlichen Auftrag, den er mir gibt? Oder habe ich noch nie darüber nachgedacht, wozu ich gesendet bin? 

 

Gebet: 

Jesus, ich will dein Jünger sein. Ich will diese Beziehung leben, in die du mich hineinrufst. Ich will Zeit für die Jüngergruppe haben, ich will mich mit anderen Christen treffen und austauschen. Und ich danke dir, dass du mir eine Sendung schenkst, denn dadurch gibst du meinem Leben einen Sinn. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Dienstag, 29. November 2022

Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. (Lk 10,21)

01 Woche im Advent  Dienstag        

 

EVANGELIUM                                                                                                 Lk 10, 21-24

21In dieser Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude aus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen.

22Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand weiß, wer der Sohn ist, nur der Vater, und niemand weiß, wer der Vater ist, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.

23Jesus wandte sich an die Jünger und sagte zu ihnen allein: Selig sind die, deren Augen sehen, was ihr seht.

24Ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und wollten hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.

 

 

Tagesimpuls:

 

Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast.  (Lk 10,21)

 

Jesus wird vom Heiligen Geist erfüllt, und dadurch erkennt er die Absichten Gottes. Er ist voller Dankbarkeit und kann Gott für seine Absichten loben und preisen. Diese Absichten Gottes müssen nicht unbedingt das sein, was wir selbst gut oder richtig finden. Wenn Gott einen bestimmten Plan hat, dann heißt das automatisch auch, dass andere Möglichkeiten nicht in seinem Plan sind. Vielleicht hätten wir persönlich einen anderen Plan gehabt, den wir für besser hielten. Der Heilige Geist aber erfüllt uns und schenkt uns die Erkenntnis für Gottes Pläne, wir können sie annehmen und Gott dafür loben und preisen.

 

Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast.  

 

Worin besteht in diesem Fall das Besondere dein Plan Gottes? Gott hat eine bestimmte Reihenfolge, wie er sich den Menschen offenbart. Zunächst den kleinen und einfachen Leuten, und durch die kleinen und einfachen dann auch den großen und gebildeten. Die kleinen und einfachen Menschen sollen also bevorzugt werden.

 

Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast.  

 

Wir dürfen nicht glauben, dass Gott sich den anderen Menschen nicht offenbaren wollte. Es geht wie gesagt nur um die Reihenfolge. Ein gutes Beispiel dafür ist die Erwählung Israels. Israel wurde als erstes erwählt. Das heißt aber nicht, dass Gott sich nicht allen Menschen offenbaren möchte. Durch Israel soll das Heil allen Völkern zuteil werden. Und so soll das Heil von den Armen an die Reichen verkündet werden. Im Stall von Bethlehem waren die armen Leute, die Hirten, die den untersten Rang in der gesellschaftlichen Stellung einnahmen. Ihnen wurde es als erstes offenbart.

 

Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast.  

 

Was bedeutet das für uns? Zunächst bedeutet es, dass wir die Pläne Gottes loben und preisen, auch wenn nicht das geschieht, was wir uns vorgestellt haben. Dann heißt es, dass wir die Reihenfolge Gottes akzeptieren. Manchen ist es schon geschenkt worden, andere noch nicht. Es heißt aber auch, dass wir die Verpflichtung haben, das Heil und die Erkenntnis Gottes weiterzuschenken. Derjenige, der es als erstes empfangen hat, darf es nicht für sich behalten, sondern er hat die Aufgabe, es an den Nächsten weiterzugeben. Wir dürfen die Kette der göttlichen Reihenfolge nicht unterbrechen.

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass du uns deine Erkenntnis und dein Heil schon geschenkt hast. Hilf mir, dass ich dein Heil weiterschenke und nicht für mich behalte. Zeige mir, wer in deiner göttlichen Reihenfolge der nächste ist, dem ich deine Liebe weiterschenken darf. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Montag, 28. November 2022

Ich will kommen und ihn gesund machen. (Mt 8,7)

01 Woche im Asdvent  Montag        

 

EVANGELIUM                                                                                                     Mt 8, 5-11

5Als er nach Kafarnaum kam, trat ein Hauptmann an ihn heran und bat ihn:

6Herr, mein Diener liegt gelähmt zu Hause und hat große Schmerzen.

