Freitag, 17. November 2023

Wer sein Leben zu bewahren sucht, wird es verlieren; wer es dagegen verliert, wird es gewinnen. (Lk 17,33)

32 Woche im Jahreskreis     Freitag

 

EVANGELIUM

Lk 17, 26-37

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

26Wie es zur Zeit des Noach war, so wird es auch in den Tagen des Menschensohnes sein.

27Die Menschen aßen und tranken und heirateten bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging; dann kam die Flut und vernichtete alle.

28Und es wird ebenso sein, wie es zur Zeit des Lot war: Sie aßen und tranken, kauften und verkauften, pflanzten und bauten.

29Aber an dem Tag, als Lot Sodom verließ, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel, und alle kamen um.

30Ebenso wird es an dem Tag sein, an dem sich der Menschensohn offenbart.

31Wer dann auf dem Dach ist und seine Sachen im Haus hat, soll nicht hinabsteigen, um sie zu holen, und wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren.

32Denkt an die Frau des Lot!

33Wer sein Leben zu bewahren sucht, wird es verlieren; wer es dagegen verliert, wird es gewinnen.

34Ich sage euch: Von zwei Männern, die in jener Nacht auf einem Bett liegen, wird der eine mitgenommen und der andere zurückgelassen.

35Von zwei Frauen, die mit derselben Mühle Getreide mahlen, wird die eine mitgenommen und die andere zurückgelassen.

36/37Da fragten sie ihn: Wo wird das geschehen, Herr? Er antwortete: Wo ein Aas ist, da sammeln sich auch die Geier.

 

 

Tagesimpuls:

 

Wer sein Leben zu bewahren sucht, wird es verlieren; wer es dagegen verliert, wird es gewinnen.  (Lk 17,33)

 

Wenn der Menschensohn wiederkommt in Herrlichkeit, dann sollen wir uns in seine Arme werfen und nicht weglaufen, in der Hoffnung, unser Leben noch bewahren zu können. Wenn der Menschensohn in Herrlichkeit wiederkommt, dann heißt das für uns alle: Leben pur! Dann muss man sich nicht mehr an sein kleines irdisches Leben klammern. Im Gegenteil: Wer vor Jesus davonläuft, der verliert sein Leben, weil es außerhalb von Jesus kein Leben mehr gibt. 

 

Wer sein Leben zu bewahren sucht, wird es verlieren; wer es dagegen verliert, wird es gewinnen.

 

Jesus bezieht es auf das Ende der Welt, auf seine Wiederkunft in Herrlichkeit. Er hat dieses Satz aber allgemein formuliert, und er hat es auch in anderen Situationen gesagt. Das heißt, dass wir dieses Wort auch auf andere Situationen beziehen dürfen, z.B. auf unseren irdischen Tod, auf den Übergang zum ewigen Leben mit Christus. Das ist sozusagen unsere persönliche Wiederkunft des Herrn. Es ist nicht das Ende der Welt, aber es ist mein Ende in dieser irdischen Welt. Auch dann sollen wir uns in seine Arme werfen und nicht weglaufen von ihm, in der irrigen Annahme, wir könnten uns an dieses irdische Leben klammern. Wir sollen uns nicht vorzeitig den Tod wünschen, das wäre eine Verachtung des Geschenks des Lebens, was Gott uns gemacht hat. Aber wenn der Zeitpunkt kommt, dann sollen wir auch Ja sagen und uns in seine Arme werfen. 

 

Wer sein Leben zu bewahren sucht, wird es verlieren; wer es dagegen verliert, wird es gewinnen.

 

Wir können dieses Wort auch auf unseren Alltag anwenden. Ich mache mir z.B. Sorgen, wenn ich zu viele Termine an einem Tag habe, wenn der Tag wieder so vollgepackt ist. Ich mache mir Sorgen, dass ich nicht die Kraft dazu hätte, ich suche Momente der Freizeit und der Erholung. Aber da darf ich mir auch von Jesus sagen lassen: „Du musst dich nicht sorgen um dein Leben, um deine Erholung, um deine Freizeit. Wenn ich es gefügt habe, dass du viele Aufgaben hast, dann gebe ich dir auch genügend Kraft. Es ist eine irrige Annahme, ja eine Lüge, wenn du glaubst, du hättest die Kraft nicht." Selbstverständlich gilt das nur dann, wenn es wirklich Jesus ist, der mir die Aufgaben gegeben hat, wenn ich in seinem Willen lebe. Wenn ich mich verzettele, weil ich nicht seinen Willen tue, dann muss ich umkehren und mich neu sortieren, um wieder in den Willen Gottes zu finden. 

 

Gebet: 

Jesus, du gibst mir die Kraft, die ich brauche, du gibst mir auch die Pausen, die ich brauche, du fügst alles so, wie es richtig ist. Ich brauche mich nicht ängstlich zu sorgen, dass ich auch genug Erholung bekomme. Du sorgst dafür. Danke, dass ich mich vertrauensvoll in deine Arme werfen darf, jetzt, und in der Stunde meines Todes. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

3 Kommentare:

  1. Jesus, heute klingt für mich ein wenig "adventliche Stimmung" im Tagesevangelium..."wachet und betet".
    Sicherlich Herr, kann ich leben in " Saus und Braus". Doch für mich liegt auch im Evangelium eine "Warnung" verborgen - die für mich da lautet " schau in die Geschichte deiner Vorfahren". Auch sie haben gelebt, jedoch lachten sie Noah aus. Auch zur Zeit Lot's war das Leben nicht in Gottes Willen.
    Denn in den  Städten Sodom und Gomorrha herrschte ein wildes Treiben, das Gott nicht gefiel.  Und in beiden Fällen erfuhr das Volk, ein Teil der Macht Gottes. Noah und Lot, beide entschieden sich für Gott, Lot's Frau hingegen versuchte zurück zu blicken und festzuhalten - was schließendlich ihr Leben kostet - verloren als erstarrte zur Salzsäule.

    JESUS das heutige Evangelium lehrt mich, dass ich so leben werde, als würdest DU jetzt in meinem HEUTE kommen. Ja, du mein Hl.Schutzengel, halte mich wachsam für das Kommen meines Herrn, und erbitte mir die Gnade des Hl.Geistes, dass ich dann wie Noah und Lot, JA - sage und den Willen Gottes folge. AMEN 🙏

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  2. GEBET

    Gott, du Sehnsucht deiner Geschöpfe,

    es hat dir gefallen,

    im Herzen deines Sohnes Wohnung zu nehmen.

    Schenke auch uns auf unsere Fürbitte

    die Tröstungen deiner Gegenwart,

    bringe Licht in das Dunkel unseres Herzens

    und lass uns erfahren,

    dass du in uns lebst und wirkst.

    Darum bitten wir durch Jesus Christus.

    -Amen, Amen, Amen.

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  3. Persönliche Gedanken,
    zum heutigen Evangelium:

    Lasst uns unseren Lebensweg mutig weiter gehen, in der festen Hoffnung, unserem Gott zu begegnen „an dem Tag, an dem sich der Menschensohn offenbart“ (Lk 17,30).

    Halleluja - Amen.

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