Dienstag, 2. Januar 2018

Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt. (Joh 1,26)

02 Januar

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 1,19-28.

Dies ist das Zeugnis Johannes' des Täufers: Als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du?,
bekannte er und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Messias.
Sie fragten ihn: Was bist du dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein.
Da fragten sie ihn: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Auskunft geben. Was sagst du über dich selbst?
Er sagte: Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat.
Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer.
Sie fragten Johannes: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Messias bist, nicht Elija und nicht der Prophet?
Er antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt
und der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren.
Dies geschah in Betanien, auf der anderen Seite des Jordan, wo Johannes taufte.

 

Tagesimpuls:

 

Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt.  (Joh 1,26)

 

Die Weihnachtszeit betrachtet den Zeitraum von den Geschehnissen vor der Geburt Jesu bis zur Taufe Jesu, also die gesamte Kindheit und Jugend bis zu seinem öffentlichen Auftreten. Mit dem heutigen Evangelium haben wir viele Jahre übersprungen, und wir befinden uns in der Zeit vor der Taufe Jesu. Er ist schon in der Welt, aber die Welt sieht ihn noch nicht. Das ist sozusagen die Phase vor der Evangelisation.

 

Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt.

 

Für uns selber, obwohl wir schon evangelisiert sind, gibt es trotzdem immer wieder diesen Zustand. Er ist bei uns, aber wir erkennen ihn nicht. Daher müssen wir wie Maria immer wieder innehalten, über alles nachdenken, besonders über das, was wir nicht verstehen, und in diesem betenden Nachdenken werden wir ihn erkennen, seine Stimme hören, seine Wegweisung, den roten, oder besser gesagt, goldenen Faden erkennen, den er durch unser ganzes Leben hindurch legt. Er steht schon mitten unter uns, aber wir müssen uns bemühen, ihn zu erkennen.

 

Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt.

 

Das gilt aber auch für die anderen Menschen, die nicht an Jesus glauben. Auch ihnen ist er nah. Und diese Menschen brauchen Mitmenschen wie Johannes den Täufer, die sie auf Jesus vorbereiten, die sie darauf aufmerksam machen. Jesus kann sich diesen Menschen zeigen, wann er will. Aber er will uns gebrauchen genauso wie einen Johannes, um die Welt mit Jesus bekannt zu machen. Wir müssen den anderen also nicht Jesus „eintrichtern", sondern ihnen nur erschließen, wie sehr er schon in ihrem Leben wirkt.

 

Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt.

 

Schließlich möchte ich noch betonen, dass Johannes in der Mehrzahl spricht: „unter euch". Wir erkennen Jesus viel besser in der Gemeinschaft. Wenn wir zusammen beten, wenn wir zusammen in der Kirche feiern, wenn wir ihn in Glaubensgesprächen bezeugen, dann offenbart er sich. Um Jesu Gegenwart mitten unter uns zu erleben, brauchen wir die Gemeinschaft, die sich in seinem Namen versammelt. Und viele von uns können es bestätigen: Wenn man gemeinsam betet, dann ist das viel besser als das Beten allein.

 

Gebet:

Jesus, du bist bei mir, und ich will heute deine Gegenwart in meinem Leben erkennen. Du bist auch bei den anderen, und ich will ihnen durch mein Verhalten helfen, dich zu finden. Du bist vor allem in der Gemeinschaft. Ich will die christliche Gemeinschaft aufsuchen, ich will ihr einen hohen Rang in meiner Prioritätenliste einräumen, damit ich dich immer stark erkennen und wahrnehmen kann. Dadurch trage ich auch dazu bei, dass andere dich stärker finden können. Jesus, danke, dass du uns nicht allein lässt. Danke, dass du bei uns bist.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 

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