7Jesus sagte zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen.

8Da antwortete der Hauptmann: Herr, ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst; sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund.

9Auch ich muss Befehlen gehorchen, und ich habe selber Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es.

10Jesus war erstaunt, als er das hörte, und sagte zu denen, die ihm nachfolgten: Amen, das sage ich euch: Einen solchen Glauben habe ich in Israel noch bei niemand gefunden.

11Ich sage euch: Viele werden von Osten und Westen kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen;

 

 

Tagesimpuls:

 

Ich will kommen und ihn gesund machen.  (Mt 8,7)

 

Jesus will kommen. Das ist die Botschaft des Advents. Jesus will zu uns kommen und uns Heil bringen. Dort wo Jesus hinkommt, bringt er Heil und Heilung. Der Hauptmann hat Jesus eingeladen in seine Not. So können und sollen auch wir es tun. Vielleicht betrifft unsere größte Not uns selbst, vielleicht betrifft sie auch einen uns nahestehenden Menschen, so wie es der Diener für den Hauptmann war. Was auch immer unsere Not ist, wir sollen Jesus da hinein einladen, damit er dort Heil und Heilung schenken kann.

 

Ich will kommen und ihn gesund machen.

 

Es ist sehr schön, dass der Hauptmann für seinen Diener bittet. Das zeigt uns die Wichtigkeit und die Kraft der Fürbitte. Ich kann Jesus in mein Leben hinein einladen, ich kann ihn aber auch zu anderen Menschen einladen. In diesem Evangelium wird nichts von der Offenheit des Dieners berichtet. Natürlich ist die Offenheit eines jeden Menschen sehr wichtig, wenn er geheilt werden möchte. Aber trotzdem muss sich Jesus davon nicht hindern lassen. Man kann Jesus auch einladen zu einem Menschen unabhängig davon, ob man weiß, wie offen er ist. Wann, wie und unter welchen Bedingungen Jesus sein Heil wirkt, bleibt letztlich für uns ein Geheimnis. Aber wichtig ist, dass wir für jeden beten dürfen.

 

Ich will kommen und ihn gesund machen.

 

Die Botschaft des Advents ist, Jesus will kommen und sein Heil in unsere Dunkelheit hineinbringen. Laden wir Jesus heute ein! Bitten wir ihn, dass er zu uns kommt. Bitten wir ihn auch besonders für die uns nahestehenden Menschen, die er uns ans Herz legt!

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir für diese heilige Zeit des Advents, die nun begonnen hat. Ich danke dir, dass du zu uns kommen willst, um uns dein Heil zu schenken. Ich danke dir, dass jetzt eine besondere Gelegenheit ist, dich um Heil und Heilung zu bitten. Jesus, hilf mir, diese Gnadenzeit zu nutzen!

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Samstag, 26. November 2022

Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen. (Mt 24,40)

01 Adventssonntag

Evangelium                                                                                                    Mt 24, 29–44

