Mittwoch, 29. März 2023

Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei. (Joh 8,36)

05 Woche der Fastenzeit      Mittwoch

 

EVANGELIUM

Joh 8, 31-42

In jener Zeit

31sprach Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger.

32Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien.

33Sie erwiderten ihm: Wir sind Nachkommen Abrahams und sind noch nie Sklaven gewesen. Wie kannst du sagen: Ihr werdet frei werden?

34Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wer die Sünde tut, ist Sklave der Sünde.

35Der Sklave aber bleibt nicht für immer im Haus; nur der Sohn bleibt für immer im Haus.

36Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei.

37Ich weiß, dass ihr Nachkommen Abrahams seid. Aber ihr wollt mich töten, weil mein Wort in euch keine Aufnahme findet.

38Ich sage, was ich beim Vater gesehen habe, und ihr tut, was ihr von eurem Vater gehört habt.

39Sie antworteten ihm: Unser Vater ist Abraham. Jesus sagte zu ihnen: Wenn ihr Kinder Abrahams wärt, würdet ihr so handeln wie Abraham.

40Jetzt aber wollt ihr mich töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit verkündet hat, die Wahrheit, die ich von Gott gehört habe. So hat Abraham nicht gehandelt.

41Ihr vollbringt die Werke eures Vaters. Sie entgegneten ihm: Wir stammen nicht aus einem Ehebruch, sondern wir haben nur den einen Vater: Gott.

42Jesus sagte zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben; denn von Gott bin ich ausgegangen und gekommen. Ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er hat mich gesandt.

 

 

Tagesimpuls:

 

Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei.  (Joh 8,36)

 

Jesus sagt, dass wir erst dann frei sind, wenn er uns befreit. Wir sind also ohne Jesus unfrei, Sklaven der Sünde. Jesus hilft uns bei der Unterscheidung der Geister. Er spitzt es zu: Wir sind Sklaven des Teufels, Kinder des Teufels. Natürlich erkennen die Menschen das nicht. Sie meinen, sie wären gute Menschen, sie würden nach den Geboten der Menschlichkeit handeln. Aber Jesus zeigt ihnen und uns, wie es wirklich ist. 

 

Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei.

 

Gerade heute, wo fast alle Menschen betonen, dass wir Gott und Jesus nicht brauchen, ist es schwer, an die Worte Jesu zu glauben, dass wir ohne ihn nicht frei sein können. In Joh 15 im Gleichnis vom Weinstock sagt er, dass wir ohne ihn nichts tun können. Ich befürchte, dass auch die meisten Christen das nicht glauben. Für viele ist der christliche Glaube so etwas, das zu ihrem Leben dazu kommt, wie z.B. die Nationalität, oder die Augenfarbe. Ich lebe mein Leben ganz normal, und ich bin auch Deutscher. Aber wenn ich jetzt Österreicher wäre, wäre es auch nicht anders. Oder: Ich lebe mein normales Leben, und ich habe blaue Augen. Wenn sie braun wären, dann würde das mein Leben nicht ändern. Und entsprechend: Ich lebe mein Leben normal, und ich bin Christ. Aber wenn ich eine andere Religion hätte, oder gar keine, wäre das kaum ein Unterschied. Das ist nicht wirklich christlicher Glaube, denn es ist genauso gottlos wie bei allen anderen auch. Die Eigenschaft „Christ" kommt irgendwie zum normalen gottlosen Leben hinzu, aber das Leben bleibt dennoch gottlos. Man lebt nicht mit Christus, man glaubt nicht, dass man ohne ihn Sklave der Sünde ist. 

 

Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei.

 

Wie sehr beziehe ich Jesus in mein Leben ein? Ist er wirklich der, ohne den ich nichts tun kann? Oder ist er wie eine zusätzliche Eigenschaft in meinem Leben, die aber keinen Unterschied macht? Ich möchte Jesus in mein Leben einbeziehen. Ich habe schon mal dafür gebetet, dass ich es merke, dass ich ohne ihn nichts tun kann, dass ich keinen Tag mehr ohne ihn leben kann. Ich müsste jetzt beten, dass ich keine Minute mehr ohne ihn leben kann, dass es für mich einfach unmöglich wird, ihn nicht einzubeziehen. Ich glaube ihm, dass ich ohne ihn Sklave der Sünde bleibe. Und ich empfehle dringend das Sakrament der Sündenvergebung, die Beichte zu empfangen, damit er uns aus unseren Sünden befreien kann. Wer es – wie die meisten – noch nicht sieht, dass er Sklave der Sünde ist, dem kann ich versichern: Wenn man anfängt mit der Beichte, wenn man sein Gewissen erforscht, dann kommen auch mehr und mehr die Erkenntnisse. Aber wie gesagt, die Pharisäer erkennen nicht, dass sie Sklaven der Sünde sind, und die Gutmenschen von heute erkennen das auch nicht, und die guten Christen erkennen es auch nicht, noch nicht. 

