Samstag, 7. Januar 2023

Lass es nur zu! Denn so können wir die Gerechtigkeit ganz erfüllen. (Mt 3,15)

Taufe Jesu

Evangelium                                                                                        Mt 3, 13–17

In jener Zeit
13kam Jesus von Galiläa an den Jordan zu Johannes,
um sich von ihm taufen zu lassen.
14Johannes aber wollte es nicht zulassen
und sagte zu ihm: Ich müsste von dir getauft werden
und du kommst zu mir?
15Jesus antwortete ihm: Lass es nur zu!
Denn so können wir die Gerechtigkeit ganz erfüllen.
Da gab Johannes nach.
16Als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser herauf.
Und siehe, da öffnete sich der Himmel
und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen.
17Und siehe, eine Stimme aus dem Himmel sprach:
Dieser ist mein geliebter Sohn,
an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.

 

Tagesimpuls:

 

Lass es nur zu! Denn so können wir die Gerechtigkeit ganz erfüllen.  (Mt 3,15)

 

Jesus gibt ein sehr starkes Vorbild der Demut. Jesus hätte es wirklich nicht nötig, sich taufen zu lassen. Da hat Johannes völlig recht. Die Begründung, die Jesus angibt, ist sehr interessant. Gemeinsam können sie die Gerechtigkeit Gottes erfüllen, das bedeutet, dass sie gemeinsam das tun, was für Gott richtig und angemessen ist. Es ist also richtig, dass Jesus dieses Zeugnis der Demut gibt. Es ist für uns richtig, weil es für uns ein Vorbild ist. Und zugleich ist es eine Selbstoffenbarung Jesu als der demütige Gottesknecht, der in die Welt gekommen ist, um die Sünde der Welt hinweg zunehmen.

 

Lass es nur zu! Denn so können wir die Gerechtigkeit ganz erfüllen.

 

Wenn Jesus so demütig war und sich selbst taufen ließ, umso wie viel mehr müssen wir dann demütig sein. Mir fällt dazu ein praktisches Beispiel ein. Wenn wir zu einem Glaubensseminar einladen, wie jetzt zum Beispiel zum Einkehrtag für den Weg der Jüngerschaft, dann könnte jemand einwenden: „Ich bin schon über 30 Jahre ehrenamtlich für die Kirche tätig. Ich brauche so etwas nicht. Ich habe schon alles gelernt, was man in Bezug auf den christlichen Glauben lernen kann." Wer so denkt (auch wenn er es nicht so offen aussprechen würde), der könnte sich das Vorbild Jesu vor Augen halten. Weil Jesus so demütig war, würde er wahrscheinlich heute auch an einem solchen Seminar teilnehmen und nicht sagen: „ich brauche das nicht."

 

Lass es nur zu! Denn so können wir die Gerechtigkeit ganz erfüllen.

 

Wer demütig ist, der weiß, dass man nie ausgelernt hat, dass man sich immer noch weiterentwickelt und nie stehenbleibt. Weil die Tiefe der Liebe Gottes unerschöpflich ist, gibt es immer wieder ein neues tieferes Niveau. Ich bin davon überzeugt, dass Gott jeden von uns, auch den Papst oder den größten Mystiker, jetzt in diesem Moment einlädt, ein tieferes Niveau der Liebe zu ihm zu entdecken. Und jeder von uns – keiner ist davon ausgenommen – kann ja sagen oder nein. Das ist die Frage: lasse ich mich von Gott auf ein tieferes Niveau seiner Liebe einladen? Gehe ich diesen Schritt, oder bleibe ich lieber dort stehen, wo ich gerade stehe? 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass du mich ein lädst, ein neues Niveau der Liebe zu dir zu erreichen. Bitte verzeih mir, dass ich so oft weggelaufen bin, dass ich so lange auf der Stelle getreten bin, dass ich deine Einladung verweigert habe. Danke für dein Vorbild der Demut! Du hast dich taufen lassen, obwohl es gar nicht nötig war. Um wie viel mehr müssen wir uns reinigen lassen, müssen wir uns von dir führen lassen in die Tiefe einer neuen Liebe zu dir!

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

3 Kommentare:

  1. Herr, mit Deiner Taufe wird DEIN NAME JESUS - MEIN GELIEBTER SOHN - offenbar.  Verbunden mit Wort, Tat, Verkündigung, Heilung und gelebte Nächstenliebe. 
    All dies geht über den Tod hinaus bis in alle Ewigkeit; dies ist dein Lebensprogramm.
    Herr, ich bitte um die Gnade der Kraft zur Nachfolge im Glauben. Amen

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  2. Von Reinhard Dismas:

    Wer wirklich liebt, muss sein ganzes Ich in den Geliebten einbringen, so dass beide eins werden. So ist es in der Ehe und so ist es in meiner Beziehung zu Gott.
    In einer guten christlichen Ehe ist die Liebe zum Partner eine Vorstufe um gemeinsam in seiner Liebe zu Gott auf ein höheres Niveau zu kommen. Die Tiefe der Liebe ist dabei grenzenlos und muss sich jeden Tag neu bewähren. Jeden Tag lernt man dazu, zum Beispiel durch den Tagesimpuls von Pastor Bohnen und alle anderen Gegebenheiten und BegegnungendesTages. Das geht nur durch offenes, demütiges zuhören/lesen und handeln. Wie heute am letzten Tag der Weihnachtszeit bringt mich das in meiner tiefen Liebe zu Gott einen kleinen Schritt weiter auf ein höheres Niveau.
    So sollte es jeden Tag sein, ist es aber nicht. Wir verhalten uns oft nicht offen und demütig genug. Dann fallen wir in unserem Level der Liebe wieder ein paar Stufen herunter. Manchmal ist es sogar ein richtiger Absturz. All das ist nicht schlimm, wenn wir daraus lernen und jeden Morgen den Mut finden mit der Liebe zu Jesus aufzustehen und aufs Neue offen und demütig zu sein. So werden wir jeden Tag mehr in Sachen Gottesliebe lernen, da können wir alt wie Methusalem werden. Erst nach unserem Tod werden wir ausgelernt haben und mit Gott vereint allwissend sein.

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