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
29Sofort nach den Tagen der großen Drangsal
wird die Sonne verfinstert werden
und der Mond wird nicht mehr scheinen;
die Sterne werden vom Himmel fallen
und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.
30Danach wird das Zeichen des Menschensohnes
am Himmel erscheinen;
dann werden alle Völker der Erde wehklagen
und man wird den Menschensohn
auf den Wolken des Himmels kommen sehen,
mit großer Kraft und Herrlichkeit.
31Er wird seine Engel unter lautem Posaunenschall aussenden
und sie werden die von ihm Auserwählten
aus allen vier Windrichtungen zusammenführen,
von einem Ende des Himmels bis zum andern.
32Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum!
Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben,
erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist.
33So erkennt auch ihr,
wenn ihr das alles seht,
dass das Ende der Welt nahe ist.
34Amen, ich sage euch:
Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles geschieht.
35Himmel und Erde werden vergehen,
aber meine Worte werden nicht vergehen.
36Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand,
auch nicht die Engel im Himmel,
nicht einmal der Sohn,
sondern nur der Vater.
37Denn wie es in den Tagen des Noach war,
so wird die Ankunft des Menschensohnes sein.
38Wie die Menschen in jenen Tagen vor der Flut
aßen und tranken, heirateten und sich heiraten ließen,
bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging,
39und nichts ahnten,
bis die Flut hereinbrach und alle wegraffte,
so wird auch die Ankunft des Menschensohnes sein.
40Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten,
einer mitgenommen und einer zurückgelassen.
41Und von zwei Frauen, die an derselben Mühle mahlen,
wird eine mitgenommen und eine zurückgelassen.
42Seid also wachsam!
Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.
43Bedenkt dies:
Wenn der Herr des Hauses wüsste,
in welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt,
würde er wach bleiben
und nicht zulassen, dass man in sein Haus einbricht.
44Darum haltet auch ihr euch bereit!
Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde,
in der ihr es nicht erwartet.

 

Tagesimpuls:

 

Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen.  (Mt 24,40)

 

Hier wird sehr deutlich, dass die Offenheit und Bereitschaft für Jesus ein innerer Akt ist, den man nicht an den äußeren Handlungen erkennen kann. Zwei Menschen tun genau das gleiche, aber nur einer von ihnen ist offen für das Reich Gottes. Wir betonen zwar immer wieder, dass sich unser Glaube in äußeren Handlungen widerspiegeln müsse. Aber dennoch kann es niemand von einem anderen beurteilen, wie offen sein Herz für Jesus ist.

 

Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen.

 

Daher ist es umso wichtiger, dass wir uns selbst prüfen. Lebe ich oberflächlich, wie Jesus es von den Menschen zur Zeit des Noah beschreibt? Sie leben für die äußerlichen Dinge, die eben täglich auf uns zukommen. Sie machen sich keine großen Gedanken über Gott oder Jesus oder über das Ende der Welt. Sie wollen im Augenblick leben, sie wollen jetzt genießen, man weiß ja nicht, was die Zukunft bringt. Angst und Sorge vor der Zukunft, Angst und Sorge vor dem Leid und vor dem Tod, können die Ursachen für solch ein oberflächliches Leben sein. Man will verdrängen, man will sich nicht auseinandersetzen mit den Problemen, man will einfach das Leben genießen, solange es geht.

 

Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen.

 

Deshalb müssen wir uns fragen, auch die so genannten guten Christen: werde ich zu denen gehören, die mitgenommen werden? Oder werde ich zurückgelassen? Beim Gleichnis vom himmlischen Hochzeitsmal sagt Jesus, der Bräutigam, zu denen, denen die Tür geöffnet wird: „ich kenne euch." Zu den anderen sagt er: „ich kenne euch nicht." Gehöre ich zu denen, denen Jesus öffnet? Gehöre ich zu denen, die Jesus kennt? Wie gesagt, andere können das nicht beurteilen, nur ich selbst kann in mein Gewissen hinein hören. Eine gute Beichte in der Adventszeit könnte uns helfen, zu Jesus umzukehren. Ich möchte es zum Schluss noch einmal zuspitzen: von denen, die in derselben Messe mitfeiern, von denen, die dasselbe Stundengebet oder denselben Rosenkranz beten, ja von denen, die diesen Tagesimpuls lesen, wird der eine mitgenommen und der andere zurückgelassen. Möge Gott uns davor bewahren, dass wir uns automatisch zu denen zählen, die nicht oberflächlich leben. Auch in einem christlichen Leben mit Gebet und mit den Sakramenten kann sich diese Oberflächlichkeit einschleichen.

