Dienstag, 31. Oktober 2023

Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen. (Mt 5,11)

Allerheiligen – Hochfest

Ich betrachte heute morgen schon das Evangelium von Allerheiligen, in Hinblick auf die Vorabendmesse. Morgen schreibe ich dann keinen neuen Impuls (so wie ich es an Samstag/Sonntag auch mache). 

 

Evangelium                                                                                                             Mt 5, 1–12a

In jener Zeit,
1als Jesus die vielen Menschen sah, die ihm folgten,
stieg er auf den Berg.
Er setzte sich
und seine Jünger traten zu ihm.
2Und er öffnete seinen Mund,
er lehrte sie und sprach:
3Selig, die arm sind vor Gott;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
4Selig die Trauernden;
denn sie werden getröstet werden.
5Selig die Sanftmütigen;
denn sie werden das Land erben.
6Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit;
denn sie werden gesättigt werden.
7Selig die Barmherzigen;
denn sie werden Erbarmen finden.
8Selig, die rein sind im Herzen;
denn sie werden Gott schauen.
9Selig, die Frieden stiften;
denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.
10Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
11Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt
und alles Böse über euch redet um meinetwillen.
12aFreut euch und jubelt:
Denn euer Lohn wird groß sein im Himmel.

 

Tagesimpuls:

 

Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen.  (Mt 5,11)

 

Ich lese öfter im Tagebuch der Hl. Sr. Faustina. Sie erlebt viel Unverständnis, oft wird sie angeklagt, die anderen reden negativ über sie. Immer wieder betont sie, dass sie sich nicht verteidigen will. Im Gegenteil, sie wünscht sich, dass niemand das Geheimnis ihrer Seele versteht, nur Jesus allein. Sie will nur von Jesus verstanden werden. Und es scheint, als wäre es ihr recht, wenn die anderen sie nicht verstehen.

 

Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen.

 

Ich ertappe mich, dass es mir ganz anders geht. Ich will immer im Recht sein, ich will, dass die anderen erkennen, dass ich Recht habe, das es richtig so ist, wie ich es mache. Ich will nicht, dass die anderen mich anklagen, dass ich die falschen Entscheidungen getroffen hätte. Ich will nicht, dass die anderen schlecht über mich reden. 

 

Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen.

 

Es ist leicht, zu erkennen, wer es richtig macht, Sr. Faustina oder ich? Jesus sagt auch, dass wir glücklich sein sollen, wenn andere Böses über uns reden. Jesus hat sich auch nicht verteidigt. Was Jesus wohl gemacht hat: Er hat sich nicht gescheut, für die Wahrheit einzutreten. Aber genau das hat man ihm ja übel genommen, genau deswegen hat man so schlecht über ihn geredet, hat man ihn abgelehnt. Das heißt, wir müssen bereit sein, für die Wahrheit einzustehen, auch wenn es uns böses Gerede von manchen anderen einbringt. Dann sollten wir uns nicht verteidigen, wir haben ja schon unsere Meinung gesagt. 

 

Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen.

 

Ich will es heute wieder neu üben. Ich will meine Konzentration auf Jesus richten. Er versteht mich. Das soll mir genügen. Ich will es nicht scheuen, meine Meinung zu sagen und für die Wahrheit einzustehen. Aber ich will mich nicht verteidigen und rechtfertigen. Ich nehme  mir dabei Sr. Faustina zum Vorbild.

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass du mich heute einen Schritt weiter gebracht hast. Lass mich das leben, was du mir heute gezeigt hast. Hilf mir dabei, erinnere mich daran, damit ich lerne, zu schweigen, wie Sr. Faustina es oft gemacht hat. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Montag, 30. Oktober 2023

Dort saß eine Frau, die seit achtzehn Jahren krank war, weil sie von einem Dämon geplagt wurde. (Lk 13,11)

30 Woche im Jahreskreis     Montag

 

EVANGELIUM

Lk 13, 10-17

In jener Zeit

10lehrte Jesus am Sabbat in einer Synagoge.

