Mittwoch, 5. April 2023

Der, der die Hand mit mir in die Schüssel getaucht hat, wird mich verraten. (Mt 26,23)

Karwoche   Mittwoch

 

EVANGELIUM

Mt 26, 14-25

In jener Zeit

14ging einer der Zwölf  namens Judas Iskariot zu den Hohenpriestern 

15und sagte: Was wollt ihr mir geben, wenn ich euch Jesus ausliefere? Und sie zahlten ihm dreißig Silberstücke. 

16Von da an suchte er nach einer Gelegenheit, ihn auszuliefern. 

17Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote gingen die Jünger zu Jesus und fragten: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten? 

18Er antwortete: Geht in die Stadt zu dem und dem und sagt zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist da; bei dir will ich mit meinen Jüngern das Paschamahl feiern. 

19Die Jünger taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte, und bereiteten das Paschamahl vor. 

20Als es Abend wurde, begab er sich mit den zwölf Jüngern zu Tisch. 

21Und während sie aßen, sprach er: Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten und ausliefern. 

22Da waren sie sehr betroffen, und einer nach dem andern fragte ihn: Bin ich es etwa, Herr? 

23Er antwortete: Der, der die Hand mit mir in die Schüssel getaucht hat, wird mich verraten. 

24Der Menschensohn muss zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre. 

25Da fragte Judas, der ihn verriet: Bin ich es etwa, Rabbi? Jesus sagte zu ihm: Du sagst es.

 

 

Tagesimpuls:

 

Der, der die Hand mit mir in die Schüssel getaucht hat, wird mich verraten.   (Mt 26,23)

 

Judas ist beim letzten Abendmahl dabei. Er bekommt von Jesus die Kommunion gereicht wie jeder andere. Aber weil im Johannesevangelium steht, dass danach der Satan in ihn gefahren ist (Evangelium von gestern), und weil Paulus geschrieben hat, dass man nicht unwürdig den Leib des Herrn essen darf[1], hat die Katholische Kirche Regeln aufgestellt, dass man in bestimmten Situationen den Leib Christi besser nicht empfängt. Wenn dem so ist, dann würde man große Gnaden empfangen bei der geistigen Kommunion, aber weniger Gnaden, wenn man trotzdem die Kommunion empfangen würde, sogar mit der Gefahr, dass der Zustand des Menschen sich verschlimmert. 

 

Der, der die Hand mit mir in die Schüssel getaucht hat, wird mich verraten. 

 

Hier ist ein großes Vertrauen in die Kirche erforderlich. Die Kirche hat als oberstes Ziel das Heil der Seelen. Wenn es also von der Kirche ein Richtlinie gibt, dann muss es so sein, dass das Heil der Seele dadurch gefördert wird. Es kann nicht sein, dass die Kirche dem Seelenheil eines Menschen schaden wollte. Wer bereit ist, so weit zu denken und der Kirche so weit zu vertrauen, der weiß, dass er in bestimmten Situationen größere Gnaden empfängt, wenn er mit der Kirche in Einklang lebt und nicht die leibliche, sondern nur die geistige Kommunion empfängt.

 

Der, der die Hand mit mir in die Schüssel getaucht hat, wird mich verraten. 

 

In der heutigen Zeit gehen fast alle zur Kommunion. Das Hauptmotiv der allermeisten ist, dass man nicht als einziger in der Bank sitzen bleiben möchte. Es gibt aber sehr viele Tage und Sonntage, wo den Menschen die Kommunion völlig gleichgültig ist, denn sie nehmen dann nicht an einer Eucharistie Feier teil. Manchmal habe ich sogar schon erlebt, dass jemand die Kommunion nicht empfangen hat, weil der Priester nicht ins Seitenschiff gegangen ist, obwohl genug Zeit geblieben wäre, zum Mittelgang zu kommen. Wie wichtig ist dieser Person dann die Kommunion? Geht es eigentlich noch um Jesus? 

 

Der, der die Hand mit mir in die Schüssel getaucht hat, wird mich verraten. 

 

Ich glaube, dass wir in Deutschland eine sehr große Oberflächlichkeit fördern, und da kann ich mir gut vorstellen, dass die derzeitige Praxis dem Seelenheil vieler nicht förderlich, sondern abträglich ist. Wie viel würden wir gewinnen, wenn Menschen nachdenken würden und nicht oberflächlich mitliefen? Und wenn es „normal" wäre –jedenfalls nicht ungewöhnlich, nicht so, dass einer sich als totaler Außenseiter fühlen müsste – wenn auch mal einige nur die geistige Kommunion empfingen und in der Bank sitzen blieben? Nicht, dass ich mir wünschen würde, dass nicht alle zur Kommunion gingen! Ich wäre froh darüber, wenn alle gingen, aber unter der Voraussetzung, dass sie sich geprüft haben und die Motivation gut und ehrlich ist. 

 

Gebet: 

Jesus, ich freue mich, dass du allen die Kommunion gereicht hast, auch dem Judas. Zugleich erkenne ich, dass du das Seelenheil fördern willst, und dass dies nicht durch Oberflächlichkeit geschieht, sondern durch gute Lehre und klare Entscheidung. Bitte hilf uns, dass wir in unserer Kirche und vor allem in unserer kirchlichen Kultur diesbezüglich Fortschritte machen, damit das Seelenheil wirklich wieder an erster Stelle steht. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 



[1] 1 Kor 11,27-29

1 Kommentar:

  1. EWIGES ABENDMAHL

    Das ist das echte Hoc est enim corpus meum (" Dies ist mein Leib"), daß ihr wahre Werke der Liebe verrichtet! - Wo Ich bin in der Liebe und im Worte, da bin Ich auch als fortwährendes ewiges Abendmahl in eines jeden menschenherz, Seele und Geist.

    J. Lorber, HG, Bd.2, S.320/321

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