 

Gebet: 

Jesus, ich tue vieles für dich, aber bin ich wirklich so offen für dich, dass ich mitgenommen würde? Hilf mir, diese Offenheit des Herzens zu haben, von der du im Evangelium sprichst. Hilf mir, alle Augenblicke des Tages in dieser Bereitschaft für dich zu leben. Bewahre mich vor der Oberflächlichkeit, die sich doch immer wieder einschleichen will.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Freitag, 25. November 2022

Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. (Lk 21,33)

34 Woche im Jahreskreis      Freitag

 

EVANGELIUM

Lk 21, 29-33

In jener Zeit

29gebrauchte Jesus einen Vergleich und sagte: Seht euch den Feigenbaum und die anderen Bäume an:

30Sobald ihr merkt, dass sie Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist.

31Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr all das geschehen seht, dass das Reich Gottes nahe ist.

32Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis alles eintrifft.

33Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.  (Lk 21,33)

 

Sogar die Sakramente werden einmal nicht mehr sein, wenn Jesus alles in allem ist, wenn wir wieder in der Anschauung Gottes leben dürfen, im Paradies. Aber das Wort Gottes ist etwas, dass heute schon da ist und in Ewigkeit bleibt. Das Wort Gottes ist unvergänglich. Durch das Wort Gottes können wir uns schon jetzt im Ewigen festmachen. Das Wort Gottes kann uns nicht genommen werden. Egal welches Unglück geschieht, niemand kann uns das Wort Gottes wegnehmen.

 

Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.  

 

Das Wort Gottes hilft uns, die Versuchungen zu überwinden und den Teufel zu vertreiben. Jesus hat das praktiziert bei den Versuchungen in der Wüste, für uns zum Vorbild. Das Wort Gottes können wir mit in den Tag nehmen. Wir können nicht den ganzen Tag in der Anbetung verbringen, um Jesus im Sakrament nah zu sein. Aber das Wort Gottes kann den ganzen Tag und sogar in der Nacht bei uns sein.

 

Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.  

 

Manche machen sich Erinnerungszeichen, um das Wort Gottes im Blick zu behalten. Ich kenne Leute, die es auf ein Blatt schreiben und an einen Spiegel oder an den Kühlschrank hängen. Manche stecken sich auch einen Gegenstand in die Hosentasche, und immer, wenn sie diesen Gegenstand berühren, denken Sie an das Wort Gottes. Wir dürfen solche Hilfsmittel gebrauchen, damit wir durch die vielen täglichen Zerstreuungen nicht abgelenkt werden von Wort Gottes. Nehmen wir uns für heute vor, dass wir mit dem Wort Gottes verbunden bleiben! Dann leben wir schon ein wenig im Paradies, in der Wirklichkeit Gottes.

 

Gebet: 

Jesus, ich will dein Wort noch mehr wertschätzen im Alltag. Ich will dein Wort heute den ganzen Tag vor Augen haben. Hilf mir, dass ich durch die Zerstreuungen des Alltags nicht so schnell abgelenkt werde. Hilf mir, dass ich ganz in deiner ewigen Gegenwart bleiben kann.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Donnerstag, 24. November 2022

Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen. (Lk 21,27)

34 Woche im Jahreskreis      Donnerstag

 

EVANGELIUM

Lk 21, 20-28

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

20Wenn ihr aber seht, dass Jerusalem von einem Heer eingeschlossen wird, dann könnt ihr daran erkennen, dass die Stadt bald verwüstet wird.

21Dann sollen die Bewohner von Judäa in die Berge fliehen; wer in der Stadt ist, soll sie verlassen, und wer auf dem Land ist, soll nicht in die Stadt gehen.

22Denn das sind die Tage der Vergeltung, an denen alles in Erfüllung gehen soll, was in der Schrift steht.

23Wehe den Frauen, die in jenen Tagen schwanger sind oder ein Kind stillen. Denn eine große Not wird über das Land hereinbrechen: Der Zorn Gottes wird über dieses Volk kommen.

24Mit scharfem Schwert wird man sie erschlagen, als Gefangene wird man sie in alle Länder verschleppen, und Jerusalem wird von den Heiden zertreten werden, bis die Zeiten der Heiden sich erfüllen.

25Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres.

26Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.

27Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen.

28Wenn all das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.

 

 

Tagesimpuls:

 

Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen.  (Lk 21,27)

 

Zunächst spricht Jesus prophetisch über die Zerstörung Jerusalems, ein Ereignis, dass in der Geschichte eine Generation (40 Jahre) später stattgefunden hat. Danach spricht Jesus vom Ende der Welt und von seiner Wiederkunft. Und bis heute ist es so, dass auch wir nachfolgenden Generationen bei großen Katastrophen immer wieder von apokalyptischen Zeichen sprechen. Wir bringen schlimme Ereignisse in der Welt automatisch in Zusammenhang mit dem Weltuntergang. Weil Jesus auch diesen Zusammenhang hergestellt hat, ist diese Assoziation wohl sehr berechtigt. Vielleicht sind all die schlimmen Ereignisse und Katastrophen Vorboten für den Weltuntergang, ähnlich wie die Krankheiten Vorboten für unseren Tod sind.

 

Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen.

 

Wir Christen sollen in allem die Ankunft Jesu erkennen. Wenn die Welt untergeht, dann wird Jesus mit großer Macht und Herrlichkeit auf uns zukommen. Und wenn wir sterben, dann wird Jesus uns abholen. Jesus kommt immer auf uns zu, was immer auch geschieht. Wenn wir mit Jesus im Reinen sind, dann müssen wir nichts befürchten. Das erfordert natürlich einen großen Glauben. Wir müssen daran glauben und darauf vertrauen, dass Jesus uns immer beschützt, sei es körperlich oder seelisch. Ich sage mir immer: „wenn ich ganz nah bei Jesus bin, dann ist das der sicherste Platz hier auf dieser Welt." Und damit meine ich ganz wirklich, dass ich vor Jesus in der Monstranz bin in der Anbetung. Diesen sicheren Platz will ich immer wieder aufsuchen. Und ich glaube einfach fest daran, dass Jesus mich dadurch auch beschützt, nicht nur mich, sondern auch unsere Gemeinde.

 

Gebet: 

Jesus, es ist sicher, dass der Tod auf uns zukommt, und genauso sicher ist auch, dass das Ende der Welt auf uns zukommt. Wir erleben hier die Vorboten, sei es in Krankheiten oder in apokalyptischen Szenarien. Bitte hilf uns, dass wir uns ganz fest machen in dir, dann müssen wir keine Angst haben und brauchen nichts zu befürchten.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Mittwoch, 23. November 2022

Ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. (Lk 21,17)

34 Woche im Jahreskreis    Mittwoch

 

EVANGELIUM

Lk 21, 12-19

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

12Man wird euch festnehmen und euch verfolgen. Man wird euch um meines Namens willen den Gerichten der Synagogen übergeben, ins Gefängnis werfen und vor Könige und Statthalter bringen.

13Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können.

14Nehmt euch fest vor, nicht im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen;

15denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, so dass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können.

16Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern, und manche von euch wird man töten.

17Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden.

18Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden.

19Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.

 

Tagesimpuls:

 

Ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden.  (Lk 21,17)

 

Man neigt dazu, zu denken, wenn man das Evangelium nur auf die richtige Weise präsentiert und wenn die Kirche wirklich glaubwürdig und lebendig ist, dann würden sich doch die Menschen zu uns wenden. Aber ich mache vielfach die gegenteilige Erfahrung. Je „besser" wir als Kirche sind, umso mehr lehnen Menschen uns ab. Mit einer lauen Kirche können viele ganz gut leben. Aber wenn die Kirche stark und lebendig ist, wenn sie das Evangelium auf zeitgemäße Weise präsentiert, dann werden die Gegner viel lauter.

 

Ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden.