11Dort saß eine Frau, die seit achtzehn Jahren krank war, weil sie von einem Dämon geplagt wurde; ihr Rücken war verkrümmt, und sie konnte nicht mehr aufrecht gehen.

12Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sagte: Frau, du bist von deinem Leiden erlöst.

13Und er legte ihr die Hände auf. Im gleichen Augenblick richtete sie sich auf und pries Gott.

14Der Synagogenvorsteher aber war empört darüber, dass Jesus am Sabbat heilte, und sagte zu den Leuten: Sechs Tage sind zum Arbeiten da. Kommt also an diesen Tagen und lasst euch heilen, nicht am Sabbat!

15Der Herr erwiderte ihm: Ihr Heuchler! Bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe los und führt ihn zur Tränke?

16Diese Tochter Abrahams aber, die der Satan schon seit achtzehn Jahren gefesselt hielt, sollte am Sabbat nicht davon befreit werden dürfen?

17Durch diese Worte wurden alle seine Gegner beschämt; das ganze Volk aber freute sich über all die großen Taten, die er vollbrachte.

 

 

Tagesimpuls:

 

Dort saß eine Frau, die seit achtzehn Jahren krank war, weil sie von einem Dämon geplagt wurde.  (Lk 13,11)

 

Wir sehen, dass dämonisches Einwirken die Ursache einer Krankheit sein kann. Damit ist noch nicht gesagt, wie es zu diesem Einwirken kommen konnte. Wir wissen nur, dass wir durch Jesus und insbesondere durch die Sakramente einen großen Schutz haben. Durch eigene Sünden kann man diesen Schutzraum verlassen. Ein bedeutender Grund ist, wenn man nicht verzeihen kann und dies nicht ins Sakrament der Versöhnung bringt. Aber es gibt noch mehr Gründe, vielfach sind es Sünden gegen das erste Gebot, nicht zur Sonntagsmesse zu gehen und andere Götzen in sein Leben einzulassen. Warum Dämonen einen solch starken Zugriff auf einem Menschen haben können, muss man aber letztlich im Einzelfall prüfen. Wie gesagt, normalerweise haben wir durch Christus einen sehr großen Schutz, vorausgesetzt, wir bleiben im Schutz des regelmäßigen Sakramentenempfangs und wir öffnen keine Türen durch schwere Sünden oder Totsünden. 

 

Dort saß eine Frau, die seit achtzehn Jahren krank war, weil sie von einem Dämon geplagt wurde.

 

Achtzehn Jahre war die Frau schon krank – und nach dem Bericht des Evangeliums eben auch belastet. Hier erkennen wir, dass Gott Zeiten und Fristen bestimmt, die wir nicht verstehen können. Wann kommt Jesus zu einem Menschen, um ihn zu heilen? Vor kurzem hörte ich einen afrikanischen Priester sagen, der in einem Land mit schlimmer Christenverfolgung lebt: „Zu behaupten, dass Christen nicht leiden müssten, ist eine Lüge." Das hat mich ins Herz getroffen. Aber ich glaube, dass er aus einer großen Autorität spricht. Wir verkünden also, dass Jesus heilt, dass Jesus unsere Not sieht, dass Jesus uns befreien will. Zugleich aber wissen wir auch, dass wir ein Kreuz tragen müssen. Wir können nicht sagen, wann, wo und wie Jesus uns heilen will. Aber wir sollen um Heilung und Befreiung beten, denn es ist sein Gebot: „Bittet, und ihr werdet empfangen!" Dieses Gebot dürfen wir nicht verachten! Also bitten wir und hoffen wir auf Heilung und Befreiung! Dann aber legen wir alles in Gottes Hände, denn wir wissen nichts über den Zeitpunkt. 

 

Dort saß eine Frau, die seit achtzehn Jahren krank war, weil sie von einem Dämon geplagt wurde.

