Donnerstag, 11. Januar 2018

Geh, zeig dich dem Priester. (Mk 1,44)

01 Woche im Jahreskreis – Donnerstag

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 1,40-45.

In jener Zeit kam ein Aussätziger zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde.
Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es - werde rein!
Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz, und der Mann war rein.
Jesus schickte ihn weg und schärfte ihm ein:
Nimm dich in acht! Erzähl niemand etwas davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, das Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis meiner Gesetzestreue sein.
Der Mann aber ging weg und erzählte bei jeder Gelegenheit, was geschehen war; er verbreitete die ganze Geschichte, so dass sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur noch außerhalb der Städte an einsamen Orten auf. Dennoch kamen die Leute von überallher zu ihm.

 

Tagesimpuls:

 

Geh, zeig dich dem Priester.  (Mk 1,44)

 

In diesem Evangelium geht es auch um Heilung, aber noch mehr geht es um soziale Ausgrenzung. Durch Lepra war man sozial ausgegrenzt. Man war ausgeschlossen aus der Gesellschaft. Und die Integration in die Gesellschaft ist in diesem Fall Jesu größtes Anliegen. Deshalb soll sich der Mann zuerst dem Priester zeigen. Nach damaligem Gesetz hatte der Priester dann zu entscheiden, ob diese Person wieder zurückkehren durfte in ihr Dorf, in ihre Familie, in ihre Gemeinschaft.

 

Geh, zeig dich dem Priester.  

 

Jesus will damit auch seine eigene Gesetzestreue unter Beweis stellen. Er will zeigen, dass er selber sich auch nicht außerhalb der damaligen Gesellschaft stellt. Er selber will dazu gehören, und alle sollen dazu gehören. Keiner soll ausgeschlossen sein. Aber wir wissen auch, dass Jesus nicht um jeden Preis dazugehören wollte. Er hat sich in allem mit den Menschen gleich gemacht, aber nicht mit der Sünde. Da, wo Menschen sündigen, da macht Jesus nicht mit. Letztlich ist es ihm nicht gelungen, in der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Er wurde gekreuzigt – außerhalb der Stadt.

 

Geh, zeig dich dem Priester.  

 

Was heißt das für uns? Jesus will heilen, nicht nur den Körper, sondern auch unsere Beziehungen. Keiner soll sozial ausgegrenzt werden. Wir gehören alle zusammen. Achten wir aufeinander! Bemühen wir uns, dass alle akzeptiert und integriert werden. Aber dort, wo Menschen sündigen, müssen wir nicht mitmachen, müssen wir nicht zustimmen. Harmonie können wir nicht um jeden Preis anstreben. Trotzdem sollen wir uns immer bemühen, dass niemand ausgegrenzt wird. Eine Übung könnte sein, dass wir besonders auf die Menschen zugehen, die ansonsten eher ausgegrenzt werden.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du alle akzeptiert hast. Du willst immer den Ausgestoßenen helfen. Du willst, dass keiner ausgestoßen wird. Du willst unsere Beziehungen heilen. Hilf uns, dass auch wir darauf achten, dass alle in unseren Gemeinschaften akzeptiert werden.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

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