 

Wir dürfen nicht denken, es hinge nur von uns ab. Jesus hatte viele Gegner, und je mehr wir Jesus ähnlich werden, umso mehr Gegner werden auch wir haben. Wir können das Evangelium noch so gut und glaubwürdig präsentieren, es gehört immer eine Entscheidung dazu. Vielleicht machen Menschen die ein oder andere Veranstaltung mit uns mit, und vielleicht sagen sie auch, dass es sehr schön war. Aber irgendwann muss es bei ihnen zu einer Entscheidung kommen, für oder gegen Jesus, für oder gegen den Willen Gottes. Und dann werden viele sagen: „das ist mir zu streng, das ist eine Sekte",  und so weiter. Und manche, die vielleicht eine Zeit lang mit großer Freude mitgemacht haben, werden sich später gegen die christliche Gruppe wenden und schlecht darüber reden.

 

Ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden.

 

Wir erleben dasselbe, was Gott auch erlebt hat, was Jesus auch erlebt hat. Wenn wir einen positiven Impuls in die Gesellschaft geben, dann müssen die Menschen Stellung beziehen. Und die traurige Erfahrung ist, dass nicht jeder ja sagt. Es gibt leider auch das Nein unter uns Menschen. Wir leiden darunter genauso wie Gott darunter leidet.

 

Gebet: 

Jesus, es macht mich traurig, dass wir verfolgt werden. Aber ich verstehe, dass es nicht anders geht. Entweder wir tun nichts, und dann lässt man uns auch in Ruhe, oder wir repräsentieren dich, und dann müssen die Menschen Stellung beziehen. Und dann kann es auch ein Nein geben. Jesus, wir wollen immer bei dir unsere Zuflucht nehmen, denn du bist unser Trost. Hilf uns, dass wir nicht verunsichert werden, sondern dass wir treu unseren Weg gehen, auch wenn nicht alle zustimmen.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Dienstag, 22. November 2022

Es wird eine Zeit kommen, da wird von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleiben; alles wird niedergerissen werden. (Lk 21,6)

34 Woche im Jahreskreis    Dienstag

 

EVANGELIUM

Lk 21, 5-11

In jener Zeit,

5als einige darüber sprachen, dass der Tempel mit schönen Steinen und Weihegeschenken geschmückt sei, sagte Jesus:

6Es wird eine Zeit kommen, da wird von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleiben; alles wird niedergerissen werden.

7Sie fragten ihn: Meister, wann wird das geschehen, und an welchem Zeichen wird man erkennen, dass es beginnt?

8Er antwortete: Gebt acht, dass man euch nicht irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es!, und: Die Zeit ist da. - Lauft ihnen nicht nach!

9Und wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch dadurch nicht erschrecken! Denn das muss als Erstes geschehen; aber das Ende kommt noch nicht sofort.

10Dann sagte er zu ihnen: Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere.

11Es wird gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben; schreckliche Dinge werden geschehen, und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Es wird eine Zeit kommen, da wird von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleiben; alles wird niedergerissen werden. (Lk 21,6)

 

Dieses Evangelium ruft uns in Erinnerung, dass alles vergänglich ist. Wir dürfen alle Gottesgaben nutzen und uns daran freuen. Aber sie sind vergänglich. Wir sollen uns über die Geschenke freuen, die Gott uns gemacht, aber noch mehr sollen wir eine Beziehung zum Geber aufbauen, zu dem, der uns alles schenkt. Die Beziehung zu Gott ist unvergänglich. Wichtig in unserem Leben ist, dass ihr etwas haben, was unvergänglich ist, was uns niemand wegnehmen kann. Und das ist unsere Gemeinschaft mit Gott.

 

Es wird eine Zeit kommen, da wird von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleiben; alles wird niedergerissen werden.

 

Wenn wir leiden, ist das eine besondere Gelegenheit, die Gemeinschaft mit Gott aufzubauen. Manchmal ist das Leiden so groß, dass nichts in der Welt uns Freude bereiten kann. Besonders, wenn die Gesundheit verloren geht, können wir die weltlichen Dinge nicht mehr so genießen wie früher. Dann nehmen wir zu Gott Zuflucht, denn er ist immer da, und er ist sogar im Leiden noch stärker spürbar. Manchmal ist es so, dass wir nichts anderes mehr tun können als beten. Das Gebet, die Zuflucht zu Gott, ist dann eine echte Rettung. Das ist dann das Einzige, was uns Trost und innere Freude bereitet.