 

Jesus sagte einmal dem Priester, der das Buch „In Sinu Jesu" geschrieben hat: „Komm zu mir mit deinen Problemen, nicht mit deinen Lösungen! Für die Lösungen sorge ich, du sollst mir nur die Probleme bringen!" In diesem Sinne beten wir. Und die Lösungen, und vor allem den Zeitpunkt der Lösungen, überlassen wir Gott. Wir vertrauen einfach darauf, dass er uns sieht und für uns sorgen wird. 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass du die Frau heilst. Ich will nicht böse sein, dass sie achtzehn Jahre warten musste. Ich glaube, dass alles einen Sinn hat, auch wenn wir es nicht verstehen. Ich vertraue dir einfach, dass du uns allen helfen wirst. So bringe ich dir täglich meine Gebetsanliegen. Und ich danke dir, dass du schon in so vielen Fällen geholfen hast. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Samstag, 28. Oktober 2023

Das ist das wichtigste und erste Gebot. (Mt 22,38)

30 Sonntag im Jahreskreis   

Evangelium                                                                                                  Mt 22, 34–40

In jener Zeit,
34als die Pharisäer hörten,
dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte,
kamen sie am selben Ort zusammen.
35Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer,
wollte ihn versuchen
und fragte ihn: Meister,
36welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste?
37Er antwortete ihm:
Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben
mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele
und mit deinem ganzen Denken.
38Das ist das wichtigste und erste Gebot.
39Ebenso wichtig ist das zweite:
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
40An diesen beiden Geboten
hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

 

Tagesimpuls:

 

Das ist das wichtigste und erste Gebot.  (Mt 22,38)

 

Ich habe einmal eine Predigt gehört, in der der Prediger immer wieder ein Thema wiederholte: „The main thing is o keep the main thing the main thing" – „Die Hauptsache ist, dass man darauf achtet, dass die Hauptsache immer die Hauptsache bleibt." Hier geht es um Prioritäten. Was ist das Wichtigste in meinem Leben? Worauf lege ich die meiste Energie, die meiste Zeit? Wenn man dann diese Frage mit Gott beantwortet, kann man sich prüfen, ob das mit meinem jetzigen Lebensstil übereinstimmt. Eine Gemeindereferentin erzählte mir einmal aus ihrem Bekanntenkreis, dass jemand sagte: „Wenn ich meiner Familie das Frühstück bereite, dann ist das auch Gottesdienst, dann brauche ich nicht in die Kirche gehen?" Kann man so eine Einstellung als kompatibel mit dem ersten Gebot betrachten? Wie müsste der Stellenwert von Gottesdienst und Gebet sein, wenn man das erste Gebot wirklich das wichtigste in unserem Leben wäre? 

 

Das ist das wichtigste und erste Gebot.  

 

Natürlich ist die Nächstenliebe genauso wichtig, aber sie kommt nicht als erstes. Man muss die Reihenfolge beachten, die Ordnung der Dinge. Wir erleben in der Welt überall Ordnungen, wie Dinge in einer Reihenfolge erfolgen müssen. Erst muss man sähen, dann kann man ernten. Erst muss man denken, dann kann man sprechen. Erst muss man planen, dann kann man vorbereiten, dann kann man durchführen. Bei den Ordnungen geht es nicht darum, dass das eine wichtiger wäre als das andere. Was zuerst kommt und was danach kommt, ist beides gleich wichtig. Aber ebenso wichtig ist, dass man die richtige Reihenfolge einhält. Und in dieser Hinsicht steht die Gottesliebe an erster Stelle. 

 

Das ist das wichtigste und erste Gebot.  

 

Wenn wir die Gottesliebe nicht an die erste Stelle setzen, dann wird sie untergehen, dann wird ein Ungleichgewicht entstehen, dann werden wir uns nie Zeit zum Gebet nehmen, und dann werden wir uns im Weltlichen verlieren. Und dann wird das Böse immer mehr Überhand nehmen, auch wenn wir uns nicht bewusst dafür entscheiden und auch wenn wir das gar nicht wollen. Wenn ich mein Haus nicht auf Fels baue, dann wird der Böse kommen und es zum Einstürzen bringen. 

 

Das ist das wichtigste und erste Gebot.  

 

Prüfen wir uns also, ob wir dem ersten Gebot wirklich den obersten Rang einräumen! Ganz sicher wird unser Leben reibungsloser, wenn wir die richtige Ordnung einhalten. 

