Samstag, 18. September 2021

Jesus wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr. (Mk 9,30)

25 Sonntag im Jahreskreis   

Evangelium                                                                                                  Mk 9, 30–37

In jener Zeit
30 zogen Jesus und seine Jünger durch Galiläa.
Jesus wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr;
31denn er belehrte seine Jünger
und sagte zu ihnen:
Der Menschensohn
wird in die Hände von Menschen ausgeliefert
und sie werden ihn töten;
doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen.
32Aber sie verstanden das Wort nicht,
fürchteten sich jedoch, ihn zu fragen.
33Sie kamen nach Kafárnaum.
Als er dann im Haus war,
fragte er sie: Worüber habt ihr auf dem Weg gesprochen?
34Sie schwiegen,
denn sie hatten auf dem Weg miteinander darüber gesprochen,
wer der Größte sei.
35Da setzte er sich,
rief die Zwölf
und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will,
soll der Letzte von allen und der Diener aller sein.
36Und er stellte ein Kind in ihre Mitte,
nahm es in seine Arme
und sagte zu ihnen:
37Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt,
der nimmt mich auf;
und wer mich aufnimmt,
der nimmt nicht nur mich auf,
sondern den, der mich gesandt hat.

Tagesimpuls:

Jesus wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr.  (Mk 9,30) 

Mir fällt auf, wie wichtig es Jesus ist, mit den Jüngern ungestört zu sein. Bei der ersten Leidensankündigung ging Jesus mit den Jüngern weit weg nach Cäsarea Philippi, um mit ihnen ungestört zu sein. Jetzt bleibt er zwar in Galiläa, achtet aber trotzdem darauf, dass sie ihre Ruhe haben, um über ein wichtiges Thema zu sprechen. Mir wird bewusst, wie wichtig solche Zeiten auch für uns sind. Wir brauchen alle diese Momente, wo wir ungestört mit Jesus sind, damit er uns wichtige Dinge offenbaren und erklären kann. 

Jesus wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr.

Ebenso wichtig ist das Gespräch. Wir sehen, wie sehr sich Jesus um dieses Gespräch bemüht, wie viele Schwierigkeiten aber die Jünger dabei haben. Die Jünger können ihre Fragen nicht stellen, sie trauen sich nicht. Später sucht Jesus von sich aus das Gespräch, aber die Jünger schweigen. So ist es heute auch vielfach. Ich habe immer wieder Menschen zu Glaubensseminaren eingeladen, bei denen auch Kleingruppengespräche eingeplant sind. Dann fragen mich Leute: „Muss man da was sagen? Dann gehe ich da nicht hin." Man wäre bereit, einen Vortrag anzuhören, aber man traut sich nicht, in einer Gruppe über den Glauben zu sprechen. Wenn es Jesus nicht wichtig wäre, hätte er das Gespräch nicht gesucht. Und wenn es Jesus wichtig ist, dann heißt das, dass es für uns wichtig ist. Wir brauchen Glaubensgespräche, um unseren Glauben zu festigen und zu vertiefen. 

Jesus wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr.

Es geht inhaltlich um das Leiden, das heißt um unsere Erprobung. Damit unser Glaube standhält, damit unser Glaube belastbar ist, dazu brauchen wir diese ungestörten Gespräche. Wer nur zur Messe geht, wer sich nie auf diese Gespräche einlässt, läuft Gefahr, dass sein Glaube nicht die Festigkeit bekommt, die er haben müsste, um in den stürmischen Zeiten, die auf uns zukommen, standhalten zu können. 

Gebet: 
Jesus, für mich ist es interessant, zu erkennen, wie wichtig dir diese Kleingruppengespräche sind. Du willst ungestört mit uns über das Leiden reden können, das uns allen bevorsteht. Du willst nicht, dass unser Glaube in der ersten Prüfung zusammenbröckelt. Jesus, ich will mich für diese ungestörten Zeiten mit dir in kleinen Gruppen öffnen, ich will entsprechende Angebote schaffen. Ich bitte dich, dass immer mehr Christen sich darauf einlassen können. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
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