Mittwoch, 12. April 2023

Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. (Joh 20,17)

Osteroktav   Mittwoch

 

EVANGELIUM

Joh 20, 11-18

Johannes                                                                 

In jener Zeit

11stand Maria draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. 

12Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. 

13Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. 

14Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. 

15Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. 

16Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. 

17Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. 

18Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.

 

 

Tagesimpuls:

 

 Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. (Joh 20,17)

 

Maria erlebt Jesus in einem Zustand, der nur 40 Tage lang andauern wird, von der Auferstehung bis zur Himmelfahrt. Der Sinn dieses Zustands ist, dass Jesus uns die himmlische Wirklichkeit bezeugt. Er zeigt uns, dass er leiblich auferstanden ist. Er zeigt uns, wie unser neuer Leib im Himmel einmal aussehen wird. In dieser Zeit geht es also nicht darum, dass wir das schon haben, sondern dass wir bezeugen, dass Jesus jetzt schon in diesem Zustand ist, und dass wir es so einmal haben werden. So sehr wir es wünschen, diesen Zustand können wir jetzt noch nicht festhalten. Daher sagt Jesus zu Maria: 

 

Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen.

 

Es ist mehr als verständlich, dass Maria versucht, Jesus festzuhalten. Unter dem  Begriff „festhalten" dürfen wir uns alles vorstellen, denn der griechische Begriff „haptomai" umschließt alles, von einer flüchtigen Berührung hin zu einer innigen Umarmung. Wir wissen nicht, wie Maria Jesus festgehalten hat, aber auf jeden Fall so, dass Jesus etwas Mühe hatte, sie von ihm zu lösen, sonst hätte er das nicht gesagt. 

 

Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen.

 

Der Schwerpunkt in diesem Evangelium liegt auf dem Auftrag, diese Frohe Botschaft zu verkündigen. Wir sollen bezeugen und verkünden, auch wenn wir es noch nicht festhalten können, auch wenn wir noch nicht in dieser Wirklichkeit leben können. Manche von uns haben intensive Gotteserfahrungen gemacht, aber wir leben noch nicht in dieser Wirklichkeit, wir können sie nicht festhalten. Aber wir können sie verkünden, damit andere auch daran glauben und darauf hoffen können. Verkünden wir also unseren Brüdern und Schwestern die Realität Gottes, die Realität des Auferstandenen, das, was wir mit ihm erlebt haben, auch wenn wir es im Moment meistens nur im Glauben erfassen können! 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass viele Menschen intensive Erfahrungen mit dir machen durften. Und ich danke dir, dass es immer mehr werden. Wir wollen die Frohe Botschaft vom Himmel verkünden, die auch Maria schon ein wenig gekostet hat. Bitte schenke uns die richtigen Worte, dass unsere Verkündigung für die Menschen hilfreich und nicht etwa abschreckend ist. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

4 Kommentare:

  1. Jesus,  auch mich fragst DU, - wen suchst du?
    Ich suche DICH - und ich begegne DICH wie Maria von Magdala - in der eucharistischen Anbetung - in der Heiligen Eucharistiefeier und in den Sakramenten der katholischen und apostolischen Kirche.
    HERR, bitte, lass mich ein Kind des Glaubens sein, dass ich wie Maria von Magdala zu meinen Mitmenschen gehe, und davon erzähle ( verkünde ), dass ich DICH gesehen und erfahren habe.

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  2. "Glücklich der, dem ein offenes Herz gegeben ist; es hat auf dieser Welt alles seine Zeit!"

    Aber so wir unser Herz und dadurch auch unsere Seele nicht völlig von dem Mammon der Welt freimachen, so lange auch werden wir das Reich Gottes nicht sehen geschweige eingehen.

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  3. Wenn der Geist in Menschen aber nicht als das wahre lebenslicht erweckt wird, da ist es finster im Menschen, und er erkennt sich nicht; denn wer sich erkennt, der erkennt auch Gott.

    "siehe, in dieser Welt hat alles seine Zeit, also auch das kommen bleiben und gehen!"

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  4. Eine Folge der Erlösung

    Wie früher, so muss auch jetzt jede Seele im Fleische ihre Willens-und-Erkenntnis-Freiheitsprobe durchmachen, und die kann ohne zugelassene Anreizungen zum Guten wie zum Bösen nie und nimmer stattfindet.
    Aber nun haben die Menschen durch Jesus Christus die Hilfe an ihrer Hand und können die in ihnen anwachsen wollende Hölle alle Zeit besiegen, was eine Folge seiner Erlösung ist.

    J. Lorber, Gr. Ev. Joh., Bd.6, Kap.240

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    Für unsere Sünden brauchen wir Vergebung,
    aber von der Macht der Sünde brauchen wir Erlösung, Befreiung.

    Das eine betrifft mein Gewissen,
    das andere mein Leben.

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