Mittwoch, 5. Juli 2023

Er sagte zu ihnen: Geht! (Mt 8,32)

13 Woche im Jahreskreis     Mittwoch

 

EVANGELIUM

Mt 8, 28-34

 28Als Jesus an das andere Ufer kam, in das Gebiet von Gadara, liefen ihm aus den Grabhöhlen zwei Besessene entgegen. Sie waren so gefährlich, dass niemand den Weg benutzen konnte, der dort vorbeiführte.

29Sofort begannen sie zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Sohn Gottes? Bist du hergekommen, um uns schon vor der Zeit zu quälen?

30In einiger Entfernung weidete gerade eine große Schweineherde.

31Da baten ihn die Dämonen: Wenn du uns austreibst, dann schick uns in die Schweineherde!

32Er sagte zu ihnen: Geht! Da verließen sie die beiden und fuhren in die Schweine. Und die ganze Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See und kam in den Fluten um.

33Die Hirten flohen, liefen in die Stadt und erzählten dort alles, auch das, was mit den Besessenen geschehen war.

34Und die ganze Stadt zog zu Jesus hinaus; als sie ihn trafen, baten sie ihn, ihr Gebiet zu verlassen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Er sagte zu ihnen: Geht!   (Mt 8,32)

 

Jesus geht dorthin, wo niemand hingehen will. Er geht zu denen, die am meisten belastet sind. Die beiden Männer sind gefährlich, sie sind teuflisch, aber sie sind auch zugleich erbärmlich, sie verletzen sich selbst (so wird es in der Parallelstelle in Markus berichtet). Jesus hat Erbarmen mit ihnen und treibt die Dämonen aus. Wir können vom Mut Jesu lernen. Würden wir an die Orte gehen, wo es so viel Dunkelheit gibt? Sicher müssten wir uns von Jesus gesendet wissen, aber wenn er uns sendet, dann sollten wir auch den Mut haben. Viele sind von Jesus an Orte gesendet, wo es sehr dunkel ist, z.B. in der Familie, an der Arbeitsstelle, in der Schule, und sie würden am liebsten weglaufen. Wir müssen genau prüfen: Sendet mich Jesus an diesen Ort, damit ich in seinem Namen dort das Licht bringe und die Dämonen austreibe, oder will er mich schützen, indem er mich woanders hin ruft? Auf jeden Fall wird er mich beschützen, und er wird mir seine Barmherzigkeit schenken, dass ich nicht mehr Angst vor den Menschen habe, sondern dass ich ihre Not sehe. 

 

Er sagte zu ihnen: Geht!  

 

Wir können hier lernen, dass Dämonen sich mit Orten oder Menschen verbinden können. Daher segnen wir Orte und Menschen. Wir können sie förmlich segnen, aber immer, wenn wir Gutes sprechen, segnen wir, wir bringen den guten Geist in die Orte oder Menschen hinein. An Wallfahrtsorten spüren wir einen besonderen Segen. Leider gibt es auch das Gegenteil, es gibt Orte, die besonders belastet sind. Wir müssen keine Angst vor diesen Orten haben, wenn Jesus uns dorthin sendet. Wir können in seinem Namen Segen spenden und dunkle Geister vertreiben. Manche haben die positive Erfahrung, wundertätige Medaillen an diesen Orten zu verstecken oder zu vergraben. Wenn man das mit Andacht und Glauben tut (also nicht nur im Sinne eines magischen Verständnisses), dann kann ich mir vorstellen, dass die Muttergottes dadurch große Chancen bekommt, positiv zu wirken und zu segnen. Ich selbst habe es auch schon praktiziert. 

 

Er sagte zu ihnen: Geht!  

 

Wir lernen auch noch etwas über die Vorsehung und die Zulassung Gottes. Dämonen richten Schaden an, indem sie z.B. in die Schweineherde fahren. Aber Jesus lässt in diesem Fall diesen Schaden geschehen. Das ist ein typischer Fall von einer Zulassung Gottes. Gott will es nicht, aber er lässt es zu. Wir können das nie verstehen, weil wir seinen Gesamtplan nicht wissen. Aber solange wir Menschen sündigen, lässt Gott leider dämonisches Wirken in der Welt zu, auch wenn er es eigentlich nicht will. Wir müssen es nicht verstehen, wenn wir Gott voll und ganz vertrauen. Wir erkennen aus der Bibel: Gott erlaubt dem Bösen, in gewissen Grenzen zu wirken, auch bei denen, die ihm gehören. Trotzdem sollen wir so viel wie möglich beten, um das Wirken des Bösen zu stoppen, und ich glaube, dass wir es weitgehend stoppen können durch unser Gebet. 

 

Gebet: 

Jesus, ich vertraue dir. Ich bewundere deinen Mut, zu diesen erbärmlichen Menschen zu gehen. Bitte schenke mir auch diesen Mut, wenn du mich wohin sendest, wo es unheimlich ist. Ich will durch mein Leben, meine Worte, meinen Segen und meine Gebete das Böse so weit wie möglich behindern und vertreiben. Dort, wo du es dennoch zulässt, vertraue ich dir trotzdem, und ich bete weiter, dass du es ganz vertreibst. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

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