Montag, 28. Mai 2018

Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben. (Mk 10,21)

08 Woche im Jahreskreis     Montag

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 10,17-27.

In jener Zeit lief ein Mann auf Jesus zu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?
Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott, dem Einen.
Du kennst doch die Gebote: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen, du sollst keinen Raub begehen; ehre deinen Vater und deine Mutter!
Er erwiderte ihm: Meister, alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt.
Da sah ihn Jesus an, und weil er ihn liebte, sagte er: Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach!
Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen.
Da sah Jesus seine Jünger an und sagte zu ihnen: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen!
Die Jünger waren über seine Worte bestürzt. Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen: Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen!
Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.
Sie aber erschraken noch mehr und sagten zueinander: Wer kann dann noch gerettet werden?
Jesus sah sie an und sagte: Für Menschen ist das unmöglich, aber nicht für Gott; denn für Gott ist alles möglich.

 

Tagesimpuls:

 

Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben.  (Mk 10,21)

 

Der reiche Mann hat Jesus angebetet, er fiel vor ihm auf die Knie. Das heißt, er glaubte schon an seine Göttlichkeit. Und wenn Jesus nachfragt, „was nennst du mich gut, nur einer ist gut?", dann bestätigt Jesus gewissermaßen: „Ja, du nennst mich zu Recht gut, denn ich bin Gott. Glaubst du es wirklich?" Aber alles, was der reiche Mann bisher getan hatte, hätte man auch ohne echten Glauben tun können. Es ist so ähnlich, wie wenn wir Gottesdienst feiern. Wir beten, singen Lieder, aber das könnte man alles auch tun, wenn man nicht glauben würde, sogar, wenn es Gott gar nicht gäbe. Und das Befolgen der Gebote, wie der reiche Mann es getan hat, auch das sind alles menschliche Werke, die man immer tun kann, egal ob man glaubt, egal, ob es Gott wirklich gibt. Es stellt sich die Frage: Ist unsere religiöse Praxis nur ein religiöser Betrieb? Wann beginnen wir, so aus Glauben zu handeln, dass wir wirklich von Gott abhängig werden, also dass unser Handeln gar nicht möglich wäre, wenn Gott nicht auch von sich aus mitwirken würde?

 

Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben.

 

Wenn man sein Geld verschenkt, dann ist man total abhängig von der Vorsehung Gottes. Wenn Gott einen dann nicht segnet, dann funktioniert es nicht. Das wissen alle Ordensgründer, auch heutige. Durch das Loslassen vom Materiellen macht man sich sehr abhängig von Gott. Ich hörte, dass es in einer Glaubensgruppe eine Auseinandersetzung gab, weil jemand es ablehnte, dass für Kranke gebetet wird. Ja, mit einem solchen Gebet macht man sich von Gott abhängig. Wenn Gott dann nicht wirkt, dann macht das Gebet keinen Sinn, und man macht sich vielleicht lächerlich. Jesus will, dass wir so glauben, dass wir von ihm und von seinem Wirken abhängig sind. Unsere gläubige Praxis soll mehr sein als nur ein religiöser Betrieb, mehr sein als nur eine Ethik, die man auch ohne Gottes Mitwirken leben könnte. Es soll Handeln aus seinem Geist heraus sein, von seiner Liebe und von seiner Führung erfüllt. Vielleicht verstehen viele den Unterschied gar nicht. Sie sagen: „Wieso, ich bete doch, ich mache doch alles. Was soll ich denn noch mehr machen?" Ich kann mich gut in die Menschen hineinversetzen, die nicht verstehen, was ich hier meine. Und ich kann es auch nicht besser erklären. Jeder soll auf dem Weg weitergehen, den Gott ihn führt. Ich vertraue darauf, dass Gott es ihnen zu gegebener Zeit zeigen wird. Viellicht ist es auch eine Form der Barmherzigkeit Gottes, wenn er es nicht jedem sogleich zeigt. Vielleicht würden dann zu viele traurig weggehen.

 

Gebet:

Jesus, du rufst Menschen, dir alles zu schenken, sich ganz von dir abhängig zu machen. Viele verstehen das nicht. Aber viele verstehen es auch. Hilf uns, auch in unserem täglichen Alltag immer so zu leben, dass wir von dir abhängig bleiben. Hilf uns dabei, dass wir nicht materielle Güter anhäufen, sondern dass wir von dir abhängig bleiben.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
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Fax 02456 - 3019


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