Montag, 17. Juli 2023

Als Jesus die Unterweisung der zwölf Jünger beendet hatte, zog er weiter, um in den Städten zu lehren und zu predigen. (Mt 11,1)

15 Woche im Jahreskreis     Montag

 

EVANGELIUM

Mt 10, 34 - 11, 1

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:

34Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.

35Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter;

36und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein.

37Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig.

38Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig.

39Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.

40Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.

41Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten erhalten.

42Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist - amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen.

1Als Jesus die Unterweisung der zwölf Jünger beendet hatte, zog er weiter, um in den Städten zu lehren und zu predigen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Als Jesus die Unterweisung der zwölf Jünger beendet hatte, zog er weiter, um in den Städten zu lehren und zu predigen.  (Mt 11,1)

 

Hier wird sehr deutlich gemacht, dass Jesus zwei Gruppen angesprochen hat: die zwölf Jünger und dann die vielen Menschen in den Städten. Wenn wir auf den Inhalt der Predigten schauen, dann sind es sicherlich nicht zwei verschiedene Lehren. Aber man sieht eine deutliche Zuspitzung in der Lehre, die er für die Jünger darlegt: Da geht es mehr um das Kreuz. „Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig." 

 

Als Jesus die Unterweisung der zwölf Jünger beendet hatte, zog er weiter, um in den Städten zu lehren und zu predigen.

 

Wir brauchen in unserer Kirche auch besondere Jüngerschaftsgruppen. Es mag sein, dass das in vergangenen Generationen etwas anders war. Da waren die Jüngerschaftsgruppen wahrscheinlich in den Priesterseminaren und Klöstern. Die normalen Christen sollten sich an die Gebote halten, während die, die Jesus als Jünger nachfolgen wollten, die evangelischen Räte Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam einhalten sollten. Seitdem hält sich die falsche Meinung, dass normale Christen nicht zu einer besonderen Jesusbeziehung und Nachfolge eingeladen wären. Landläufig sagt man immer noch, der Priester hätte einen besseren Draht zu Gott, den der normale Christ nicht hätte. 

 

Als Jesus die Unterweisung der zwölf Jünger beendet hatte, zog er weiter, um in den Städten zu lehren und zu predigen.

 

In unserer Generation hat sich das zum Glück geändert, auch wenn man immer noch starke Spuren des alten Denkens findet. Aber heute wissen wir: Durch die Taufe ist jeder königlich, priesterlich und prophetisch. Jeder ist eingeladen, als Jünger Jesu zu leben. Jeder ist eingeladen zu diesem „Streit", nicht mehr innerlich gespalten zu sein, sondern die Welt loszulassen, das Böse zu überwinden und sein Kreuz auf sich zu nehmen. Ich glaube, das ist es, was Jesus meint, wenn er keinen falschen Frieden verspricht. Wir können als Jesu Jünger keinen falschen Frieden mit der Welt schließen. Wir sollen Jesus mehr lieben als alles andere. 

 

Als Jesus die Unterweisung der zwölf Jünger beendet hatte, zog er weiter, um in den Städten zu lehren und zu predigen.

 

Warum predigt Jesus nur zu den Jüngern so, zu den vielen Menschen in den Städten aber anders? Ich glaube, die vielen Menschen müssen erst einmal Gott und Jesus kennenlernen. Wieso sollten sie ihr Kreuz nehmen und die Welt loslassen, wenn sie Gott gar nicht kennen? Daher wirkt Jesus die Wunder, es gibt Heilungen und Befreiungen, damit sie erkennen, es gibt einen lebendigen Gott, und der ist in Jesus zu uns gekommen. Der nächste Schritt ist dann die Antwort. Das sind die Jünger. Das sind die Menschen, die auf Gottes Liebe antworten. Der Bräutigam wirbt um die Braut. Die Braut soll (endlich) Ja sagen und alles andere loslassen, damit sich die beiden vermählen können. 

 

Als Jesus die Unterweisung der zwölf Jünger beendet hatte, zog er weiter, um in den Städten zu lehren und zu predigen.

 

Daraus ergibt sich die Frage? Will ich seine Braut sein, will ich sein Jünger sein, oder will ich nur ein „normaler" Christ sein, jemand, der irgendwie mal von Gott gehört hat und nun mittelmäßig zwischen Gott und Welt hin und hergerissen ist, der sich nicht entscheiden kann, ob er Gott mehr liebt als alles andere? 

 

Gebet: 

Jesus, ich will Ja sagen, ich will deine Braut sein, ich will auf deine Liebe antworten, auf alles, was du für mich getan hast. Bitte verzeih mir, dass ich trotzdem noch öfter mittelmäßig werde und doch wieder weltliche Dinge wichtiger nehme als dich. Bitte verzeih mir alle meine Sünden. Mein Herz sagt mir, dass ich dich lieben will, dass du die erste Person in meinem Leben bist. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

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