Montag, 26. Februar 2024

Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden. (Lk 6,7)

02 Woche der Fastenzeit     Montag

 

EVANGELIUM

Lk 6, 36-38

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

36Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!

37Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden.

38Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden.

 

 

Tagesimpuls:

 

Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden.  (Lk 6,7)

 

Dass Verurteilen ist wohl eine der größten Fallen, in die auch gute und scheinbar reifere Christen hineinfallen. Es geschieht häufig im Herzen, wird aber auch immer wieder und viel zu viel ausgesprochen. Sobald man über andere schlecht redet, fällt man bereits ein Urteil über sie, und genau das sollen wir nicht machen. 

 

Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden.

 

Ein großes Problem ist, dass man viel zu viel auf das Verhalten anderer schaut. Man beklagt sich über die Ungläubigen, dass sie sich an keine Gebote mehr halten, und man beklagt sich über die schlechten Christen, die nicht so leben, wie unser Glaube es ihnen vorschreibt. Und dabei lenken wir unseren Blick weg von unserer eigenen Bekehrung, von unserer eigenen Schuld, denn wir fühlen uns – wie die Pharisäer – im Recht und glauben, nur die anderen müssten sich ändern. 

 

Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden.

 

Wie Jesus hier sagt, sollten wir stattdessen in einer Kultur der Barmherzigkeit leben und den anderen vergeben, wenn sie sich schuldig gemacht haben. Wenn es unsere Aufgabe ist, mit Menschen gut umzugehen, die sich an uns oder anderen in unserem Bereich schuldig gemacht haben, dann sollen wir natürlich mit der Person reden. Aber am besten fragt man sie erst einmal und versucht sie zu verstehen. Dann kann man natürlich auch über das Fehlverhalten sprechen, ohne den Menschen zu verurteilen.

 

Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden.

 

Manchmal müssen wir über andere sprechen, wenn dies der Liebe dient. Z.B. frage ich einen guten geistlichen Freund: „Ich habe Schwierigkeiten mit dieser Person. Bin ich vielleicht zu empfindlich, oder müsste ich in diesem Fall doch etwas unternehmen?" Dann muss ich über die Person sprechen, damit ich sie mehr lieben kann und mein Verhalten ihr gegenüber überprüfe. Das ist kein Verurteilen. Aber so etwas sollte nur in einem sehr geschützten Rahmen stattfinden, und nur mit einzelnen ausgewählten Personen, die mir helfen, in der Liebe und in der Barmherzigkeit zu wachsen. 

 

Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden.

 

Leben wir heute ganz in der Barmherzigkeit! Reden wir nie schlecht über die Fehler anderer. Stattdessen erforschen wir unser eigenes Gewissen und öffnen uns für die Barmherzigkeit Gottes! Wir haben alle unsere Fehler und brauchen alle seine Barmherzigkeit! Und bemühen wir uns, andere auch nicht in Gedanken zu verurteilen! 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir für deine Barmherzigkeit, die ich täglich in Empfang nehmen muss. Hilf mir, andere nicht zu verurteilen! Bitte zeige mir, wo ich etwas sagen und wo ich schweigen soll! Hilf mir, anderen und mir selbst zu verzeihen! 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

6 Kommentare:

  1. Ewiger Gott,

    zum Heil unserer Seele verlangst du,

    dass wir den Leib in Zucht nehmen und Buße tun.

    Gib uns die Kraft,

    dass wir uns von Sünden frei halten

    und die Gebote erfüllen,

    die uns deine Liebe gegeben hat.

    Darum bitten wir durch Jesus Christus. - Amen.

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  2. ZUM EVANGELIUM

    Bei Matthäus lesen wir die Forderung: „Ihr sollt vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist“ (Mt 5,48). Bei Lukas heißt es: „Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist“ (6,36); das dürfte die ursprünglichere Form des Jesuswortes sein. Die Forderung „Seid barmherzig“ steht im Anschluss an das Gebot der Feindesliebe (6,35) und bildet bei Lukas den Auftakt zu vier weiteren Forderungen: „Richtet nicht ... Verurteilt nicht ... Erlasst einander (oder: Sprecht los) ... Gebt ...“ Das alles steht unter dem Motiv der Barmherzigkeit und der Nachahmung Gottes. Dem Verhalten des Menschen wird das Gericht Gottes entsprechen. Aber durch die Erweiterung von Vers 38 bei Lukas (im Vergleich zu Mt 7,2) verlagert sich der Akzent von der Strenge auf die Großmut Gottes, von der Furcht auf die Hoffnung. Gott ist immer der Größere, der Großmütigere. -

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  3. Persönliche Gedanken:

    „Gott kann den Ungehorsam der Menschen, all das Böse der Geschichte nicht einfach ignorieren, nicht als belanglos und bedeutungslos behandeln. Eine solche Art von ‚Barmherzigkeit’, von ‚bedingungsloser Vergebung’ wäre eine ‚billige Gnade’. ‚Wenn wir untreu sind, bleibt er doch treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen’.

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  4. FÜRBITTEN

    Zu Jesus Christus, der uns die Barmherzigkeit des Vaters offenbarte, wollen wir beten:

    Lass die Glaubensboten zuversichtlich die frohe Botschaft verkünden. (Stille) Christus, höre uns.

    A.: Christus, erhöre uns.

    Tilge den Geist der Rache und Vergeltung aus den Völkern. (Stille) Christus, höre uns.

    Tröste alle Leidenden und Bedrängten. (Stille) Christus, höre uns.

    Schenke unseren Verstorbenen die Freude des Himmels. (Stille) Christus, höre uns.

    Ewiger Vater, komm uns mit deinem Erbarmen entgegen. Darum bitten wir dich durch Christus, unseren Herrn.

    A.: Amen.

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  5. WUNDERE DICH NICHT, daß ein Mensch Nachahmer Gottes werden kann. Er kann es, wenn er will. Denn nicht Beherrschung des Nächsten. nicht der Wille, vor dem Schwächeren im Vorteil zu sein, noch Reichtum und Gewalt über die Ärmeren bedeuten das Glück, und nicht kann jemand hierin Gott nachahmen; das liegt außerhalb seiner Größe. Sondern wer die Last des Nächsten trägt, wer dem andern, der geringer ist, mit dem, worin er besser gestellt ist, eine Wohltat erweist, wer das, was er von Gott erhalten hat, den Bedürftigen schenkt und so ein Gott der Empfangenden wird, der ist ein Nachahmer Gottes“.

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  6. Ja !  JESUS,  DU sprichst von Barmherzigkeit.
    Somit gibst DU mir Gelegenheit, mich selbst zu prüfen.
    Bin ich von mir selbst so eingenommen, dass ich nur die Fehler und Anstöße der anderen sehe, meine eigene Fehler jedoch nicht beachte. Bin ich mir in allem so sicher, dass ich mich von allem hervorheben will, und nicht an Vergebung denke.
    Bin ich so, dass ich vergesse, dass auch meine Mitmenschen an mir verschiedene Glaubens-Gebot-Verstöße entdecken, und so auch Menschen mir nicht vergeben werden - vergeben können !?
    Jesus, ich danke Dir für das heutige Evangelium. Durch Dein Heiliges Wort angesprochen, werde ich mich nun bemühen über meine eigenen Fehler nachzudenken und in Reue zu DIR zu kommen. So will ich Dir alles erzählen, damit DU-JESUS mir Vergebung und Barmherzigkeit zusprichst. Amen 🙏

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