Freitag, 9. Februar 2024

Effata!, das heißt: Öffne dich! (Mk 7,34)

05 Woche im Jahreskreis     Freitag

 

EVANGELIUM

Mk 7, 31-37

In jener Zeit

31verließ Jesus das Gebiet von Tyrus wieder und kam über Sidon an den See von Galiläa, mitten in das Gebiet der Dekapolis.

32Da brachte man einen Taubstummen zu Jesus und bat ihn, er möge ihn berühren.

33Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg, legte ihm die Finger in die Ohren und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel;

34danach blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu dem Taubstummen: Effata!, das heißt: Öffne dich!

35Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit, und er konnte richtig reden.

36Jesus verbot ihnen, jemand davon zu erzählen. Doch je mehr er es ihnen verbot, desto mehr machten sie es bekannt.

37Außer sich vor Staunen sagten sie: Er hat alles gut gemacht; er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Effata!, das heißt: Öffne dich!  (Mk 7,34)

 

Wir erleben eine ganzheitliche Heilung. Hier passt alles zusammen, Leib und Seele! Auf der einen Seite erleben wir sehr leibliche Rituale: Jesus steckt seine Finger in die Ohren, dann berührt er die Zunge mit seinem Speichel. Genau das hatten die Freunde des Taubstummen erbeten, dass Jesus ihn berühre. Aber dann kommt die andere Seite, der Befehl: „Öffne dich!" Das bezieht sich auf die Seele. Wenn ich mich öffnen soll, dann ist das ein seelischer Vorgang. Z.B. soll ich mich mehr für meine Mitmenschen öffnen, oder mehr für Gott. Wir sagen z.B., dass jemand ein sehr offener Mensch ist. Oder wir sagen das Gegenteil, jemand ist sehr verschlossen. 

 

Effata!, das heißt: Öffne dich!

 

Jesus öffnet also unsere Ohren, unseren Mund und unsere Seele. Es gibt viele körperliche Heilungen, die sicher bezeugt sind. Das muss man nicht diskutieren. Aber mich persönlich spricht die seelische Ebene heute besonders an. Manchmal bin ich stumm, bin ich mundtot, weiß keine Antwort, traue mich nicht zu reden. Wie oft bin ich wahrscheinlich schwerhörig und höre nicht die Botschaften, die andere Menschen mir geben. Wie oft bin ich wahrscheinlich verschlossen für andere Menschen. Das Problem beim Nicht-Hören-Können ist ja, dass man nicht weiß, was man verpasst hat, es fällt einem nicht auf. Deswegen denkt man, dass alles in Ordnung wäre, und das macht es besonders schlimm. 

 

Effata!, das heißt: Öffne dich!

 

Ich bitte Gott heute, dass er mir hilft, weniger verschlossen zu sein. Dass ich mich anderen Menschen mehr öffnen kann. Dass ich anderen Menschen zuhören kann. Mich hindert die Angst, es könnte alles zu viel werden, ich würde es nicht schaffen. Aber ich muss nur im Augenblick leben und das tun, was mir im Augenblick möglich ist. Ich kann nicht alle Probleme lösen. Das kann nur Gott. 

 

Gebet: 

Jesus, du erinnerst mich daran, offen zu sein. Auch zu mir sprichst du: „Öffne dich!" Bitte nimm meine Ängste und zeige mir, wie ich offen sein kann, zugleich aber auch Nein sagen zu allem, was nicht dein Wille ist. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

1 Kommentar:

  1. Jesus, dein Wort ist doch so manchesmal für mich ein tiefes Geheimnis. Du verbietest, von der Heilung zu sprechen. Warum, frage ich.  Es ist doch gut von Dir zu erfahren. So wie heute die Bischöfe, Priester und Kirchenlehrer von DIR erzählen in Predigt oder Impulse u.v.m  zu folgen und zu hören in Kirchen,  TV oder Internet usw.  ...  oder ist es nicht so gut?
    Weshalb verbietest DU dies zu tun.
    Mir kommt der Gedanke, "WunderHeiler" in den Kopf. Denn wenn ein jeder nur "Wunder der Heilung" erwartet, verliert sich der Blick auf Gottes Willen.
    Denn wer DEINEN NAMEN JESU  anruft oder anspricht, sagt auch JA  zu all den Züchtigungen Gottes in Leid und Kreuz !
    Also weshalb dieses Verbot ?  Auch ist mir nicht ganz deutlich, weshalb DEIN Speichel auf seiner Zunge. Klar ! Ich weiss aus meiner familiären Überlieferung der Großeltern und Eltern, dass bei kleineren Schürf - oder Stichwunden, zunächst eigener Speichel aufgetragen wurde. So tue ich es auch heute noch - und es hilft.
    Und warum "seufztest" DU?
    Ich könnte sicherlich nun versuchen, mit meinem "kleinen" Verstand, DEIN WIRKEN, für mich irgendwie erklärbar zu machen,  doch es wäre nie genug.  Somit danke ich nur im Gebet, das ich glaube, daß DU GOTTES SOHN bist, der ganz im Willen Gottes handelt. Für mich ist DEIN WIRKEN Heute, ein "Geheimnis des Glaubens" , worüber ich in der "Stille des Gebetes" mit DIR-JESUS, mehr und mehr sprechen und erfahren möchte.
    Jetzt kommt mir gerade noch der Gedanke, dass dies möglicherweise der Grund DEINES VERBOTES ist.  Im "Stillen" Gott danken, Dein Wirken betrachten um Gottes Worte besser hören zu können, um dann unseren Mitmenschen davon zu erzählen.
    Hl. SCHUTZENGEL,  bitte hilf.  Amen 🙏

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