Samstag, 28. Oktober 2023

Das ist das wichtigste und erste Gebot. (Mt 22,38)

30 Sonntag im Jahreskreis   

Evangelium                                                                                                  Mt 22, 34–40

In jener Zeit,
34als die Pharisäer hörten,
dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte,
kamen sie am selben Ort zusammen.
35Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer,
wollte ihn versuchen
und fragte ihn: Meister,
36welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste?
37Er antwortete ihm:
Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben
mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele
und mit deinem ganzen Denken.
38Das ist das wichtigste und erste Gebot.
39Ebenso wichtig ist das zweite:
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
40An diesen beiden Geboten
hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

 

Tagesimpuls:

 

Das ist das wichtigste und erste Gebot.  (Mt 22,38)

 

Ich habe einmal eine Predigt gehört, in der der Prediger immer wieder ein Thema wiederholte: „The main thing is o keep the main thing the main thing" – „Die Hauptsache ist, dass man darauf achtet, dass die Hauptsache immer die Hauptsache bleibt." Hier geht es um Prioritäten. Was ist das Wichtigste in meinem Leben? Worauf lege ich die meiste Energie, die meiste Zeit? Wenn man dann diese Frage mit Gott beantwortet, kann man sich prüfen, ob das mit meinem jetzigen Lebensstil übereinstimmt. Eine Gemeindereferentin erzählte mir einmal aus ihrem Bekanntenkreis, dass jemand sagte: „Wenn ich meiner Familie das Frühstück bereite, dann ist das auch Gottesdienst, dann brauche ich nicht in die Kirche gehen?" Kann man so eine Einstellung als kompatibel mit dem ersten Gebot betrachten? Wie müsste der Stellenwert von Gottesdienst und Gebet sein, wenn man das erste Gebot wirklich das wichtigste in unserem Leben wäre? 

 

Das ist das wichtigste und erste Gebot.  

 

Natürlich ist die Nächstenliebe genauso wichtig, aber sie kommt nicht als erstes. Man muss die Reihenfolge beachten, die Ordnung der Dinge. Wir erleben in der Welt überall Ordnungen, wie Dinge in einer Reihenfolge erfolgen müssen. Erst muss man sähen, dann kann man ernten. Erst muss man denken, dann kann man sprechen. Erst muss man planen, dann kann man vorbereiten, dann kann man durchführen. Bei den Ordnungen geht es nicht darum, dass das eine wichtiger wäre als das andere. Was zuerst kommt und was danach kommt, ist beides gleich wichtig. Aber ebenso wichtig ist, dass man die richtige Reihenfolge einhält. Und in dieser Hinsicht steht die Gottesliebe an erster Stelle. 

 

Das ist das wichtigste und erste Gebot.  

 

Wenn wir die Gottesliebe nicht an die erste Stelle setzen, dann wird sie untergehen, dann wird ein Ungleichgewicht entstehen, dann werden wir uns nie Zeit zum Gebet nehmen, und dann werden wir uns im Weltlichen verlieren. Und dann wird das Böse immer mehr Überhand nehmen, auch wenn wir uns nicht bewusst dafür entscheiden und auch wenn wir das gar nicht wollen. Wenn ich mein Haus nicht auf Fels baue, dann wird der Böse kommen und es zum Einstürzen bringen. 

 

Das ist das wichtigste und erste Gebot.  

 

Prüfen wir uns also, ob wir dem ersten Gebot wirklich den obersten Rang einräumen! Ganz sicher wird unser Leben reibungsloser, wenn wir die richtige Ordnung einhalten. 

 

Gebet: 

Jesus, du sollst die erste Stelle in meinem Leben haben. Nur von dir her empfange ich die Kraft, die ich brauche, um meinen Verpflichtungen nachzukommen und meine Mitmenschen so zu lieben, wie du es willst. Hilf mir, in deinem Willen zu leben. Hilf mir deine Hilfe, dein Angesicht, immer zu suchen. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

3 Kommentare:

  1. TAGESGEBET

    Allmächtiger Gott

    durch die Botschaft der Apostel

    hast du uns zur Erkenntnis deines Namens geführt.

    Mehre auf die Fürsprache

    der Heiligen Simon und Judas

    die Zahl der Gläubigen

    und festige in der Kirche das Vertrauen auf deine Hilfe.

    Darum bitten wir durch Jesus Christus - Amen.

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  2. ZUM EVANGELIUM

    Mit ungewöhnlicher Feierlichkeit berichtet Lukas über die Berufung der Zwölf. Jesus geht auf den Berg, um zu beten. Der Berg ist der bevorzugte Ort seines Betens. Nur an dieser Stelle wird berichtet, Jesus habe die ganze Nacht gebetet. Es ist ein entscheidender Augenblick. Aus dem Kreis der Jünger werden zwölf herausgerufen, „ausgewählt“. Kein Wort darüber, warum gerade diese Zwölf; es sind die, die der Vater ihm „gegeben“ hat (Joh 17,6). Wozu er sie auswählt, wird hier nicht gesagt (vgl. Mk 3,14). Vorerst sind sie die beständigen Begleiter Jesu, Zeugen all dessen, was er sagt und tut, später die Zeugen seiner Auferstehung (vgl. Apg 1,21-22). Durch ihre Zwölfzahl sind sie Zeichen des neuen Israel, des Gottesvolkes, das aus allen Völkern der Erde zusammengerufen wird.

    Mt 10,1-4; Mk 3,13-19; Joh 6,70; Apg 1,2.13.

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  3. „Heute ist es mehr denn je notwendig anzubeten! Vielleicht ist es eine der größten Perversionen unserer Zeit, dass man uns vorschlägt, das Menschliche anzubeten und das Göttliche beiseite zu lassen. „Du sollst nur den Herrn anbeten", das ist die große Herausforderung vor so vielen nichtigen und leeren Vorschlägen."

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