Samstag, 12. August 2023

Da stieg Petrus aus dem Boot und kam über das Wasser zu Jesus. (Mt 14,29)

19 Sonntag im Jahreskreis   

Evangelium                                                                                                    Mt 14, 22–33

Nachdem Jesus die Menge gespeist hatte,
22drängte er die Jünger, ins Boot zu steigen
und an das andere Ufer vorauszufahren.


Inzwischen wollte er die Leute nach Hause schicken.
23Nachdem er sie weggeschickt hatte,
stieg er auf einen Berg, um für sich allein zu beten.
Als es Abend wurde, war er allein dort.
24Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt
und wurde von den Wellen hin und her geworfen;
denn sie hatten Gegenwind.
25In der vierten Nachtwache kam er zu ihnen;
er ging auf dem See.
26Als ihn die Jünger über den See kommen sahen,
erschraken sie,
weil sie meinten, es sei ein Gespenst,
und sie schrien vor Angst.
27Doch sogleich sprach Jesus zu ihnen
und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es;
fürchtet euch nicht!
28Petrus erwiderte ihm und sagte:
Herr, wenn du es bist,
so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme!
29Jesus sagte: Komm!
Da stieg Petrus aus dem Boot
und kam über das Wasser zu Jesus.
30Als er aber den heftigen Wind bemerkte,
bekam er Angst.
Und als er begann unterzugehen,
schrie er: Herr, rette mich!
31Jesus streckte sofort die Hand aus,
ergriff ihn
und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger,
warum hast du gezweifelt?
32Und als sie ins Boot gestiegen waren,
legte sich der Wind.
33Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder
und sagten: Wahrhaftig, Gottes Sohn bist du.

 

Tagesimpuls:

 

Da stieg Petrus aus dem Boot und kam über das Wasser zu Jesus.  (Mt 14,29)

 

Auf den ersten Blick hat Petrus eine eigenartige Methode, um festzustellen, ob das, was sie sahen und ihnen zunächst Angst machte, wirklich Jesus war. Er bittet Jesus, ihm zu befehlen, über das Wasser zu gehen. Petrus will Jesus an seinen Machttaten erkennen. Er hatte schon so viel mit Jesus erlebt, zuletzt noch die Brotvermehrung. Wenn Jesus ihm ermöglichen würde, über das Wasser zu gehen, dann wüsste er, es ist wirklich Jesus, der Herr, und nicht irgendein Geist, mit dem man besser nichts zu tun haben will. 

 

Da stieg Petrus aus dem Boot und kam über das Wasser zu Jesus.

 

Petrus ist bereit, einen Glaubensschritt zu machen. Im Auftrag Jesu stundenlang bei Gegenwind über den See zu fahren, ist an sich schon ein großer Glaubensakt. Wir wissen nicht genau, wann die Jünger losgefahren sind, die Brotvermehrung fand ja bereits am Abend statt. Jedenfalls ist die vierte Nachtwache die Zeit zwischen 3 und 6 Uhr morgens. Da waren sie schon ziemlich lange unterwegs und kämpften gegen den Gegenwind. Das allein ist ein echter Schritt im Glauben an Jesus. Weil Jesus es gesagt hatte, mühen die Jünger sich ab. Aber Petrus wagt noch einen neuen Schritt, indem er bereit ist, mit Jesus auf das Wasser zu gehen. 

 

Da stieg Petrus aus dem Boot und kam über das Wasser zu Jesus.

 

Auf unserem Weg mit Jesus werden wir von ihm eingeladen, neue Schritte des Glaubens zu wagen. Aus dem Boot aussteigen bedeutet für mich, aus der Komfortzone auszusteigen, ins Risiko zu gehen, etwas zu riskieren, auch wenn man Fehler dabei machen könnte. Es ist besser, etwas zu tun und dabei Fehler zu machen, als wenn man passiv im Boot sitzen bleibt. Bei Sr. Faustina habe ich kürzlich gelesen, dass Jesus sie zu einem neuen Schritt eingeladen hatte, zu einer Lebensübergabe. Sie sollte sich ihm ganz aufopfern, und viel Leiden würde auf sie zukommen, aber damit verbunden auch sehr viel innere Kraft und innere Freude. Sie hat Ja gesagt zu Jesus, auch wenn sie nicht wissen konnte, was noch auf sie zukommt. Das ist das Risiko, in das Jesus uns ruft. Wir beantworten das mit einem neuen und tieferen Schritt des Vertrauens. 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass du mich rufst und mit so grenzenloser Geduld auf mich wartest. Jesus, so lange zögere ich mein Ja hinaus. Sr. Faustina hat so schnell Ja sagen können. Ich will dir heute mein Ja schenken, auch wenn ich nicht weiß, was es für mich bedeutet. Ich weiß nur, du wirst mich tragen, und immer, wenn ich einsinke ins tiefe Wasser, wirst du da sein um mich retten. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

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