 

Gebet: 

Jesus, du sollst die erste Stelle in meinem Leben haben. Nur von dir her empfange ich die Kraft, die ich brauche, um meinen Verpflichtungen nachzukommen und meine Mitmenschen so zu lieben, wie du es willst. Hilf mir, in deinem Willen zu leben. Hilf mir deine Hilfe, dein Angesicht, immer zu suchen. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Freitag, 27. Oktober 2023

Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten? (Lk 12,56)

29 Woche im Jahreskreis     Freitag

 

EVANGELIUM

Lk 12, 54-59

In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge:

54Sobald ihr im Westen Wolken aufsteigen seht, sagt ihr: Es gibt Regen. Und es kommt so.

55Und wenn der Südwind weht, dann sagt ihr: Es wird heiß. Und es trifft ein.

56Ihr Heuchler! Das Aussehen der Erde und des Himmels könnt ihr deuten. Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten?

57Warum findet ihr nicht schon von selbst das rechte Urteil?

58Wenn du mit deinem Gegner vor Gericht gehst, bemüh dich noch auf dem Weg, dich mit ihm zu einigen. Sonst wird er dich vor den Richter schleppen, und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, und der Gerichtsdiener wird dich ins Gefängnis werfen.

59Ich sage dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du auch den letzten Pfennig bezahlt hast.

 

 

Tagesimpuls:

 

Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten?  (Lk 12,56)

 

Wir sollen die Zeichen der Zeit deuten. Was ist damit gemeint? Wir wissen, dass wir nicht über den Weltuntergang spekulieren sollen, denn diesen Zeitpunkt kennt allein der Vater. Aber wir sollen aufmerksam sein für Jesu Wiederkunft, so hat es Jesus uns im Evangelium klargemacht. Wir sollen wachsam sein für seine Nähe, für sein Wirken in unserer Welt, in unserem Leben. 

 

Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten?

 

Aber warum nennt Jesus uns Heuchler? Jemand könnte einwenden: „Nein, Jesus nennt nur die anderen Heuchler, mich nicht!" Aber wenn ich so denke, tappe ich dann nicht genau in die Falle, von der Jesus hier spricht? Ein Heuchler ist doch jemand, der nur die Sünden bei den anderen sieht, aber nicht bei sich selbst. Und von genau diesem wird gesagt, dass er selbst vom Richter verurteilt wird, nicht die anderen. Also: wenn ich mich nicht angesprochen fühle, lebe ich in einem gefährlichen Irrtum. 

 

Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten?

 

Dann kommen wir zurück zu der Frage, warum nennt Jesus uns Heuchler? Aus dem, was Jesus weiter sagt, schließe ich, dass es um Vergebung geht. Ein Mensch, der nicht verzeiht, ist ein Heuchler. Einer, der mit den anderen „vor Gericht geht", sagt Jesus. Das betrifft alles Urteilen, alles, wo ich mich über andere stelle, wo ich den anderen verurteile. Wir können und sollen uns also immer die Frage stellen: Habe ich wirklich schon alles vergeben? Und verzeihe ich jedem, dessen Handeln mich irgendwie ärgert? Mir scheint das eine Lebensaufgabe zu sein. Ich habe mich entschlossen, allen alles zu vergeben, aber es ist doch ein langer Weg der Reinigung des Herzens, bis alle bitteren Wurzeln entfernt sind. Und dass ich mich immer wieder über andere ärgere, ist ein Zeichen, dass doch noch Unversöhnlichkeit in mir steckt. 

 

Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten?

 

Die Beichte ist ein sehr wichtiges Mittel, das Jesus uns an die Hand gibt, damit unser Herz mehr und mehr gereinigt wird. Darüber hinaus sind alle Gelegenheiten, wo ich mich ärgere, solche Mittel. Immer wieder können wir uns darin üben, zu verzeihen und keinen inneren Groll zu hegen. Wenn wir uns dieser Tatsachen  bewusst werden, dann sind wir weniger Heuchler, und dann spüren wir, wie sehr wir auf Jesus angewiesen sind, und dann sind wir vielleicht noch achtsamer für sein Wirken in uns.

