Freitag, 17. Februar 2023

Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht erleiden, bis sie gesehen haben, dass das Reich Gottes in seiner ganzen Macht gekommen ist. (Mk 9,1)

06 Woche im Jahreskreis     Freitag

 

EVANGELIUM

Mk 8, 34 - 9, 1

In jener Zeit

34rief Jesus die Volksmenge und seine Jünger zu sich und sagte: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.

35Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten.

36Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt?

37Um welchen Preis könnte ein Mensch sein Leben zurückkaufen?

38Denn wer sich vor dieser treulosen und sündigen Generation meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er mit den heiligen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommt.

1Und er sagte zu ihnen: Amen, ich sage euch: Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht erleiden, bis sie gesehen haben, dass das Reich Gottes in seiner ganzen Macht gekommen ist.

 

 

Tagesimpuls:

 

Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht erleiden, bis sie gesehen haben, dass das Reich Gottes in seiner ganzen Macht gekommen ist.  (Mk 9,1)

 

Ich habe im griechischen Urtext nachgeschaut, weil ich das Wort Jesu nicht verstehe. Im Urtext steht nichts von dem kleinen Wort „ganz". Aber dieses kleine Wort verfälscht den Sinn, denn es verleitet dazu, zu denken, dass das Reich Gottes am Ende der Welt gemeint wäre. Wenn man es aber wörtlich liest, heißt es, dass einige das Reich Gottes in seiner Macht schon zu ihren Lebzeiten erleben. Das wiederum macht sehr viel Sinn für mich. Jesus sagt öfter, dass das Reich Gottes schon unter uns oder schon in uns ist. Und dass es nur einige sind, macht auch Sinn. Denn viele erleben es nicht in seiner Fülle, weil sie doch noch gefangen sind in vielen Sünden und unguten Gewohnheiten. Daher sind der Friede und die Freude in den meisten Menschen – auch in uns Christen – noch nicht so groß, wie es sein könnte. 

 

Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht erleiden, bis sie gesehen haben, dass das Reich Gottes in seiner ganzen Macht gekommen ist.

 

Ich weiß nicht, ob ich Recht habe, aber mir scheint, dass Jesus die meint, die schon zu Lebzeiten heilig werden, weil sie ganz vom Reich Gottes erfüllt sind, weil die Macht Gottes in ihnen schon vollkommen wirkt wie bei Maria. Das erfüllt sich, wenn wir unser Leben Gott ganz schenken, wenn wir nicht mehr für uns, sondern für ihn leben wollen. Dazu müssen wir aber unser Leben hingeben und die Welt loslassen. 

 

Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht erleiden, bis sie gesehen haben, dass das Reich Gottes in seiner ganzen Macht gekommen ist.

 

Das hat viele praktische Bedeutungen in unserem alltäglichen Leben. Ich sehe z.B. das Problem der Zeitverschwendung. Bin ich bereit, z.B. das Fernsehen loszulassen, weil (bzw. insofern) es Zeitverschwendung ist, um mein Leben für das Reich Gottes hinzugeben? Ich sehe auch, wie Jesus auf die Christenverfolgung anspielt, wir sollen uns nicht für unser Christsein schämen. Bin ich bereit, Zeugnis zu geben, auch wenn ich riskiere, dass andere mich verspotten oder ich sogar Nachteile davon habe? Bin ich bereit, Opfer für meine Mitmenschen und für das Reich Gottes auf mich zu nehmen, oder frage ich mich, was mein Einsatz für mich selbst bringt? Betrachte ich meinen Einsatz für die Kirche mehr als Hobby, was ich tun und lassen kann, wie ich es will? Oder sehe ich den Auftrag Jesu, das Evangelium zu verkünden, auch wenn ich keine Lust dazu habe? 

In diesem Sinne kann ich viele Lebensbereiche finden, wenn ich darüber nachdenke, was es für mich heißt, mein Leben hinzugeben. Ich lade Sie ein, Jesus zu fragen, in welchen Bereichen er sich wünscht, dass Sie Ihr Leben mehr für ihn hingeben. 

 

Gebet: 

Jesus, du willst das wir schon zu Lebzeiten heilig werden, auch wenn du sagst, dass nicht alle das Ziel erreichen, sondern nur einige. Aber hilf mir, dass ich dein Reich schon in seiner Fülle erleben darf. Ich weiß, dass der Weg dahin die Lebenshingabe ist. Hilf mir, meine Widerstände zu überwinden und mich ganz zu schenken, vor allem in den Situationen des Alltags, wo es mir schwerfällt. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

2 Kommentare:

  1. Hl.Schutzengel, hilf mir nun in rechter Weise auf die Gospa zu schauen.
    O Maria, du immwährenden Hilfe,
    erhöre mein Gebet und halte meine Hand.

    Jesus  ich danke DIR für die Lehre des heutigen Tages. Ich spüre in Deiner Lehre, eine von Liebe umwobene Mahnung,  die mein Herz berührt. Herr, ich möchte nicht das sein - oder das darstellen was Menschen in mir sehen. Auch will ich mich nicht von dieser Säkularisierung bis aufs letzte vereinnahmen lassen. Ich möchte so sein, Herr, wie DU es Dir wünscht.  Heiliger Schutzengel, bitte hilf mir  dass mein Herz und meine Augen auf das Kreuz Christi gerichtet bleiben, wohlwissend dass mein hiesiges Leben dereinst  am /  im Kreuz endet.
    Doch Herr Jesus Christus, ich glaube fest daran, dass wenn ich bemüht bin in der Gottesliebe zu leben, dass an meinem Lebensende, sich das Kreuz des Lebens,  zum Tor des Himmels wandeln wird.
    Jesus, ich glaube, ich danke, ich anbete dich, ich hoffe und ich liebe DICH.  Amen

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  2. Ich dachte jetzt schon, ich müsste jedesmal den griechischen Text zur Rate ziehen wenn ich das Evangelium nicht verstehe. Konnte aber aufatmen, denn
    in meiner Online-Einheitsübersetzung wird ''...seiner ganzen...'' weggelassen, genau wie im Griechischen Text. Da steht nur ''...das Reich Gottes in Macht gekommen ist.'' Auch in meiner englischen Online-Bibel steht nur: ''...after it has come with power...'' also ist nichts mit ''full power''😉😇.
    Ich glaube fest daran, dass das Reich Gottes durch Jesus, spätestens nach seiner Auferstehung, Himmelfahrt und mit dem Heiligen Geist zu uns gekommen ist.
    Man kann da schon manchmal den Himmel sehen, aber eben nur durch die Sonnenbrille der Unzulänglichkeiten unserer Existenz. Gott sei Dank werden wir sterben und dann alles ganz klar sehen, ganz ohne Sonnenbrille.
    Weiß da einer wo dieser Unterschied im Text herkommt? Kann es sein, diese mehr ''endgerichtliche'' Formulierung aus den offiziellen Lesungen der Gottesdienstordnung kommt? Aber warum der Unterschied? Ist bestimmt wie bei vielen Dingen in unserer Kirche, die brauchen mal ein Update.

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