02 Woche der Osterzeit Donnerstag
EVANGELIUM | Joh 3, 31-36 |
31Er, der von oben kommt, steht über allen; wer von der Erde stammt, ist irdisch und redet irdisch. Er, der aus dem Himmel kommt, steht über allen.
32Was er gesehen und gehört hat, bezeugt er, doch niemand nimmt sein Zeugnis an.
33Wer sein Zeugnis annimmt, beglaubigt, dass Gott wahrhaftig ist.
34Denn der, den Gott gesandt hat, verkündet die Worte Gottes; denn er gibt den Geist unbegrenzt.
35Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben.
36Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern Gottes Zorn bleibt auf ihm.
Tagesimpuls:
Er gibt den Geist unbegrenzt. (Joh 3,34)
Wir befinden uns auf einer stetigen Reise hin zur Unendlichkeit Gottes. Diese Reise kann niemals ein Ende haben, weil Gott unendlich ist. Wir können Gott immer tiefer kennenlernen, seine Liebe in uns kann immer tiefer werden. Deshalb sagte Jesus den dummen Jungfrauen: „Ich kenne euch nicht." Sie hatten sich nicht auf diese Reise in das immer tiefere Kennenlernen Jesu, des Bräutigams, eingelassen. Für sie war Gott eine ferne Person geblieben, eine Art höheres Wesen, das sie nicht kannten.
Er gibt den Geist unbegrenzt.
Möchte ich in die unbegrenzte Tiefe Gottes hineinkommen? Oder setze ich Grenzen? Ich habe öfter die Firmlinge gefragt, ob sie ihre Beziehung zu Jesus in einer Zahl von 0 bis 10 ausdrücken könnten. Die meisten sagen dann 6 oder 7. Dann frage ich sie, ob sie sich wünschen, dass ihre Beziehung tiefer werden soll, z.B. von 6 auf 7 oder von 7 auf 8. Dann sagen alle Nein. So, wie es jetzt ist, soll es bleiben. Ich glaube, wenn wir ehrlich sind, ist es bei Erwachsenen genauso. Wir setzen Grenzen. Wir wollen nicht, dass es mehr wird. Die meisten Menschen, denen es gut geht, wollen, dass alles so bleibt, wie es ist.
Er gibt den Geist unbegrenzt.
Gott stößt mit seiner grenzenlosen Liebe auf Grenzen, die wir setzen. Bis hier und nicht weiter! Daher ist es wichtig, dass wir Gott einladen, dass er uns den Geist noch mehr schenken möge. Es gibt ein englisches Lied, das heißt: „I want to love you more than yesterday." Ich will dich heute mehr lieben als gestern. Ich will dich jeden Tag mehr lieben, ich will deinem Heiligen Geist keine Grenzen setzen.
Er gibt den Geist unbegrenzt.
Aber was bedeutet es konkret, uns für die grenzenlose Liebe Jesu zu öffnen? Heißt das, dass wir jeden Tag mehr beten sollen? Das könnte es für jemanden heißen, der vielleicht jetzt noch Zeit verschwendet mit Dingen, die nicht der Wille Gottes sind. Es kann auch heißen, dass wir ihm unser Leben und unseren Eigenwillen übergeben. Ich glaube, für uns alle heißt es, dass wir uns dessen bewusst bleiben, dass wir auf dem Weg bleiben wollen, dass wir im Glauben wachsen wollen. Wenn uns z.B. jemand kritisiert, könnten wir antworten: „Ja, du hast Recht, ich will noch in der Liebe wachsen, deine Kritik zeigt mir, dass ich noch mehr wachsen kann." Wenn mir jemand sagen würde, ich hätte noch zu wenig Glauben, dann könnte ich antworten: „Ja das stimmt, ich möchte mehr Glauben haben."
Er gibt den Geist unbegrenzt.
Das heißt nicht, dass wir uns schlecht machen. Wir sind Gottes geliebte Kinder. Und Gott freut sich über all unsere Fortschritte. Ich könnte doch z.B. ein superguter Sportler sein und weiter trainieren, um meine Leistungen zu verbessern. Wenn ich mir wünsche, in der Liebe zu wachsen, dann heißt das doch nicht, dass ich ein schlechter Mensch wäre. Im Gegenteil, man kann immer in der Liebe wachsen, und die guten Menschen sind die, die sich dessen bewusst sind und wachsen wollen.
Gebet:
Jesus, ich will deinem Heiligen Geist keine Grenzen setzen. Ich vermute, dass ich es unbewusst doch tue. Bitte hilf mir, zu erkennen, wo in mir noch die Blockaden sind, die dir Grenzen setzen. Bitte hilf mir, jeden Tag in deiner Liebe zu wachsen und dich immer mehr kennenzulernen.
Pastor Roland Bohnen
www.tagesimpuls.org
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen