Freitag, 23. Februar 2024

Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen. (Mt 5,25)

01 Woche der Fastenzeit     Freitag

 

EVANGELIUM

Mt 5, 20-26

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

20Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.

21Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein.

22Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du gottloser Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein.

23Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat,

24so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe.

25Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen, und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, und du wirst ins Gefängnis geworfen.

26Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.

 

 

Tagesimpuls:

 

Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen.  (Mt 5,25)

 

Jesus spricht dich und mich an. Wir sollen uns angesprochen fühlen. Es geht jetzt nicht um die Pharisäer oder um irgendwelche anderen Menschen, die nicht so gute Christen sind. Es geht um uns, die wir meinen, im Recht zu sein und besser zu sein als die anderen. Ich befürchte, dass jeder Mensch irgendwie denkt, er sei besser als die anderen. Und jeder lebt aus dem Gefühl heraus, dass er im Recht ist, dass sein Standpunkt der richtige ist. Aber dieses Gefühl täuscht. Jesus will uns in Frage stellen. Kann es sein, dass der andere doch im Recht ist? Kann es sein, dass der Prozess nachher gegen mich und für den anderen ausgeht? 

 

Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen.

 

Für unsere Gespräche ist es sehr wichtig, wenn wir wenigstens ein wenig davon ausgehen, dass der andere auch im Recht sein könnte. Wir müssen zuhören und die Beweggründe des anderen zu verstehen versuchen. Ganz sicher werden wir dann erkennen, dass er ein berechtigtes Anliegen hat, auch wenn wir eine andere Sichtweise haben. Für unsere Gespräche ist es sehr wichtig, dass wir niemandem böse Absichten unterstellen. Meist haben beide Parteien ein berechtigtes Anliegen. Und wenn man bereit ist, gut zuzuhören und sich in die Lage des anderen zu versetzen, dann finden sich Lösungsansätze. Wenn ich dagegen auf Konfrontation gehe, dann wird es nur zwei Verlierer geben, dann hat niemand etwas gewonnen. Vielleicht geht es für mich sogar – wie Jesus sagt – dann überraschend schlecht aus. Und ich hatte gedacht, ich wäre im Recht. 

 

Gebet: 

Jesus, du willst, dass wir uns in Frage stellen. Das ist kein Relativismus. Was du willst, ist, dass wir uns nicht streiten, sondern jeweils die Anliegen der Menschen ernst nehmen. Ich kann in der Wahrheit leben – ohne Relativismus! – und doch auch Menschen zuhören, sie ernst nehmen und bereit sein, mich selbst in Frage zu stellen. Ich habe nicht immer Recht! Bitte hilf uns, liebevoll miteinander umzugehen und auch auf unser Recht verzichten, wenn das besser ist. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

5 Kommentare:

  1. Allmächtiger Gott,

    gib, dass deine Gläubigen

    sich in rechter Weise auf Ostern vorbereiten,

    und was wir dem Leib an Entsagung auferlegen,

    das trage reiche Frucht und erneuere unseren Geist.

    Darum bitten wir durch Jesus Christus. - Amen.

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  2. ZUM EVANGELIUM

    Um „Gerechtigkeit“, d. h. um das rechte Tun des Menschen vor Gott, ging es auch den Schriftgelehrten und Pharisäern; es war ihnen Ernst damit. Jesus fordert nicht mehr als sie, er fordert etwas völlig anderes. Sechs scharfe Gegenüberstellungen machen deutlich, worin die neue Gerechtigkeit sich von der alten unterscheidet.

    „Ich aber sage euch“: Jesus sagt neu, was Gott einst durch Mose gesagt hat. Gott richtet nicht nach der äußeren Tat, sondern nach der Entscheidung des Herzens, des inneren Menschen. Im Fall des Mordes: Groll und Hass wiegen so schwer wie der ausgeführte Mord. Das ist zum Erschrecken, aber es kann nicht anders sein, wenn Gott die Liebe und wenn der Mitmensch mein Bruder, meine Schwester ist. -

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  3. Durch Jesus Christus finden wir das Heil. Ihn bitten wir:

    Versöhne alle miteinander, die an dich glauben.

    A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

    Lass die Völker Wege finden, ihre Interessen auszugleichen und sich zu verständigen.

    Erlass jenen, die um Vergebung bitten, ihre Schuld.

    Gewähre unseren Verstorbenen die Vollendung der Erlösung.

    Denn du hast alle Schuld gesühnt. Dir sei Dank und Lobpreis in Ewigkeit.

    A.: Amen.

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  4. Herr, unser Gott,

    das heilige Sakrament, das wir empfangen haben,

    reinige uns von der alten Schuld.

    Es richte uns wieder auf

    und schenke uns die Gemeinschaft mit dir,

    in der wir das Heil finden.

    Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. - Amen.

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  5. JESUS DU sagst mir heute,
    mein Kind;  "deine Gerechtigkeit muss groß sein
    und größer werden".
    Hilf mir Herr, dass ich mich nicht mit falschen Vorstellungen von Gerechtigkeit schmücke, nur weil es von Menschen gemacht ist, die durch arrogantes, egoistisches und hochmütiges Handeln sich vordergründig präsentieren. Also Menschen die sich in Wort, Schrift und Tat über Gottes Willen stellen.
    Hl.Gottesmutter Maria, Hl.Joseph,Hl.Schutzengel und Hl.Polykarp, bittet für mich, dass ich meine "Innere Glaubenshaltung" nach dem Willen Gottes ausrichte, und mich nicht an ein menschliches Regelwerk klammere. Möge ich, o mein JESUS,
    die von DIR mir vorgelebte Nächstenliebe "wörtlich" nehmen. Herr JESUS, DEIN EUCHARISTISCHER FRIEDE,  möge mir die KraftQuelle zur "UMKEHR" sein, damit ich nicht länger zögere, mit meinem Nächsten FRIEDEN zu schließen.
    Amen

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