 

Gebet: 

Jesus, ich bin ein Sünder, und ich kann mich ohne dich nicht von den Sünden befreien. Ich brauche das Sakrament der Versöhnung regelmäßig. Ich bitte dich, dass es für mich immer mehr unmöglich wird, ohne dich zu leben. Ich will kein Christ sein, der in Wirklichkeit doch praktischer Atheist ist. Ich will jede Minute mit dir teilen. Bitte führe mich an den Punkt, dass ein Augenblick ohne dich für mich unmöglich wird, dass ich ohne dich nicht mehr leben kann. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

4 Kommentare:

  1. Also wollen wir den Kampf aufnehmen bedingt für ein tätiges Leben. Also wollen wir ausharren! Um des Zieles Willen ist des Ringens wert.

    So möchte ich Euch auch zwei hochinteressante und wertvolle Predigten (Vorträge) von Wilhelm Busch, seiner Zeit evangelischer Pfarrer und Jugendpfarrer in einer Bergarbeiter-Siedlung in Essen war, beifügen.

    Und noch eins, die Welt meint stets das Geistige mit weltlichem erklären zu können, was nicht geht. Man kann aber das Weltliche mit geistigem erklären.

    Und hier nun die versprochenen Predigt.


    Schau dir "Wilhelm Busch - Der Wandel des Christen" auf YouTube an.

    https://youtu.be/S8DMAWFIOik


    Schau dir "Wilhelm Busch | Wiedergeburt ist kein Kinderspiel" auf YouTube an

    https://youtu.be/CToQ2IxTW_0


    Ja-, dies ist alles andere als ein Streichelnevangelium, Predigt. Wen das nicht aufrüttelt und die Augen öffnet, ..., so weiß ich auch nicht.

    So sage ich nur:
    HALLELUJA, JESUS LEBT! Dies ist die wunderbare Botschaft der Freude und der Liebe, die wir mit und in unseren anderen Brüder und Schwestern gemeinsam haben und erleben dürfen.

    Der auferstandene Jesus lebt in uns, ganz im Sinne:
    "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, ...". Und somit möchte ich noch verweisen auf das Lied EG 251,

    "Herz und Herz vereint zusammen"


    Somit möchte ich nun auch zum mit einem Text von Ernst Gottlieb Woltersdorf (1767) zum Schluss kommen.

    Wem anders sollt ich mich ergeben,
    o König, der am Kreuz verblich?
    Hier opf'r ich dir mein Blut und Leben;
    mein ganzes Herz ergießet sich!
    Dir schwör ich zu der Kreuzesfahn
    als Streiter und als Untertan!

    O gib dein Manna mir zu essen;
    dein Freudenwein erquicke mich!
    O lass mich deiner nie vergessen!
    In meinem Geist verkläre dich!
    So halt ich hier schon Abendmahl
    und einst im großen Himmelssaal.


    In diesem Sinne,
    Gelobt sei Jesus-Christus,
    in Ewigkeit - Amen.



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    1. Dankeschön, für den Text von Ernst Gottlieb Woltersdorf

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  2. Jesus,  DU bist im Hause deines Vaters.
    Es scheint, als würde sich ein Streitgespräch entfachen, darüber - das DU Dich höher und größer machst als Abraham.
    Laut dem Glaubensleben derer die mit im Tempel sind, geht das gar nicht und es kommt einer GOTTESLÄSTERUNG gleich !!
    Sie halten an der Lehre Abraham fest.
    Sie alle haben noch nicht erkannt,  was auf dem Berg der Verklärung geschehen ist !! und mit  wem DU dort im Gesprächsaustausch, gewesen bist. JA ! DU bist Gott-Sohn !
    DU bist im Tempel  - im GOTTES HAUS.
    Hier ist Dein Zuhause,  für DICH ist das der Ort der Verkündigung im GOTTES WORT.
    HIER bist DU transparent und in der fundamentalen Wahrheit GOTTES.
    Jesus,  für mich erkenne ich,
    dass in DIR - und für jene die Deine Lehre annehmen, für uns alle (Menschen aller Religionen und Lebensformen...) die  CHANCE  der relionsübergreifenden Versöhnung zu finden ist.

    Lese ich doch in Bibel....
    iApg 4,11
    Er  (JESUS)  ist der Stein, der von euch Bauleuten verworfen wurde, der aber zum Eckstein geworden ist.
    Apg 4,12
    Und in keinem anderen ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben,
    durch den wir gerettet werden sollen.

    AMEN 🙏

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    1. Zu den Deinen zwei Versen aus der Apostelgeschichte, viel mir sofort der Vers aus dem Ev. Joh. ein.

      "Der Prophet zählt nichts in seiner Heimat"

      Mit der Heimat war das damalige Israel gemeint, was man auch ohne weiteres auf die heutige Kirche anwenden kann.
      Und so fällt mir nur eins ein: "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, ...". Und somit möchte ich noch verweisen auf das Lied (EG 251).

      Herz und Herz vereint zusammen sucht in Gottes Herzen Ruh.
      Lasset eure liebesflammen London auf den Heiland zu.
      Er das Haupt, wird seine Glieder,
      er das Licht und wir der Schein,
      Er der Meister, wir die Brüder,
      er ist unser, wir sind sein.

      In diesem Sinne,
      Gelobt sei Jesus-Christus,
      in Ewigkeit - Amen.

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