Dienstag, 16. Januar 2024

Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat. (Mk 2,27)

02 Woche im Jahreskreis     Dienstag

 

EVANGELIUM

Mk 2, 23-28

23An einem Sabbat ging Jesus durch die Kornfelder, und unterwegs rissen seine Jünger Ähren ab.

24Da sagten die Pharisäer zu ihm: Sieh dir an, was sie tun! Das ist doch am Sabbat verboten.

25Er antwortete: Habt ihr nie gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren und nichts zu essen hatten -

26wie er zur Zeit des Hohenpriesters Abjatar in das Haus Gottes ging und die heiligen Brote aß, die außer den Priestern niemand essen darf, und auch seinen Begleitern davon gab?

27Und Jesus fügte hinzu: Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat.

28Deshalb ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat.

 

 

Tagesimpuls:

 

Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat.  (Mk 2,27)

 

Wir brauchen Rituale und nicht nur Worte, um eine Beziehung zum lebendigen Gott zu bekommen. Wenn jemand Rituale kritisiert, weil sie leer sein können, dann könnte man Worte ebenso kritisieren, weil sie auch leer sein können. Die Frage nach dem Herzen ist eine andere. Klar sollen wir mit dem Herzen beten, aber das gilt für Worte und Rituale.

 

Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat.

 

Eines von vielen Ritualen ist das Sabbatgebot. Es soll den Menschen helfen, an den lebendigen Gott zu denken, eine Beziehung zu ihm zu haben. Wenn z.B. die Kinder im Judentum fragen würden, warum sie jetzt nicht so laufen und spielen dürfen wie an anderen Tagen, dann könnten die Eltern von Gott erzählen, ihnen das Ritual erklären, und so bleibt es im Bewusstsein. Wenn das Ritual wegfallen würde, dann würde Gott wieder mehr aus dem Leben verdrängt. Also ist das Ritual – in diesem Fall jetzt das Sabbatgebot – für den Menschen da. Alle Rituale und alle Gebete sind für den Menschen da. Sie sollen uns helfen, eine lebendige Beziehung zu Gott zu haben. 

 

Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat.

 

Rituale können sich ändern, können ersetzt werden. Dasselbe gilt für Worte. Texte von Kirchenliedern z.B. haben sich im Laufe der Zeit geändert. Rituale und Worte können auch von Ort zu Ort unterschiedlich sein. Die Kirche achtet aber darauf, dass es eine Einheit gibt, die durch die Jahrhunderte gleich bleibt, z.B. die Wandlungsworte. 

 

Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat.

 

Mit dem Kommen Jesu tritt etwas gewaltig Neues ein in die Welt. Deshalb müssen ab diesem Zeitpunkt alle Gebete und alle Rituale auf Jesus ausgerichtet sein. Das ist der Grund, warum Jesus manche Rituale des Alten Testaments aufhebt. Wenn man alles genauso machen würde wie vor Jesus, dann hieße das, dass man nicht an Jesus glauben würde. Das gilt für jede Bekehrung, nicht nur für die vom Judentum zum Christentum. Jeder, der sich bekehrt, wird danach Dinge anders machen als vorher. Wer alles so macht wie früher, der hat sich vermutlich nicht richtig bekehrt. 

 

Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat.

 

Wir haben viele Formen, um unseren Glauben an Jesus auszudrücken, Worte und Rituale. Wir machen das Kreuzzeichen, wir zünden Kerzen an, wir lassen uns segnen, wir machen eine Kniebeuge. Wir beten das Stundengebet, den Rosenkranz, wir feiern die Sakramente. Man könnte immer weitermachen, wenn man alles aufzählen wollte. 

All das ist für uns da, damit wir eine lebendige Beziehung zu Gott bekommen. Seit Christus gekommen ist, ist alles auf ihn ausgerichtet. Das ist gut so! 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir für die Fülle an Gebeten und Ritualen in deiner Kirche, in denen wir leben dürfen. All dies ist für uns da, damit unser Leben auf dich ausgerichtet bleibt. Danke für die Vielfalt. Danke aber auch, dass es das Verbindende gibt, dass für alle gleich bleibt. Hilf uns, dass wir immer mit dem Herzen beten, dass wir nicht oberflächlich werden. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

1 Kommentar:

  1. Jesus, es hat wohl den Anschein, als würdest du dich nicht an die alten Regeln halten,  und dies auch noch deinen Jüngern lehren. Denn sie tun etwas, was nach Überlieferung des mosianischen Gesetzes nicht erlaubt ist. Sie pflücken die Ähren und essen die Körner. Ich spüre Herr, dass es hier zu einem Spannungsfeld äußeren Handelns und innerer Reinigung kommt. Doch dass mit der Reinigung  sehen und erkennen die Pharisäer nicht. Jedoch der Kern des heutigen Tagesevangelium kommt ja erst noch... denn DU Jesus legst die Schrift aus und machst innere Verknüpfungen erfahrbar. Denn DU sagst,  "der Sabbat ist für den Menschen da" !
    Wer den Sabbat "pflegt" tut seiner Seele, sich und dem Menschsein etwas Gutes...denn die Beziehung zwischen Mensch und Gott wird gestärkt.
    Die Beziehungspflege ist ja wichtig...wichtiger denn je. So wie in der Ehe zwischen Mann und Frau die Beziehung im miteinder stimmig ist ( sein sollte ! ) - durch gegenseitiges gerne haben, durch gute Gespräche, ein Lächeln, sicherlich auch mal eine Träne, aber auch im füreinander da sein !  So ist der Sabbat von Gott eingesetzt für uns Menschen.
    Also ist der Sabbat - die Kirche Gottes - für den Menschen da. Denn wenn ich am Sabbat zu Dir Gott in JESUS Christus, komme und mit Dir Gemeinschaft feier
    ( Eucharistiefeier- Kommunionempfang) dann  bist DU Gott der beste Wegweiser meines Lebens. So Jesus verstehe ich auch, dass der Sabbat - eine Gottesbegenung - eine Kirche ist, und auch  Kirche für den Menschen da ist, damit menschliches Lebens nach den Geboten Gottes gelingen kann.
    Danke Jesus,  für das Geschenk des Sabbat!

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