 

Gebet: 

Jesus, ich will allen alles vergeben, aber ich bitte dich, dass du mein Herz ganz reinigst von allen Spuren der Bitterkeit, auch dort, wo es tief in mir verborgen ist. Bitte lass mich erkennen, wo du in meinem Leben wirken willst, wo ich noch mehr verzeihen soll, wo ich Gelegenheiten bekomme, mein Herz zu reinigen. Bitte mache mir auch bewusst, wo ich urteile, ohne dass es mir bewusst ist, weil ich mich schon so sehr daran gewöhnt habe. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Donnerstag, 26. Oktober 2023

Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen! (Lk 12,49)

29 Woche im Jahreskreis    Donnerstag

 

EVANGELIUM

Lk 12, 49-53

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

49Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!

50Ich muss mit einer Taufe getauft werden, und ich bin sehr bedrückt, solange sie noch nicht vollzogen ist.

51Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, nicht Frieden, sondern Spaltung.

52Denn von nun an wird es so sein: Wenn fünf Menschen im gleichen Haus leben, wird Zwietracht herrschen: Drei werden gegen zwei stehen und zwei gegen drei,

53der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.

 

 

Tagesimpuls:

 

Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!  (Lk 12,49)

 

Jetzt brennt das Feuer, nachdem am Pfingstfest die Feuerzungen auf die Jünger herabgekommen sind. Seitdem gibt es Christen, die für ihn brennen, und Christen, die vielleicht früher einmal für Jesus brannten, oder Christen, deren Eltern einmal für Jesus brannten, oder Christen, die in eine christliche Tradition hineingeboren wurden, aber dieses Brennen niemals kennengelernt haben. Manchmal hat man noch glühende Asche, manchmal hat man noch ein kleines Feuer, und immer wieder wird das Feuer neu entfacht. So war es in der gesamten Kirchengeschichte, bis heute. 

 

Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!

 

Ein großes Feuer ist natürlich besser als ein kleines, aber ein kleines Feuer oder noch etwas glühende Asche ist immer noch besser als gar nichts. Die Kirche ist eben so, dass das Feuer auf unterschiedliche Weise brennt, mal stärker, mal weniger stark. Selbstverständlich ist das Ziel, wie Jesus es formuliert hat: „Ich wäre froh, wenn es brennen würde." Man kann vielleicht auch ergänzen: Jesus wäre froh, wenn es stärker brennen würde. 

 

Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!

 

Können wir das Feuer neu anfachen? Ich glaube ja, sogar jeder kann das. Ich muss an einen Filmausschnitt aus der zweiten Folge der ersten Staffel von „The Chosen" denken. Vorher hatte Jesus Maria Magdalena geheilt. Aber sie hatte ihn nur dieses eine Mal getroffen, sie kannte noch nicht seinen Namen, aber er hatte sie bei ihrem Namen angesprochen. Nun war sie geheilt, zum Erstaunen aller, und sie bereitete zum ersten Mal seit langer Zeit ein Schabbat-Mahl vor. Einige Gäste kamen, und plötzlich steht Jesus auch an der Tür. Er stellt sich vor, sie ist sehr ergriffen und sprachlos, ja sogar etwas verwirrt. So stehen sie einige Zeit an der Tür, bis Jesus sagt: „Ich will ja nicht unhöflich sein, aber darf ich vielleicht hineinkommen?" Darauf antwortet sie, immer noch etwas verwirrt: „Ja selbstverständlich, ja gern!" Das ist das Entscheidende, dass wir Jesus in unser Leben einladen, dass wir ihn in unseren Körper einladen, dass er sich sozusagen unseren Körper leihen kann, um in uns zu wohnen und seine Werke in uns zu vollbringen. 

 

Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!

