Freitag, 21. Juli 2023

Hier ist einer, der größer ist als der Tempel. (Mt 12,6)

15 Woche im Jahreskreis     Freitag

 

EVANGELIUM

Mt 12, 1-8

1In jener Zeit ging Jesus an einem Sabbat durch die Kornfelder. Seine Jünger hatten Hunger; sie rissen deshalb Ähren ab und aßen davon.

2Die Pharisäer sahen es und sagten zu ihm: Sieh her, deine Jünger tun etwas, das am Sabbat verboten ist.

3Da sagte er zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren -

4wie er in das Haus Gottes ging und wie sie die heiligen Brote aßen, die weder er noch seine Begleiter, sondern nur die Priester essen durften?

5Oder habt ihr nicht im Gesetz gelesen, dass am Sabbat die Priester im Tempel den Sabbat entweihen, ohne sich schuldig zu machen?

6Ich sage euch: Hier ist einer, der größer ist als der Tempel.

7Wenn ihr begriffen hättet, was das heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer, dann hättet ihr nicht Unschuldige verurteilt;

8denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.

 

 

Tagesimpuls:

 

Hier ist einer, der größer ist als der Tempel.  (Mt 12,6)

 

Die Juden sollten lernen, dass Jesus Gott ist. Damit musste Jesus anecken, für die meisten war es Blasphemie, was Jesus behauptete. Aber er musste immer mehr zu der Wahrheit stehen, dass er der Sohn Gottes ist. Deshalb stellt er sich manchmal über die überlieferten Gesetze, er hält sich nicht streng genug an das Sabbatgebot. Auf diese Weise zeigt er, dass er Gott ist, dass er der Gesetzgeber ist, auf den wir hören sollen. Bei der Verklärung bestätigt Gott selbst das: „Dies ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören." Weil Jesus Gott ist, gilt nun, was er sagt, und die alten Überlieferungen haben nur noch insofern Gültigkeit, wie Jesus sie bestätigt. 

 

Hier ist einer, der größer ist als der Tempel.

 

Für uns heute sind die jüdischen Traditionen nicht mehr das Problem. Aber wir können uns fragen, was es für uns heute bedeuten könnte. Wir unterscheiden nicht mehr zwischen jüdischer Tradition und den Weisungen Jesu. Aber gibt es vielleicht in unserem Leben auch Traditionen, die das Wort Jesu verdrängen wollen. Wenn z.B. jemand gewohnt ist, in eine Kirche zu gehen, zu einer bestimmten Zeit, an einem bestimmten Sitzplatz. Und nun wird der Gottesdienstplan geändert. Manche können nicht auf ihre Tradition verzichten und feiern dann genau zu dieser Zeit einen Wortgottesdienst, obwohl sie zwei Kilometer weiter eine Heilige Messe besuchen könnten. Stellt man dann nicht auch die liebgewonnene Gewohnheit über den lebendigen Jesus? Was würde sich Jesus wünschen? Ich vermute, dass es noch mehr Beispiele gibt, wo wir uns selbst Regeln aufstellen, die gar nicht im Sinne Jesu sind. 

 

Hier ist einer, der größer ist als der Tempel.

 

Das heißt nicht, dass es keine Regeln und Gebote geben soll. Es heißt nur, dass Jesus, der Gottessohn, auch wirklich der Gesetzgeber sein muss. Alle Gebote müssen von ihm stammen, nur dann ist es richtig. Die Kirche soll aus ihm leben, von ihm her geprägt sein, und nicht durch unsere menschlichen Vorstellungen oder Traditionen. 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass du deinen göttlichen Anspruch offenbart hast, auch in dem Wissen, dass dich die Menschen deswegen töten würden. Bitte hilf uns, dass auch wir mutig für die Wahrheit einstehen. Bitte zeige uns, wo wir selbstgemachte Gebote und Regeln befolgen, die nicht in deinem Sinne sind. Hilf uns, dass unser Leben von deinem Wort allein geprägt ist. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

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