Donnerstag, 24. August 2023

Kann von dort etwas Gutes kommen? (Joh 1,46)

24. August

HL. BARTHOLOMÄUS

Apostel

Fest

 

 

EVANGELIUM

Joh 1, 45-51

In jener Zeit

45traf Philippus Natanaël und sagte zu ihm: Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz und auch die Propheten geschrieben haben: Jesus aus Nazaret, den Sohn Josefs.

46Da sagte Natanaël zu ihm: Aus Nazaret? Kann von dort etwas Gutes kommen? Philippus antwortete: Komm und sieh!

47Jesus sah Natanaël auf sich zukommen und sagte über ihn: Da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit.

48Natanaël fragte ihn: Woher kennst du mich? Jesus antwortete ihm: Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen.

49Natanaël antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel!

50Jesus antwortete ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst noch Größeres sehen.

51Und er sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn.

 

 

Tagesimpuls:

 

Kann von dort etwas Gutes kommen?   (Joh 1,46)

 

Natanael ist Bartholomäus. Bar heißt Sohn, also ist Bartholomäus der Nachname. Er ist ein ehrlicher Mensch, er sagt was er denkt. Damit macht er sich direkt angreifbar. Man könnte ihm unterstellen: „Hast du etwa Vorurteile?" Aber er ist mit dem, was er denkt, nicht allein. Die meisten waren irritiert durch die Tatsache, dass der Messias aus Nazareth stammen sollte. So hatte das wohl niemand erwartet. Manche denken es vielleicht im Inneren, andere wie Natanael sprechen es direkt aus: 

 

Kann von dort etwas Gutes kommen?   

 

Ehrlichkeit ist eine sehr gute Eigenschaft, solange man nicht andere damit verletzt. Manche Ärzte z.B. verletzen Patienten mit ihrer Ehrlichkeit und Direktheit, da müssten sie mehr Einfühlungsvermögen haben. Aber normalerweise ist es besser, ehrlich zu sein. Mir erzählte jemand, dass er völlig irritiert war, weil bei einer charismatischen Veranstaltung Menschen im Heiligen Geist geruht hatten. Darüber kam es zu einer Diskussion mit einem Priester. Heute sagt die Person: „Wenn ich nicht so kritisch reagiert hätte, hätte ich das Gespräch nicht gehabt, und ich hätte bis heute nichts damit anfangen können." Durch ihre Ehrlichkeit kam es aber zu diesem guten Gespräch, und heute erlebt die Person die Wirkungen des Heiligen Geistes als Bereicherung in ihrem Glauben. 

 

Kann von dort etwas Gutes kommen?   

 

Viele zwischenmenschliche Probleme können durch Ehrlichkeit gelöst werden. Ehrlichkeit bedeutet, dass ich mich dem anderen offenbare, wie ich denke und fühle, warum ich so denke und so fühle. Ich muss mich dem anderen zumuten mit dem, was ich bin und wie ich bin, damit es zu einer guten Beziehung kommen kann. Jesus sagt: „Die Wahrheit wird euch frei machen." 

 

Kann von dort etwas Gutes kommen?   

 

Es gibt aber auch eine Grenze. Ehrlichkeit ist nicht immer gleich Offenheit. Zu große Vertraulichkeit ist nicht damit gemeint. Es gibt Dinge, die nur mich und niemanden anderen etwas angehen. Ich muss nicht jedem alles erzählen. Eltern dürfen z.B. Kindern nicht alles erzählen. Wir müssen darauf achten, was in der Beziehung angemessen ist. Wenn mich z.B. jemand etwas fragt, was ich nicht beantworten sollte, dann ist es ehrlich, zu sagen, dass eine offene Antwort jetzt nicht richtig wäre. Ich kann und muss ehrlich sagen, wo die Grenzen sind, die der andere zu respektieren hat. 

 

Gebet: 

Jesus, bei dir darf und soll ich ganz offen sein. Du weißt alles von mir, und mit dir kann ich alles besprechen. Hilf mir dabei, mich meinen Mitmenschen gegenüber gut zu verhalten. Gib mir den Mut, ehrlich zu sein, aber auch Grenzen zu setzen, wo Grenzen notwendig sind. Ich danke dir für so viele Menschen, zu denen ich eine gute Beziehung haben darf. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

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