 

Die Hochform dafür ist die Eucharistie, aber wir können es auch jederzeit machen, auch mehrmals am Tag. Jesus ist Gentleman. Er bleibt an der Tür und klopft an, bis ich ihn (wieder) einlade. Wenn Jesus in uns ist, dann brennt das Feuer, dann haben wir eine persönliche Beziehung zu Jesus, dann sprechen wir mit ihm über alles, was uns bewegt. Dann wird er die Hauptquelle unserer Freude. Dann kommen wir mit dem kleinsten Kummer zu ihm, und schon der kleinste Kummer wird zu einem Weg, dass wir Jesus wieder als Quelle der Freude annehmen und erleben dürfen. Und so werden die weltlichen Freuden und Ablenkungen unwichtig, weil das Feuer für Jesus in uns brennt. 

 

Gebet: 

Jesus, lass dein Feuer in mir wieder brennen. Ich will dich aufnehmen in mein Leben. Natürlich darfst du eintreten und in mir leben. Ich öffne mich für dich so wie Maria Magdalena, so wie Maria, deine Mutter, so wie Simon, der dich in sein Boot aufgenommen hat. Lebe heute in mir, und hilf mir, dass ich dich immer wieder neu einlade, damit dein Feuer in mir brennen kann. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Mittwoch, 25. Oktober 2023

Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt? (Lk 12,42)

29 Woche im Jahreskreis    Mittwoch

 

EVANGELIUM

Lk 12, 39-48

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

39Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht.

40Haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.

41Da sagte Petrus: Herr, meinst du mit diesem Gleichnis nur uns oder auch all die anderen?

42Der Herr antwortete: Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt?

43Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt!

44Wahrhaftig, das sage ich euch: Er wird ihn zum Verwalter seines ganzen Vermögens machen.

45Wenn aber der Knecht denkt: Mein Herr kommt noch lange nicht zurück!, und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen; wenn er isst und trinkt und sich berauscht,

46dann wird der Herr an einem Tag kommen, an dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen.

47Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen.

48Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen, etwas tut, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge bekommen. Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man umso mehr verlangen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt?  (Lk 12,42)

 

Ich glaube, damit meint Jesus uns Priester. Wir geben der Familie (Gesinde klingt heute sehr negativ, es ist ja die Familie Gottes gemeint) die Nahrung, vor allem die Eucharistie, und natürlich auch das Wort Gottes. Es gibt keine schönere Definition für das, was einen Priester ausmacht: Den Menschen Jesus bringen – und dabei in Persona Christi handeln. Priestersein ist nicht nur ein Job, eine Aufgabe, sondern Christus handelt in uns und durch uns. Das zeigt auch das Messgewand, das unsere Kleidung ganz überdeckt: Es geht nicht mehr um uns, sondern wir stellen unseren Leib ganz und gar Christus zur Verfügung, der durch uns heute in der Welt wirkt. 

 

Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt?

 

„Haltet euch bereit!" Jesus ist scheinbar nicht da, aber er will zu uns kommen und durch uns zu den Menschen. Es ist eine Dynamik. In jeder Wandlung kommt er. Er kommt immer neu in unser Leben hinein. Wir empfinden das als eine Art Wechsel von Abwesenheit und Anwesenheit. In den Osterberichten der Evangelien – z.B. bei den Emmaus-Jüngern – wird das geschildert. Erst ist er nicht da, dann kommt er zu ihnen, dann zeigt er sich ihnen. Aber dann ist er auch wieder verschwunden. Es ist also eine ständige Dynamik von Abwesenheit und Ankommen, und dafür sollen wir aufmerksam und wachsam sein. 

 

Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt?

 

Wir haben ein besonderes und ein allgemeines Priestertum. Jeder Christ wurde in der Taufe zum Priester gesalbt – im Sinne des allgemeinen Priestertums. Wir alle sind berufen, der Familie Gottes Nahrung zu geben. Wir können das Wort Gottes verkünden. Und wir können die Menschen zur Quelle führen, zu den Sakramenten, zur Eucharistie. Daher können wir alle diese Worte Jesu auf uns beziehen. Es ist interessant, welche Eigenschaften Jesus dabei besonders betont: Wir sollen treu sein, und klug. 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir für meine Berufung, der Familie Gottes Nahrung zu geben. Die Nahrung bist du selbst. Hilf mir, aufmerksam zu bleiben für dein Kommen, für dein Erscheinen. Bewahre mich vor den Ablenkungen, damit ich nicht mit unnötigen Sachen beschäftigt bin, wenn du zu uns kommen willst. Hilf uns, dich immer wieder mit offenen Herzen zu empfangen. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Dienstag, 24. Oktober 2023

Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach - selig sind sie. (Lk 12,28)

29 Woche im Jahreskreis     Dienstag

 

EVANGELIUM

Lk 12, 35-38

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

35Legt euren Gürtel nicht ab, und lasst eure Lampen brennen!

36Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten, der auf einer Hochzeit ist, und die ihm öffnen, sobald er kommt und anklopft.

37Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt! Amen, ich sage euch: Er wird sich gürten, sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach bedienen.

38Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach - selig sind sie.

 

 

Tagesimpuls:

 

Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach - selig sind sie.  (Lk 12,28)

 

Viele beginnen den Weg mit Jesus enthusiastisch, aber ob wir in der zweiten oder dritten Nachtwache immer noch so lebendig sind, das ist die Frage. Zweimal betont Jesus, dass wir in unserem Leben auch die Erfahrung der Abwesenheit Gottes machen. Erst sagt er, dass der Herr unterwegs ist, uns also allein gelassen hat. Dann liegt derselbe Sinn auch im Begriff Nachtwache. Die Nacht ist nichts Schönes, die Nacht steht für die Dunkelheit des Glaubens. 

 

Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach - selig sind sie.

 

So sehr es wahr ist, dass der lebendige Jesus uns begegnen will, so sehr es wahr ist, dass wir die Gegenwart des Auferstandenen im Heiligen Geist erfahren, so sehr ist es auch wahr, dass wir durch diese Zeiten der Sehnsucht nach ihm gehen müssen, durch die Dunkelheiten, wenn er „unterwegs" ist. Wir denken auch an den Moment, wo Jesus die Jünger allein auf den See geschickt hatte, mit vollem Gegenwind, wo sie in Treue zu seinem Befehl stundenlang auf der Stelle ruderten und keinen Meter vorwärts kamen. Er dagegen betete auf dem Berg, von einer Stelle, wo er die Jünger im Boot auf dem See sehen konnte. Und in der dritten Nachtwache kam er dann zu ihnen, um sie zu erlösen. So macht es Jesus mit uns, und dass hat seinen Sinn. 

 

Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach - selig sind sie.

 

Die Zeiten der Sehnsucht, die Zeiten der Vorbereitung haben ihren Sinn. Daher feiern wir die Advents- und auch die Fastenzeit. Daher bereiten sich Katechumenen, Kommunionkinder und Firmlinge auf die Sakramentenspendung vor. Das Alte Testament hatte seinen Sinn. Sonst wäre Gott ungerecht gegenüber den Menschen, die da gelebt haben. Wir alle erleben Zeiten der Sehnsucht und Zeiten der Erfüllung. Die Zeiten der Sehnsucht müssen wir gut leben, genauso gut wie die Zeiten der Erfüllung. 

 

Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach - selig sind sie.

 

Man darf nicht ins andere Extrem fallen und behaupten, Gott wäre gar nicht da, er würde gar nicht helfen, wir müssten hier auf Erden nur mit seiner Abwesenheit rechnen. Beides ist wahr: Wir haben die Wartezeiten, aber wir haben auch Zeiten der Gebetserhörung. In den Wartezeiten beten wir, und wir hoffen, dass wir auch immer wieder die Auferstehung erleben dürfen – schon in diesem Leben. 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass du diesen Tag erschaffen hast! Du hast alles vorbereitet, nichts ist sinnlos. Auch die Zeiten des Wartens, der Sehnsucht, alles hat seinen Sinn. Bitte hilf mir, diesen Tag und diese Zeit gut zu leben. Schenke mir die Lebendigkeit, die ich in jungen Jahren hatte. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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Montag, 23. Oktober 2023

Der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt. (Lk 12,15)

29 Woche im Jahreskreis     Montag

 

EVANGELIUM

Lk 12, 13-21

In jener Zeit

13bat einer aus der Volksmenge Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen.

14Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter bei euch gemacht?

15Dann sagte er zu den Leuten: Gebt acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier. Denn der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt.

16Und er erzählte ihnen folgendes Beispiel: Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte.

17Da überlegte er hin und her: Was soll ich tun? Ich weiß nicht, wo ich meine Ernte unterbringen soll.

18Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen.

19Dann kann ich zu mir selber sagen: Nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink, und freu dich des Lebens!

20Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann all das gehören, was du angehäuft hast?

21So geht es jedem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist.

 

 

Tagesimpuls:

 

Der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt.  (Lk 12,15)

 

Wenn wir uns bewusst machen, dass der Sinn des Lebens darin besteht, für Gott zu leben, dann finden wir Freiheit. Wenn der Heilige Geist in uns wirkt, dann sehnen wir uns nach dieser Freiheit, wir wollen nichts anderes. Wir wollen nicht verstrickt sein in die Dinge dieser Welt, die doch nicht glücklich machen. 

 

Der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt.

 

Aber warum geschieht es, dass wir uns doch immer wieder vom Weltlichen so sehr ablenken lassen, dass wir uns darin verlieren? Manche leben nur für ein Hobby, um das sich alles dreht. Manche sind wirklich sehr geldgierig und geizig, bei ihnen dreht sich alles ums Geld. Wir wissen alle, wie viele Laster es gibt, um die unser Leben zeitweise kreisen kann. In solchen Momenten verlieren wir Gott aus den Augen. Dann sind wir nicht mehr frei. Wir sind wie besessen von dem, was uns so sehr beschäftigt, was wir nicht loslassen können. 

 

Der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt.

 

Die regelmäßige Beichte ist eine große Hilfe, mehr in die Freiheit zu finden. Bei der Gewissenserforschung stellen wir fest, was uns immer wieder gefangen nimmt, was uns ablenkt vom eigentlichen Sinn des Lebens. Und im Sakrament der Beichte finden wir neue Freiheit. Jesus wirkt sehr kraftvoll in der Beichte, und durch sie empfangen wir eine Freiheit, die wir ohne sie nicht erreicht hätten. Durch die regelmäßige Beichte wird uns geschenkt, dem Sinn des Lebens entsprechend leben zu können. 

 

Der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt.

 

Die Ablenkungen kommen nicht nur aus unserer Natur, sondern auch vom Teufel. Daher wird es immer Versuchungen geben. Und ich sehe nirgendwo in der Tradition der Kirche, dass das Bußsakrament nur für Anfänger im Glauben wichtig wäre. Offensichtlich brauchen alle Christen dieses Sakrament, weil eben die Versuchungen nicht nachlassen. Es ist ebenso wie die Vater-Unser-Bitte „vergib uns unsere Schuld". Die beten wir alle jeden Tag mehrmals. Es wird voraussichtlich nicht der Punkt kommen, wo wir diese Bitte überspringen könnten, weil wir das nicht mehr brauchen würden. Und ebenso wird – so wie ich es jetzt sehe – nie der Punkt kommen, wo wir keine Beichte mehr brauchen. Im Leben der Heiligen findet man jedenfalls nirgendwo, dass einer gesagt hätte, dass er ab einem gewissen Zeitpunkt die Beichte nicht mehr gebraucht hätte. Der Teufel versucht uns, die Freiheit zu nehmen. Und nur durch die sakramentale Gnade können wir frei bleiben gefestigt werden, dem Sinn des Lebens entsprechend zu leben.  

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass du uns hilfst, dem Sinn unseres Lebens entsprechend zu leben. Wenn wir so leben, dann finden wir Freiheit, dann finden wir Glück. Bitte hilf uns, die Ablenkungen und Versuchungen zu überwinden, die uns daran hindern wollen. Schenke uns immer wieder neue Freiheit. Wir beten heute besonders für alle, die geizig und geldgierig sind, dass sie die Freiheit und das Glück finden. Hilf aber auch uns allen, unsere Versuchungen zu überwinden. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

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