Freitag, 30. Juni 2017

Ich will es - werde rein! (Mt 8,3)

12 Woche im Jahreskreis – Freitag

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 8,1-4.

Als Jesus von dem Berg herabstieg, folgten ihm viele Menschen.
Da kam ein Aussätziger, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde.
Jesus streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es - werde rein! Im gleichen Augenblick wurde der Aussätzige rein.
Jesus aber sagte zu ihm: Nimm dich in acht! Erzähl niemand davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Opfer dar, das Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis deiner Heilung sein.

 

Tagesimpuls:

 

Ich will es - werde rein! (Mt 8,3)

 

So wie der Aussätzige, so beten viele: „Herr, wenn du willst..." Jesus sagte ja auch, dass wir beten sollen: „Dein Wille geschehe". Aber wie ist das genau zu verstehen? Was ist denn der Wille Gottes? Ist es so, dass Jesus manche heilen will, und manche nicht? Das würde unserer Erfahrung entsprechen, denn wir erleben, dass manche heil werden, wenn man für sie betet, andere nicht. Aber entspricht diese Sichtweise auch dem Wort Gottes? Hat Jesus schon einmal zu einem Kranken gesagt: „Ich will nicht, dass du heil wirst, ich will, dass du krank bleibst?" Ich sehe es nicht im Evangelium, ich sehe es auch nicht in anderen Bibeltexten. Heute lesen wir eine eindeutige Antwort Jesu:

 

Ich will es - werde rein!

 

Nach dem Zeugnis der Heiligen Schrift will Jesus die Heilung. Können wir das wirklich auf alle Situationen übertragen? Will Jesus immer die Heilung? Ich habe gerade ein Buch eines Heilungsevangelisten zu Ende gelesen, der dies sagt. Er sagt: Wenn Menschen nicht geheilt werden, dann hat das zwei Ursachen: Der Unglaube und das Wirken des Bösen in der Welt. Diese beiden Faktoren können so stark sein, dass jemand nicht (sofort) geheilt wird. Jedes Gebet dagegen ist eine positive Kraft, die immer das Gute voranbringt, also das Heil, und damit verbunden auch die Heilung. Ich persönlich kann diesem Standpunkt in sofern folgen, als dass ich sehe, dass wir uns viel zu sehr durch das Negative beeinflussen lassen. Wir sehen nicht sofort die Manifestierung einer Heilung, und sofort machen wir uns eine Erklärung: Vielleicht will Gott ja gar nicht heilen. Stattdessen soll man weiter für Heilung beten und die Manifestierung der Heilung erwarten. Warum soll man denn denken, Gott wolle nicht heilen, wenn Jesus doch in der Bibel immer geheilt hat? Wir sollen also nicht Gefahr laufen, in den Unglauben zu fallen, auch wenn es sehr fromm klingt, wenn jemand z.B. sagt: „Ich glaube, dass Gott meine Krankheit will, und ich will sie tragen."

 

Ich will es - werde rein!

 

Wir sollen wohl alles aus Gottes Hand annehmen und Gott für alles danken, weil wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt (Röm 8,28). Daher können wir Gott für alles preisen. Nichts muss uns erschüttern. Die Tatsache, dass wir alles, vor allem das Leid, aus seiner Hand annehmen, bedeutet nicht, dass wir sagen, es sei sein Wille, und es bedeutet auch nicht, dass wir glauben, Gott wolle nicht heilen. Wenn es wahr ist, dass Gott alles zum Guten führt, dann können wir für alles danken, und dann kann es durchaus sein, dass er uns so manche Heilung erleben lässt.

 

Ich will es - werde rein!

 

Ich werde wohl nie alle Geheimnisse verstehen. Aber was meinen jetzigen Standpunkt betrifft, so gehe ich davon aus, dass Gott keine Krankheit will. Ich bete um Heilung und nehme grundsätzlich an, dass dies Gottes Wille ist, denn Jesus sagt: „Ich will es." Darüber hinaus danke ich Gott für alles, weil ich weiß, dass er alles zum Guten führen will. Auf diese Weise kann ich auch das Leid annehmen und Ja sagen zu allem, was geschieht.

 

Gebet:

Jesus, wir verstehen nicht alles. Aber ich verstehe dich jetzt so, dass du keine Krankheiten willst. Als die Welt geschaffen wurde, gab es noch keine Krankheiten. Und in der Vollendung wird es auch keine Krankheit mehr geben. Nur in dieser von der Sünde und vom Wirken des Teufels belasteten Welt gibt es die Krankheit. Und du kommst, um uns zu erlösen, so dass dein Reich schon beginnen kann. Heilung ist ein sichtbares Zeichen deines Reiches schon in dieser Welt, welches du offenbar willst. Daher will ich mich für dein Wirken öffnen. Ich will mithelfen, dass dein Wille geschieht. Lass uns gemeinsam schon viele Zeichen des anbrechenden Reiches erleben. Gib, dass das Wirken des Bösen immer mehr zurückgedrängt wird. Ich danke dir für den großen Glauben, den du mir schenkst.

 

 

Pastor Roland Bohnen

 

 

 

 

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