Donnerstag, 13. April 2023

Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. (Lk 24,39)

Osteroktav    Donnerstag

 

EVANGELIUM

Lk 24, 35-48

Lukas                                                                     

Die beiden Jünger, die von Emmaus zurückgekehrt waren,

35erzählten den Elf und den anderen Jüngern, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach. 

36Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! 

37Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. 

38Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen? 

39Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an, und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. 

40Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. 

41Sie staunten, konnten es aber vor Freude immer noch nicht glauben. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? 

42Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; 

43er nahm es und aß es vor ihren Augen. 

44Dann sprach er zu ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich gesagt ist. 

45Darauf öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift. 

46Er sagte zu ihnen: So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen, 

47und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden. 

48Ihr seid Zeugen dafür.

 

 

Tagesimpuls:

 

Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht.   (Lk 24,39)

 

Hier legt Jesus Wert darauf, dass die Jünger glauben, dass er leiblich auferstanden ist. Daher sollen sie ihn anfassen, er isst mit ihnen. Und er erklärt es aus der Heiligen Schrift. Er ist wirklich der im Alten Testament verheißene Messias. Und obwohl die maßgeblichen Bibelstellen den Jüngern nicht so präsent waren, erklärt er ihnen, wie es alles Sinn ergibt, wie alles schon in der Heiligen Schrift geschrieben steht. Die Jünger sollen glauben und verstehen, dass das alles echt ist, dass er wirklich der Messias ist, der gestorben und auferstanden ist. 

 

Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. 

 

In allen Generationen seitdem wurde die Leiblichkeit der Auferstehung angegriffen und nicht geglaubt. Für die meisten Menschen ist es leicht, sich eine irgendwie geistige Realität Gottes vorzustellen. Dass Gott aber leibhaftig hier auf der Erde wirkt, dass lehnt man als primitive mythologische Vorstellung ab. Es gibt tatsächlich mythologische Vorstellungen, in denen Götter als eine Art Riesenmenschen oder Übermenschen hier auf der Erde leben und wirken würden. Dagegen hat das menschliche Denken, die Philosophie immer postuliert, dass dies eben Mythologien seien, dass das Göttliche in Wahrheit geistiger Natur sei, jenseitig, nicht hier von der Erde, nicht aus dieser Welt. Dass Jesus nun doch leibhaftig als Gott auf die Welt kommt, stirbt und leiblich aufersteht, dagegen sträubt sich das philosophische Denken. Aber nicht nur die Philosophen, dagegen sträuben sich die Menschen in allen Generationen. Man kann und will nicht glauben, dass Gott hier in dieser Welt materiell eingreift. Man sieht Gott lieber als jenseitiges höheres Wesen. 

 

Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. 

 

Die Eucharistie ist der beste Beweis für die Leibhaftigkeit Gottes. Er kommt im Fleisch, nicht nur in seiner Geburt, nicht nur in seiner Auferstehung, sondern auch in der Eucharistie. Johannes fasst es wunderbar zusammen: „Daran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der Jesus Christus bekennt als im Fleisch gekommen, ist aus Gott." (1 Joh 4,2) Und wer das nicht glaubt, in dem wirkt der Geist des Antichristen. 

 

Gebet: 

Jesus, ich glaube, dass du im Fleisch gekommen und im Fleisch auferstanden bist. Ich glaube an die leibliche Auferstehung. Du bist nicht nur ein Geist, du warst nicht nur eine Vision der Jünger, die sich in der Realität nicht zugetragen hätte. Du warst leibhaftig hier, man konnte dich anfassen, du hast mit den Jüngern gegessen. Und genauso bist du in der Eucharistie leibhaftig gegenwärtig. Und ebenso glaube, ich, dass du in der leibhaftigen Welt heute Wunder wirkst. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

2 Kommentare:

  1. Eine Folge der Erlösung

    wie früher, so muss auch jetzt jede Seele im Fleische ihre Willens-und-Erkenntnis Freiheitsprobe durchmachen, und die kann ohne zugelassene Anreizungen zum Guten wie zum Bösen nie und nimmer stattfinden.
    Aber nun haben die Menschen durch Jesus Christus die Hilfe in ihrer Hand und können die in ihnen anwachsen wollende Hölle alle Zeit besiegen, was eine Folge seiner Erlösung ist.

    J. Lorber, Gr. Ev. Joh., Bd.6, Kap.240

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    Für unsere Sünden brauchen wir Vergebung,
    aber von der Macht der Sünde brauchen wir Erlösung, Befreiung.

    Das eine betrifft mein Gewissen, daß andere mein Leben.

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  2. Herr, wer Ostern nicht lieben lernt, der bleibt im Zweifel ! Doch, scheint er nicht in schlechter Gesellschaft zu sein. Denn auch die Jünger können das österliche Geheimnis noch nicht fassen. Es scheint,  als würde es nicht in ihre Herzenstiefe fallen. Es muss ein Wunder her !  - Da betrittst DU das Obergemach, zeigst ihnen DEINE Wundmale, und bittest um ein Stück Fisch.
    Ja! JESUS,  DU musstest das alles durchleiden - die ganzen Gräuel ertragen,  weil wir Menschen so brutal und grausam sind. In deinem Leiden, hast du die finstere menschliche Seite mit uns Menschen geteilt.
    Du hast dies aus Liebe getan, damit wir aus der grausamen brutalen Finsternis befreit werden.
    Jesus, durch Deine Auferstehung,  zeigst DU uns, dass DU nie aufgeben wirst, uns zu  erretten aus der Macht des Bösen.

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