Montag, 10. April 2023

Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen. (Lk 24,15)

Ostermontag

Evangelium                                                                                                  Lk 24, 13–35 

13Am ersten Tag der Woche
waren zwei von den Jüngern Jesu
auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus,
das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist.
14Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte.
15Und es geschah:
Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten,
kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen.
16Doch ihre Augen waren gehalten,
sodass sie ihn nicht erkannten.
17Er fragte sie: Was sind das für Dinge,
über die ihr auf eurem Weg miteinander redet?
Da blieben sie traurig stehen
18und der eine von ihnen – er hieß Kléopas – antwortete ihm:
Bist du so fremd in Jerusalem,
dass du als Einziger nicht weißt,
was in diesen Tagen dort geschehen ist?
19Er fragte sie: Was denn?
Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret.
Er war ein Prophet,
mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk.
20Doch unsere Hohepriester und Führer
haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen.
21Wir aber hatten gehofft,
dass er der sei, der Israel erlösen werde.
Und dazu ist heute schon der dritte Tag,
seitdem das alles geschehen ist.
22Doch auch einige Frauen aus unserem Kreis
haben uns in große Aufregung versetzt.
Sie waren in der Frühe beim Grab,
23 fanden aber seinen Leichnam nicht.
Als sie zurückkamen,
erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen
und hätten gesagt, er lebe.
24Einige von uns gingen dann zum Grab
und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten;
ihn selbst aber sahen sie nicht.
25Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständigen,
deren Herz zu träge ist,
um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben.
26Musste nicht der Christus das erleiden
und so in seine Herrlichkeit gelangen?
27Und er legte ihnen dar,
ausgehend von Mose und allen Propheten,
was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.
28So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren.
Jesus tat, als wolle er weitergehen,
29aber sie drängten ihn
und sagten: Bleibe bei uns;
denn es wird Abend,
der Tag hat sich schon geneigt!
Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben.
30Und es geschah:
Als er mit ihnen bei Tisch war,
nahm er das Brot,
sprach den Lobpreis,
brach es und gab es ihnen.
31Da wurden ihre Augen aufgetan
und sie erkannten ihn;
und er entschwand ihren Blicken.
32Und sie sagten zueinander:
Brannte nicht unser Herz in uns,
als er unterwegs mit uns redete
und uns den Sinn der Schriften eröffnete?
33Noch in derselben Stunde brachen sie auf
und kehrten nach Jerusalem zurück
und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt waren.
34Diese sagten:
Der Herr ist wirklich auferstanden
und ist dem Simon erschienen.
35Da erzählten auch sie,
was sie unterwegs erlebt
und wie sie ihn erkannt hatten,
als er das Brot brach.

 

Tagesimpuls:

 

Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen.  (Lk 24,15)

 

Ich erinnere mich, dass ich mal mit jemandem ins Gespräch kam, der mir sein großes langjähriges Leid klagte. Natürlich kam ich darauf zu sprechen, dass man alles Jesus anvertrauen könnte. Und die Person antwortete, dass sie schon so lange dafür gebetet hätte. Aber sie war damit immer allein geblieben. Und es änderte sich nichts. Die Emmaus-Jünger dagegen waren zu zweit. Sie sprachen über ihr Leid. Das ist auch der Grund, warum Psychologen und Therapeuten helfen. Wenn nur schon mal jemand zuhört, das hilft. 

 

Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen.  

 

Jesus kommt in das Gespräch. Sie erkennen ihn erst Schritt für Schritt. So ist es fast immer. Die meiste Zeit ist Jesus unerkannt bei uns. „Mitten unter euch steht er, den ihr nicht kennt", sagt schon Johannes der Täufer. Und auch das Leben Jesu ist ein Zeichen dafür. 30 Jahre war er unerkannt mitten unter den Menschen, drei Jahre wurde er bekannt, aber auch das nur langsam, und längst nicht für alle. Ostern bedeutet für uns auch, dass wir uns dafür öffnen, ihn zu erkennen, dass wir persönlich Fortschritte machen wollen auf dem Weg, ihn als den auferstandenen Herrn in unserem Leben zu erkennen. 

 

Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen.  

 

Das Emmaus Evangelium zeigt uns sehr deutlich drei Schritte, die dafür nötig sind: Die Gemeinschaft, also nicht allein bleiben; das Hören des Wortes Gottes, denn Jesus erklärt ihnen alles aus der Heiligen Schrift; und die Eucharistie, wo sie ihn beim Brechen des Brotes erkennen. Ideal verwirklicht sich das in der Jüngerschaftsgruppe, wo man echte Gemeinschaft erlebt, und wo die Bibel durch Gespräch und Austausch viel mehr erklärt wird als nur in der Predigt. Und durch die Gruppe vorbereitet, erlebt man die Eucharistie dann viel intensiver, als wenn man nur allein teilnehmen würde. 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass du in unserer Mitte bist, auch wenn wir dich noch nicht so gut erkennen. Hilf uns, dass wir uns durch die Gemeinschaft, durch Bibelgespräche und Jüngerschaftsgruppen vorbereiten können, dich besser zu erkennen. Du willst unser Leben noch viel mehr bereichern, wenn wir dir mehr Raum geben. Danke für alle Angebote, die Christen schon in unserer Kirche machen, damit unser christliches Leben intensiver werden kann. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

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