 

Es wird eine Zeit kommen, da wird von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleiben; alles wird niedergerissen werden.

 

Wir können die Augenblicke, in denen wir leiden, also genau so nutzen. Wir machen uns fest an Gott, am Unvergänglichen, an dem, was uns niemand nehmen kann. Und so bereiten wir uns schon auf den Himmel vor. Im Himmel wird Gott einmal alles in allem sein. Hier auf der Erde leben wir im Übergang. Wir empfangen zwar die weltlichen Geschenke, aber nach und nach lassen wir alles los, damit für uns Gott alles in allem ist.

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass du mir hilfst, mich ganz in Gott fest zu machen. Ich danke dir, dass du mein Trost im Leiden bist, wenn alles Weltliche mir keine Freude mehr macht. Ich danke dir, dass Gott immer für mich da ist, der einzige, der mir nie mehr genommen werden kann.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Montag, 21. November 2022

Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen. (Lk 21,3)

34 Woche im Jahreskreis    Montag

 

EVANGELIUM

Lk 21, 1-4

In jener Zeit

1sah Jesus, wie die Reichen ihre Gaben in den Opferkasten legten.

2Dabei sah er auch eine arme Witwe, die zwei kleine Münzen hineinwarf.

3Da sagte er: Wahrhaftig, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen.

4Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss geopfert; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat ihren ganzen Lebensunterhalt hergegeben.

 

 

Tagesimpuls:

 

Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen.  (Lk 21,3)

 

Es liegt in der Natur der Liebe, das die Liebe freiwillig ist. Das bedeutet, dass man freiwillig wenig oder viel geben kann. Das, was man gibt als Ausdruck der Liebe, ist nicht festgelegt. Und so beobachtet es Jesus, und so können wir es an uns allen beobachten. Der eine gibt mehr, der andere gibt weniger. So ist es in jeder Liebesbeziehung. Ein wenig Liebe gibt jeder, sonst würde die Beziehung nicht halten. Aber es gibt sehr unterschiedliche Qualitäten. Manche geben wirklich sehr viel, sie schenken sich selbst. Das kann man zum Beispiel in sehr guten Ehen beobachten. Je größer die Liebe wird, umso glücklicher ist der Mensch. Aber das hat mit Sich-Schenken, mit Geben, mit Hingabe zu tun.

 

Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen.

 

Und so ist es auch in unserer Liebesbeziehung zu Jesus und zu Gott. Manche geben wenig, aber auch sie sind Christen. Andere geben besonders viel. Leider kommt es oft vor, dass die beiden Gruppen sich gegenseitig verurteilen. Diejenigen, die viel geben, werden als fanatisch verurteilt. Diejenigen, die wenig geben, werden als laue Christen verurteilt. Das alles müsste nicht sein, wenn man sich bewusst machen würde, dass aufgrund der Freiwilligkeit der Liebe es gar nicht anders sein kann, als dass Menschen unterschiedlich viel geben.

 

Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen.

 

Natürlich ist das Ziel, dass die Liebe wächst. Im Himmel wird die Liebe ganz vollkommen sein. Und hier auf der Erde soll sie wachsen. Sie soll immer stärker werden gegen die Angriffe des Bösen. Deswegen darf man Menschen, die Gott alles schenken, nicht als fanatisch bezeichnen. Man sollte sie als Vorbilder nehmen und nicht neidisch sein, wenn man ihnen noch nicht nacheifern kann. Wir könnten die kleinen Schritte gehen, damit unsere Liebe Schritt für Schritt wächst. Ich muss nicht die Liebe einer Mutter Teresa haben, vielmehr kann ich mich fragen, welchen kleinen Schritt ich heute gehen kann, damit auch meine Liebe wächst.

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass du uns für die Liebe geschaffen hast. Ich sehe, dass gegenüber dieser Witwe, die alles geschenkt hat, meine Liebe noch sehr klein ist. Aber ich danke dir, dass du mir die Gelegenheit gibst, dass auch meine Liebe wachsen kann. Hilf mir täglich die Schritte zu gehen, damit auch meine kleine Liebe größer wird.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Samstag, 19. November 2022

Das ist der König der Juden. (Lk 23,38)

Christkönig

 

Evangelium                                                                                  Lk 23, 35b–43

In jener Zeit
35b verlachten die führenden Männer des Volkes Jesus
und sagten: Andere hat er gerettet,
nun soll er sich selbst retten,
wenn er der Christus Gottes ist, der Erwählte.
36 Auch die Soldaten verspotteten ihn;
sie traten vor ihn hin,
reichten ihm Essig
37 und sagten:
Wenn du der König der Juden bist,
dann rette dich selbst!
38 Über ihm war eine Aufschrift angebracht:
Das ist der König der Juden.
39 Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn:
Bist du denn nicht der Christus?
Dann rette dich selbst und auch uns!
40 Der andere aber wies ihn zurecht
und sagte:
Nicht einmal du fürchtest Gott?
Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen.
41 Uns geschieht recht,
wir erhalten den Lohn für unsere Taten;
dieser aber hat nichts Unrechtes getan.
42 Dann sagte er: Jesus,
denk an mich, wenn du in dein Reich kommst!
43 Jesus antwortete ihm:
Amen, ich sage dir:
Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.

 

Tagesimpuls:

 

Das ist der König der Juden.  (Lk 23,38)

 

Hier wird sehr deutlich, dass Jesus sich als König bezeichnet haben muss. An mehreren Stellen wirft man ihm das vor, zum Beispiel auch beim Gericht vor Pontius Pilatus. Es wird sogar auf dem Schild als Grund für seine Verurteilung angegeben. Am Ende dieses Evangeliums macht Jesus von seiner königlichen Vollmacht Gebrauch, indem er dem Verbrecher neben ihm die Tür zum Paradies aufschließt.

 

Das ist der König der Juden.

 

Jesus gebraucht seine königliche Vollmacht nicht so, wie vielleicht andere weltliche Könige sie gebrauchen, durch Gewalt, Machtmissbrauch und Manipulation. Aber deswegen ist Jesus nicht ohnmächtig, ganz im Gegenteil, denn durch seinen Kreuzestod hat er die gesamte Weltgeschichte umgelenkt. Jesus hat eine Vollmacht, die sonst niemand hat. Das zeigt uns, dass die Liebe zwar manchmal ohnmächtig scheinen mag, aber in Wirklichkeit ist die Liebe die mächtigste Kraft in der Welt. Nur durch die Liebe lässt sich das Böse stoppen und das Paradies öffnen.

 

Das ist der König der Juden.

 

Durch die Taufe sind wir mit dem heiligen Chrisam ebenfalls zu Königen gesalbt worden. Wir haben Anteil an Priester-, Propheten- und Königsamt Christi. Das bedeutet, dass wir nicht ohnmächtig sind gegenüber dem, was in der Welt geschieht. Ein König hat den Auftrag zum Regieren, und genau das haben wir, dazu sind wir gesendet und beauftragt. Wir sollen unsere Welt besser machen. Wir sollen die Atmosphäre in unserer Umgebung zum Positiven verändern. Mitunter mag es Situationen geben, wo wir ohnmächtig scheinen. Aber durch die Liebe haben wir die mächtigste Waffe, die es auf dieser Welt überhaupt gibt. Und damit verändern wir unsere Umgebung und sogar die ganze Welt. 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass du uns zeigst, wie wirklich königliche Vollmacht aussieht. Es geht nicht um beherrschen und manipulieren, sondern es geht darum, dass wir durch die Liebe die Welt verändern können. Wir wollen dir nachfolgen. Hilf uns, in deinem Sinne Könige zu sein für unsere Welt. Amen.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

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