Dienstag, 17. Oktober 2023

Innen aber seid ihr voll Raubgier und Bosheit. (Lk 11,39)

28 Woche im Jahreskreis     Dienstag

 

EVANGELIUM

Lk 11, 37-41

In jener Zeit

37lud ein Pharisäer Jesus zum Essen ein. Jesus ging zu ihm und setzte sich zu Tisch.

38Als der Pharisäer sah, dass er sich vor dem Essen nicht die Hände wusch, war er verwundert.

39Da sagte der Herr zu ihm: O ihr Pharisäer! Ihr haltet zwar Becher und Teller außen sauber, innen aber seid ihr voll Raubgier und Bosheit.

40Ihr Unverständigen! Hat nicht der, der das Äußere schuf, auch das Innere geschaffen?

41Gebt lieber, was in den Schüsseln ist, den Armen, dann ist für euch alles rein.

 

 

Tagesimpuls:

 

Innen aber seid ihr voll Raubgier und Bosheit.  (Lk 11,39)

 

Jesus kann so etwas den Menschen sagen, die zwar sehr religiös, aber einfach nicht offen sind für den Glauben. Er kann es sagen, weil er die Herzen kennt. Ich kann das nicht so einfach anderen vorhalten. Ich wundere mich zwar oft, warum gerade religiöse und kirchliche Menschen nicht so offen sind für den Glauben. Ich spüre, dass da Irgendwas nicht stimmen muss. Aber ich kann es nicht erkennen. Sie sind in ihrem eigenen System „vollkommen" in allem was sie tun. Trotzdem lehnen sie das Geistliche, die spirituelle Erneuerung ab. Ich verstehe das nicht. Jemand, der so religiös ist, der so an Jesus glaubt, müsste doch froh und dankbar sein über alle Bemühungen, den Glauben an Jesus auf verschiedenen Wegen zu fördern. Ich kann mich nur wundern. Jesus aber sieht auf das Innere. Er kann beurteilen, ob das Herz eines Menschen wirklich bei Gott ist, oder ob vieles nur religiöse Fassade ist. 

 

Innen aber seid ihr voll Raubgier und Bosheit.

 

Wenn ich das bei anderen beobachten kann – auch wenn ich es keinesfalls so sicher behaupten dürfte wie Jesus es tut – dann muss ich sehr stark davon ausgehen, dass es bei mir auch so ist. Wenn ich einen Splitter im Auge eines anderen sehe, dann habe ich vermutlich einen Balken. Jesus legt Wert auf die Herzensreinigung, nicht nur bei den anderen, sondern auch bei mir. Könnte ich behaupten, dass mein Herz ganz rein wäre, dass bei mir Innen und Außen ganz übereinstimmen, dass ich nicht auch mehr scheinen will als ich wirklich bin? Es ist ja sogar richtig, wenigstens nach außen ein gutes Verhalten zu praktizieren, auch wenn mein Herz noch nicht ganz rein ist. Ich werde ja mein Leben lang auf dem Weg der Herzensreinigung sein. Wenn Jesus mein Inneres reinigen will, dann ist das doch immer gut, auch bei mir – nicht nur bei den Pharisäern. 

 

Innen aber seid ihr voll Raubgier und Bosheit.

 

Ich will nie stolz und überheblich sein, als wäre mein Glaube etwas Besseres als der der anderen. Ich will demütig vor Jesus treten. Ich danke ihm für alle Heilung, die er mir schon geschenkt hat. Ich will mich äußerlich so gut wie möglich verhalten, aber ich will auch innerlich weiter gehen auf dem Weg der Reinigung, die Jesus mir schenkt. 

 

Gebet: 

Jesus, danke, dass du uns alle daran erinnerst, wie wichtig ein reines Herz ist. Bitte hilf mir, dass ich nie denke, ich bräuchte keine Reinigung mehr. Dann wäre ich wie die Pharisäer, die dir so viele Sorgen bereiten. Nicht, dass sie Sünder waren, hat dich gestört, sondern dass sie es nicht zugeben wollten. Jesus, schenke uns allen immer mehr das reine Herz, das wir ohne nicht bekommen können. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

2 Kommentare:

  1. «Gebt lieber, was in den Schüsseln ist, den Armen, dann ist für euch alles rein»

    Wenn wir die Botschaft bezeugen durch Wort und Tat, wenn wir für diejenigen Partei ergreifen für die niemand Partei ergreift, so wie Jesus es getan hat, auch wenn wir Nachteile und Verkennung auf uns nehmen um des Glaubens willen. -Amen. 🙏🙏🙏

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  2. Herr, DU sprichst die heutige Begegnung mit den Pharisäern ( ...auch mit mir ! ) direkt, klar und deutlich an.
    Jesus - DU deckst das vorhandene Missverhältnis zwischen der äußeren Möglichkeit und der inneren Wahrnehmung auf. DU "entlarvst" den Widerspruch zwischen "Schein und Sein".
    JA, Herr, wenn ich immer nur auf den äußeren Schein achte, begebe ich mich in die Gefahr,  dass ich das WICHTIGERE - das INNERE  aus dem Blick verliere.
    Danke, dass ich mich nun selbst prüfen kann.
    Wo stehe ich im Glauben an Gottes Gebote...
    befolge ich nur äußerlich, Regel und Formen?
    Oder bin ich, immer ( und sooft es geht )  "innerlich" im Herzen, DIR - Gott zugewandt.

    So will ich heute, den Tagesspruch
    des Hl.Ignatius von Antiochien,  leben...

    ● Nehmt Gottes Melodie in euch auf .
         Ignatius von Antiochien um 35-vor117

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