Freitag, 24. November 2023

Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein. Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht. (Lk 19,46)

33 Woche im Jahreskreis     Freitag

 

EVANGELIUM

Lk 19, 45-48

In jener Zeit

45ging Jesus in den Tempel und begann, die Händler hinauszutreiben.

46Er sagte zu ihnen: In der Schrift steht: Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein. Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht.

47Er lehrte täglich im Tempel. Die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die übrigen Führer des Volkes aber suchten ihn umzubringen.

48Sie wussten jedoch nicht, wie sie es machen sollten, denn das ganze Volk hing an ihm und hörte ihn gern.

 

 

Tagesimpuls:

 

Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein. Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht.  (Lk 19,46)

 

Jesus hatte den Mut, den ich nicht habe. Er hat die traditionellen religiösen Strukturen angesprochen und gezeigt, dass vieles nicht mehr so ist, wie es sein muss. Wahrscheinlich muss man so kritisch dagegen sprechen, weil die Menschen, die darin leben, das sehr starke Gefühl haben, doch alles richtig zu machen. Wie oft höre ich von Gottesdienstbesuchern, dass sie meine Predigt nicht gut finden, weil ich darauf hinweise, dass es so nicht weitergehen kann, wenn wir möchten, dass auch unsere Kinder und Enkelkinder zu Jesus geführt werden. Die Menschen meinen, ich hätte die Falschen angesprochen, weil sie ja „noch zur Kirche kommen". Aber genau sie meine ich. Denn die Art, wie wir jetzt Kirche leben, d.h. religiöse Strukturen praktizieren, führt nicht zu einer lebendigen Glaubensweitergabe. Und ja, ich glaube, wir machen etwas falsch, wenn wir uns nicht ändern, d.h. wenn wir uns nicht bekehren. Aber die Menschen sehen das anders. Sie sind davon überzeugt, dass sie alles richtig machen, und dass die anderen mal wieder zu Kirche kommen müssten. Zugleich sagen sie aber auch, dass es gut ist, dass alles nicht mehr so streng sei wie früher, und dass es doch gar nicht so schlimm sei, wenn die Menschen heutzutage so leben, wie sie nun einmal leben, die Kirche müsse ja auch mit der Zeit gehen. 

 

Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein. Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht.

 

Jesus hat gesagt: „So geht es nicht." Weil die religiösen Menschen das so schwer annehmen, musste er konkrete Beispiele bringen, wo Dinge schief liefen, so z.B. das Verkaufen von Opfertieren im heiligen Bezirk. Er musste ihnen irgendwie klarmachen, dass ihre religiöse Praxis doch nicht so gut war, wie sie ihnen schien. Und genauso ist es auch heute. Ich finde, dass es einen Christen auszeichnet, dass er immer bekehrungswillig ist, dass er nie glaubt, dass er sich nicht mehr bekehren müsste, wohl aber die anderen. Ich sehe es so: Wenn ich das System ändern will, muss ich mich ändern. Ich kann immer nur bei mir anfangen. Daher können die Dinge nur besser werden, wenn wir beichten, wenn wir unser Gewissen erforschen. Die Kirche muss eine Kirche werden, die bereit ist, sich immer neu zu bekehren. Solange Menschen in der Kirche irritiert reagieren, wenn man sie zur Bekehrung aufruft, sind wir noch nicht an dem Punkt, wo eine positive Entwicklung einsetzen kann. 

 

Gebet: 

Jesus, ich will mich bekehren, ich sehe so viel bei mir, wo ich wachsen muss, wo ich loslassen muss, wo ich mich ändern muss, um dir ähnlicher zu werden. Ich wünsche mir eine Gemeinschaft, die mit mir zusammen dasselbe tut, die ihr Gewissen erforscht, die bereit ist, im Glauben zu wachsen. Bitte schenke immer mehr religiösen Christen die Einsicht, dass dies der einzige Weg in eine gute Zukunft für uns alle ist. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

3 Kommentare:

  1. GEBET:

    Gütiger Gott,

    erleuchte deine Gläubigen

    und mach ihre Herzen hell

    durch den Glanz deiner Gnade.

    Gib, dass wir in diesem Licht

    Christus als unseren Erlöser allezeit erkennen

    und ihn wahrhaft aufnehmen,

    der in der Einheit des Heiligen Geistes

    mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

    -Amen, Amen, Amen.

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  2. Persönliche Gedanken
    zum heutigen Evangelium:

    Im neuen Testament, das von Jesus begründet wurde, sind keine Ochsen und keine Schafhändler mehr nötig. Wie damals galt: „das ganze Volk hing an ihm und hörte ihn gern“ (Lk 19,48), so müssen auch wir den Tempel aufsuchen, nicht um Brandopfer darzubringen, sondern um Jesus zu empfangen, das wahre Opferlamm, das ein für alle Mal für uns hingegeben wurde, und um unser Leben mit dem Seinigen zu vereinen. -Amen.

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  3. Jesus, Dein Handeln geschieht ganz aus DEINER MISSION,  die MISSION des wahren GottesSohn. 
    DU gehst nicht nur so ...in de Tempel. DU suchst nicht nur hier die "väterliche Liebe" - Nein! Wenn DU in den Tempel gehst,  "steigst DU ein in die Liebe der Dreifaltigkeit! Damit dies in "höchst himmlischer Liebe" gelingt, dafür braucht es "Ruhe und Erfuhcht.
    Doch dies alles findest Du nicht.  Das was DU im Tempel des Herrn vorfindest...ist Geschäftemacherei...Verkauf und Werbung ...von allerlei Dingen.
    Und somit reinigst DU nicht nur den Tempel, vielmehr schmeißt DU alles raus, was nicht zur Ehre Gottes dient.
    Ihr Heiligen Märtyrer,  ihr Tagesheiligen; Hl.Andreas Dun Lac und Gefährten,  erbittet auch für mich,  dass ich den Glaubensmut besitze, alles in mir, was nicht der Ehre Gottes entspricht, aus meinem Leben und aus meinem Herzen  rauszureißen und wegzuschmeißen. Amen 🙏

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