Samstag, 29. April 2023

Ich bin die Tür zu den Schafen. (Joh 10,7)

04 Sonntag der Osterzeit                                         

Evangelium                                                                                                  Joh 10, 1–10

In jener Zeit sprach Jesus:
1Amen, amen, ich sage euch:
Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht,
sondern anderswo einsteigt,
der ist ein Dieb und ein Räuber.
2Wer aber durch die Tür hineingeht,
ist der Hirt der Schafe.
3Ihm öffnet der Türhüter
und die Schafe hören auf seine Stimme;
er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen
und führt sie hinaus.
4Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat,
geht er ihnen voraus
und die Schafe folgen ihm;
denn sie kennen seine Stimme.
5Einem Fremden aber werden sie nicht folgen,
sondern sie werden vor ihm fliehen,
weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen.
6Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus;
aber sie verstanden nicht den Sinn
dessen, was er ihnen gesagt hatte.
7Weiter sagte Jesus zu ihnen:
Amen, amen, ich sage euch:
Ich bin die Tür zu den Schafen.
8Alle, die vor mir kamen,
sind Diebe und Räuber;
aber die Schafe haben nicht auf sie gehört.
9Ich bin die Tür;
wer durch mich hineingeht,
wird gerettet werden;
er wird ein- und ausgehen und Weide finden.
10Der Dieb
kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten;
ich bin gekommen,
damit sie das Leben haben
und es in Fülle haben.

 

Tagesimpuls:

 

Ich bin die Tür zu den Schafen.  (Joh 10,7)

 

Uns ist mehr im Bewusstsein, dass Jesus sich der gute Hirte nennt. Aber er nennt sich auch die Tür. Das bedeutet, dass wir die Schafe und die Hirten sind, und die Hirten sollen durch die richtige Tür gehen. Es gibt auch Räuber. Der Räuber ist das Gegenteil vom guten Hirten. Er kommt nicht durch die Tür, sondern steigt irgendwo durchs Fenster ein. Der gute Hirte dagegen geht durch die Tür, das heißt, er geht durch Jesus zu den Schafen. 

 

Ich bin die Tür zu den Schafen.  

 

Wenn wir die Schafe und die Hirten sind, dann glaube ich, dass wir beides sein können, Schafe oder Hirten. Für alle Menschen, die uns anvertraut sind, sind wir Hirten. Über die Menschen, die uns vertrauen (müssen), haben wir eine gewisse Macht. Wir könnten diese Macht für unsere Zwecke missbrauchen, dann wären wir die Diebe und Räuber. Wenn wir in Christus zu den Menschen gehen, dann missbrauchen wir unsere Stellung nicht. Dann suchen wir das Wohl der uns anvertrauten Menschen. Dann orientieren wir uns am Willen Gottes und fragen: Was ist für alle jetzt der richtige Weg? Der Dieb dagegen versucht, seinen eigenen Willen durchzusetzen. Das Wohl der Schafe hat er nicht im Blick. 

 

Ich bin die Tür zu den Schafen.  

 

Der Dieb, der nicht durch die Tür hineingeht, ist ein Verführer. Ich muss immer wieder an den Rattenfänger von Hameln denken, der die Kinder des Ortes verführt hat. Er war kein guter Hirt. Aber die Eltern waren auch keine guten Hirten, weil sie ihre Kinder nicht beschützt haben. Genau das sehe ich in unserer Gesellschaft. Die Eltern lassen zu, dass ihre Kinder allen Verführungen ausgesetzt werden. Dagegen brauchen wir christliche Familien, die die Kinder beschützen. Aber selbst die christlichen Familien genügen nicht, wenn wir nicht auch christliche Jugendgruppen haben. Ich mache aber die Erfahrung, dass fast keine Eltern christliche Jugendgruppen unterstützen. Gleich was man anbietet, Fußballspiele, Geburtstage oder das Lernen für die Schule, all das ist wichtiger. Wenn man sich  bemüht, Jugendliche zusammenzuführen zu Gruppen oder Einkehrtagen, dann bekommt man fast keine Unterstützung von den Eltern. Mein Eindruck ist, dass nur ein winziger Bruchteil der christlichen Eltern sich der Wichtigkeit bewusst ist. Stattdessen lassen sie ihre Kinder in die Verführungen hineinlaufen und meinen, das sei normal. Dann tröstet man sich damit, dass die Kinder doch irgendwann den Weg wieder zurückfinden. Aber wenn wir ehrlich sind: Wie viele finden diesen Weg denn zurück? Ich kenne nur wenige. Dann wäre es doch besser, wir würden heute die Jugendarbeit mehr unterstützen. Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen. 

 

Gebet: 

Jesus, die Kinder und Jugendlichen liegen uns sehr am Herzen. Aber irgendwie scheint den Eltern das kaum klar zu sein. Sie haben sich so an die Verführungen gewöhnt, dass es ihnen normal zu sein scheint, wenn ihre Kinder auf Wegen gehen, die nicht gut sind. Bitte schenke uns ein neues Bewusstsein dafür, wie wichtig es ist, unsere Kinder und Jugendlichen vor den Verführungen der Zeit zu schützen. Hilf allen, die sich bemühen um Kinder und Jugendgruppen! Schenke uns ein neues Aufblühen der christlichen Jugendarbeit, und schenke den Eltern ein Bewusstsein für die Wichtigkeit! 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

2 Kommentare:

  1. Nur jene Menschen, welche durch die Welt und ihr treiben den geistigen Instinkt nicht verloren haben, oder welche sich ihn nicht haben nehmen lassen oder, wenn er ihnen eins genommen wurde, ihn wieder fanden, -- nur jenen Menschen wissen Meine Stimme und Meine Lehre von der falschen Propheten Stimme und von der unechten Lehre zu unterscheiden, und nur jene werden Meinen Ruf folgen, weil sie Meine Stimme erkennen und sie von den anderen verführerischen zu unterscheiden wissen.

    Wie oft wollen wir in unserem törichten Wahne das Weltliche mit dem Geistigen verbinden, weil das Befolgen des letzteren allein uns zu viel Mühe kostet oder zu viel Entsagungen von uns fordert!

    Wir müssen vorsichtig sein bei der Wahl unserer Freunde!

    So mögen wir getrost den Blick zu Ihm richten und ein gedenk sein des Spruches: "Wer Mich nicht verlässt, den verlasse auch Ich nicht!"
    Bleibe bei Mir, und ihr werdet stets mehr und mehr die Stimme des Hirten vernehmen und infolgedessen auch stets mehr und mehr durch Wort und Beispiel beitragen können, anderen Blinden diesen einzigen Weg des Heils zu zeigen, damit am Ende nur ein Herz und eine Herde sei! -Amen.

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  2. Jesus, auch jetzt wieder sprichst du in Bildern zu mir.  Deine Bildsprache ist für mich wie ein Multiplikator und unterstreicht Dein zweifaches AMEN AMEN. Denn alles was jetzt Dein Heiliger Geist, für mich, an hörbaren Worten formt,  ist und bleibt wahrhaft und unveränderlich. Denn DU bist die Tür - "Ich bin die Tür - Ich bin der Ich bin - Jahwe - Gott". DU bist und hast das Ewige Leben in Fülle.
    Heiligste Jungfrau Gottesmutter Maria,  bitte hilf mir, dass ich mich ganz diesem "Ewigen Leben" hingebe, mich an und in Jesus ganz verliere. Amen

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