Dienstag, 11. April 2023

Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße. (Mt 28,9)

Osteroktav Dienstag

 

EVANGELIUM 

Mt 28, 8-15

Nachdem die Frauen die Botschaft des Engels vernommen hatten,

8verließen sie sogleich das Grab und eilten voll Furcht und großer Freude zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden.

9Plötzlich kam ihnen Jesus entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße.

10Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen, und dort werden sie mich sehen.

11Noch während die Frauen unterwegs waren, kamen einige von den Wächtern in die Stadt und berichteten den Hohenpriestern alles, was geschehen war.

12Diese fassten gemeinsam mit den Ältesten den Beschluss, die Soldaten zu bestechen. Sie gaben ihnen viel Geld

13und sagten: Erzählt den Leuten: Seine Jünger sind bei Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen.

14Falls der Statthalter davon hört, werden wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen, dass ihr nichts zu befürchten habt.

15Die Soldaten nahmen das Geld und machten alles so, wie man es ihnen gesagt hatte. So kommt es, dass dieses Gerücht bei den Juden bis heute verbreitet ist.

 

 

Tagesimpuls:

 

Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße.  (Mt 28,9)

 

Die Frauen verhalten sich relativ respektvoll gegenüber Jesus, obwohl sie doch so voller Freude waren. Ich hätte mir vorgestellt, dass sie ihm um den Hals fallen würden. Ist das der damaligen Zeit geschuldet, wäre es vielleicht damals unschicklich gewesen? An dieser Stelle wird nicht von einer großartigen Wiedersehensumarmung gesprochen, auch nicht davon, dass sie nun viel Zeit miteinander verbracht hätten in ihrer Freude. Im Gegenteil. Jesus sagt nur zwei Dinge: Fürchtet euch nicht, und dann sendet er sie. 

 

Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße.

 

War Furcht vielleicht der Grund, warum sie diese respektvolle Distanz zu Jesus hielten? Sahen sie im auferstandenen Jesus die Herrlichkeit Gottes aufscheinen, die ihnen Angst machte? Warum hält sich Jesus nicht länger mit ihnen auf? Er sendet sie gleich zu den Jüngern, und scheinbar führen sie diesen Auftrag auch umgehend aus. Noch wichtiger als das Genießen der Begegnung mit Jesus scheint an dieser Stelle das Teilen der Freude zu sein, das Teilen der Frohen Botschaft.

 

Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße.

 

Diese Situation stellt mich vor einige Fragen. Ich könnte es mir leicht machen und sagen: Die gesellschaftlichen Umstände damals waren eben so, heute würde Jesus es anders machen. Ich kann mich aber auch fragen: Hatten die Menschen damals ein Empfinden von Respekt, was uns heute abhanden gekommen ist? Waren damals die zwischenmenschlichen Beziehungen besser, und könnten wir von den Generationen vor uns lernen? Müssten wir von ihnen lernen? Wir empfinden heute Distanz und Respekt als ein Weniger an Liebe. Ist es aber in Wirklichkeit ein Mehr an Liebe? Fehlt unserer Liebe in der heutigen Zeit vielleicht genau dieser gegenseitige Respekt? Ich will heute über diese Frage nachdenken? Wie drücke ich meinen Respekt aus gegenüber den Menschen, die ich liebe? 

 

Gebet: 

Jesus, mit dem Evangelium von heute stößt du in mir etwas an, was ich noch mehr in meinem Herzen bewegen will. Ich bitte dich, mir zu zeigen, was du mir dadurch mitteilen willst. Hilf mir, zu verstehen, dass Respekt und Liebe kein Gegensatz sind, sondern dass die Liebe durch den Respekt wächst. Danke, dass du mich mitnimmst auf diesem Weg, dich und mein Verhalten immer besser zu verstehen. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

4 Kommentare:

  1. Herr, ich mache mich auf, DIR auf den Weg des Glaubens entgegen zukommen.
    Herr, bitte, lass mich ein wenig von Deinem Göttlichen Glanz erahnen, damit ich von Deiner Herrlichkeit erzählen darf. Amen
    Herr, Jesus, auf DICH vertraue ich!

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  2. Persönliche Gedanken noch zum heutigen Tagesgebet:

    MEIN REICH IN DIR!
    mein Reich ist nicht von dieser Welt sondern es ist das inwendige Reich aller Wahrheit und alles Lebens im Innersten des Menschen.

    DIE NACHFOLGE DES HERRN!
    Wer aber ohne mich dem Reiche Gottes, als den inneren Reiche des Lebens und aller Wahrheit, zuwandelt, der hat wohl einen langen schmalen und sehr dorning Weg zu durchwandern.
    Du hast es von nun an leicht, und so auch gar viele, die Mich gesehen und gehört haben und völlig an Mich glauben. Wer Mich aber sieht und hört der glaubt leicht und kann auch leicht durch Meinem Worte leben und handeln.

    So er aber das vernommene willig in sein gläubiges Herz aufnehmen und eine rechte Freude ob der vernommenen Wahrheit haben wird, da wird denn auch als bald die Taufe des Geistes aus Mir über ihn kommen.

    Siehe, in dieser Welt hat alles seine Zeit, also auch das Kommen, Bleiben und Gehen!


    J. Lorber, Gr. Ev. Joh., Bd.9, Kap.58

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  3. Und hier noch eine Anmerkung zu dem oben angeführten (aus Kap.58, V.4+5).

    4] So ihr aber das alles nun wisst, so freut euch das, daß Gott das alles schon vom Anbeginn her so angeordnet hat! Und so ihr zu den Menschen von Mir und Meinem Reiche reden werdet, da saget ihr denn auch das, was ich nun zu euch geredet habe; aber mach es ihnen auch vor allem begreiflich, daß Mein Reich nicht irgend von dieser Welt ist, sondern daß es das inwendige Reich aller Wahrheit und alles Lebens im Innersten des Menschen ist!
    Wer es in sich gefunden hat und ihn dasselbe durch den lebendigen Glauben und durch die tätige Liebe einging, der hat die Welt, das Gericht und den Tod überwunden und wird gleich fort das ewige Leben haben.
    5] Es kommt zwar das, was Ich euch jetzt gesagt habe, für den Weltverstand gleich wie eine Torheit anzuhören vor; aber es ist darum dennoch die höchste Weisheit alles Lebens in Gott. Wohl dem, der sich an ihr nicht stößt!

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  4. Und hier noch der Abschluss aus Kap.58, V.7

    7] Wenn der Geist im Menschen aber nicht als das wahre Lebenslicht erweckt wird, da ist es finster im Menschen, und er erkennt sich nicht; wenn durch den Glauben an Mich und durch die Liebe zu Mir und zum Nächsten aber der Geist im Menschen erweckt und zum hellen Licht entzündet wird, dann dringt der Geist den ganzen Menschen durch und durch, und der Mensch er schaut da, was in ihm ist und erkennt sich. Und wer sich erkennt, der erkennt auch Gott; denn der wahre und ewige lebensgeist im Menschen ist nicht ein Menschengeist, sondern ein Gottesgeist im Menschen, ansonst der Mensch kein Ebenmaß Gottes wäre.


    In diesem Sinne,
    Gelobt sei Jesus-Christus,
    in Ewigkeit - Amen.

    Gruß Viktor-Maria 🎵🎶😀👍-🙏.

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