Deine Sünden sind dir vergeben! (Lk 5,23)

02 Woche im Jahreskreis     Montag

 

EVANGELIUM

Lk 5, 17-26

¹⁷Eines Tages, als Jesus lehrte, saßen unter den Zuhörern auch Pharisäer und Gesetzeslehrer; sie waren aus allen Dörfern Galiläas und Judäas und aus Jerusalem gekommen. Und die Kraft des Herrn drängte ihn dazu, zu heilen.

¹⁸Da brachten einige Männer einen Gelähmten auf einer Tragbahre. Sie wollten ihn ins Haus bringen und vor Jesus hinlegen.

¹⁹Weil es ihnen aber wegen der vielen Leute nicht möglich war, ihn hineinzubringen, stiegen sie aufs Dach, deckten die Ziegel ab und ließen ihn auf seiner Tragbahre in die Mitte des Raumes hinunter, genau vor Jesus hin.

²⁰Als er ihren Glauben sah, sagte er zu dem Mann: Deine Sünden sind dir vergeben.

²¹Da dachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer: Wer ist das, dass er eine solche Gotteslästerung wagt? Wer außer Gott kann Sünden vergeben?

²²Jesus aber merkte, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Was habt ihr für Gedanken im Herzen?

²³Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher?

²⁴Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Und er sagte zu dem Gelähmten: Ich sage dir: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause!

²⁵Im gleichen Augenblick stand der Mann vor aller Augen auf. Er nahm die Tragbahre, auf der er gelegen hatte, und ging heim, Gott lobend und preisend.

²⁶Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott und sagten voller Furcht: Heute haben wir etwas Unglaubliches gesehen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Deine Sünden sind dir vergeben!  (Lk 5,23)

 

Der Schwerpunkt dieser Erzählung liegt darin, dass Jesus sich den Schriftgelehrten und Pharisäern offenbart. Sie sind die Menschen, die sich mit dem Glauben an ihn am schwersten tun. Aber sie sind auch die Menschen, die Jesus in diesem Augenblick am meisten am Herzen liegen. Indem er gesagt hat „deine Sünden sind dir vergeben", hat er genau sie angesprochen, er hat sie provoziert. Indem Jesus seine Gottessohnschaft offenbart, ist das immer eine Provokation. Für den Juden ist dies eine unerhörte Behauptung. Wenn Jesus nicht hätte anecken wollen, dann hätte er nur die Heilung vollbracht. Aber sein Auftrag war es, sich zu offenbaren, auch um den Preis, dass die Menschen ihm nicht glauben. Daher sagte er:

 

Deine Sünden sind dir vergeben!  

 

Jesus hat die Heilung vollbracht, um seinen Anspruch, dass er der Sohn Gottes ist, zu beweisen. Als Gott hat er die Vollmacht, Sünden zu vergeben. Damit die Menschen ihm glauben, bewirkt er diese unglaubliche Heilung. Wir sehen, dass die Zeichen, die Jesus wirkt – auch heute – den Sinn haben, unseren Glauben zu stärken. Daher hoffen wir, dass das Charisma der Heilung in unserer heutigen Kirche noch weiter ausgeprägt wird, damit noch mehr Menschen zum Glauben an Jesus kommen.

 

Deine Sünden sind dir vergeben!  

 

Was bedeutet das für uns? Auch wir müssen bereit sein, Jesus zu bezeugen, auch wenn wir damit bei anderen anecken, die uns nicht glauben. Wir haben den Auftrag, für die Wahrheit Zeugnis abzulegen. Darüber hinaus sollten auch wir immer wieder Gebete um Heilung praktizieren, damit im Namen Jesu Zeichen geschehen können, die dann uns und anderen Menschen helfen, an Jesus zu glauben.

 

Gebet: 

Jesus, du bist nicht den leichteren Weg gegangen. Du hast dich offenbart, obwohl du wusstest, dass die Menschen dich deswegen ablehnen würden. Hilf uns, dass auch wir bereit sind, für dich Zeugnis abzulegen. Schenke in unserer Kirche noch stärker das Charisma der Heilung, damit durch die Zeichen, die in deinem Namen geschehen, mehr Menschen zum Glauben kommen.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org