Dienstag, 1. November 2022

Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. (Mt 5,3)

Allerheiligen

Evangelium

Mt 5, 1–12a

In jener Zeit,
1 als Jesus die vielen Menschen sah, die ihm folgten,
stieg er auf den Berg.
Er setzte sich
und seine Jünger traten zu ihm.
2Und er öffnete seinen Mund,
er lehrte sie und sprach:
3Selig, die arm sind vor Gott;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
4Selig die Trauernden;
denn sie werden getröstet werden.
5Selig die Sanftmütigen;
denn sie werden das Land erben.
6Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit;
denn sie werden gesättigt werden.
7Selig die Barmherzigen;
denn sie werden Erbarmen finden.
8Selig, die rein sind im Herzen;
denn sie werden Gott schauen.
9Selig, die Frieden stiften;
denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.
10Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
11Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt
und alles Böse über euch redet um meinetwillen.
12aFreut euch und jubelt:
Denn euer Lohn wird groß sein im Himmel.


Tagesimpuls

Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. (Mt 5,3)

In diesen Jahren habe ich eine Parallele oder eine Verbindung zwischen den beiden Festen Allerheiligen und Allerseelen entdeckt. Das Fest Allerheiligen bezieht sich auf die Menschen, die im Himmel völlig erlöst sind. Sie werden seliggepriesen, sie sind glückselig, denn sie genießen das vollkommene Glück im Himmel.(1) Bevor dieser Zustand eingetreten ist, waren diese Seelen arm, denn es heißt: 

Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.

Das Fest Allerseelen bezieht sich auf die armen Seelen. Das ist die Vorstufe für den Himmel. Die Seele erkennt ihre Armut, ihre Armseligkeit. Das ist das Gegenteil des Pharisäers oder auch des Gutmenschen, der davon überzeugt ist, durch die Erfüllung der Gebote oder durch ein gutes Menschsein aus eigener Anstrengung ein gutes Leben führen zu können. Wer hat diese Einstellung hat, ist nicht arm, ist keine arme Seele. Er fühlt sich reich, obwohl er in Wirklichkeit nicht reich ist.(2) Jesus dagegen hat sehr klar und eindeutig gesagt: „Ohne mich könnt ihr nichts tun" (Joh 15,5), und „Niemand kommt zum Vater außer durch mich" (Joh 14,6). Ich muss also erst eine arme Seele werden, meine eigene Armseligkeit anerkennen, damit ich in die Glückseligkeit des Himmels erhoben werden kann. Schön ist dazu auch das Wort „Himmel-reich", denn aus der Armut wird dann der Reichtum. 

Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.

Es gibt zwei Möglichkeiten, eine arme Seele zu werden. Ich kann hier in diesem Leben so arm werden, dass ich nach meinem leiblichen Tod direkt in die Glückseligkeit des Himmels erhoben werde. Die andere Möglichkeit ist, dass ich nach dem leiblichen Tod zu einer armen Seele werde und dann im Fegefeuer gereinigt werde, um in die Glückseligkeit des Himmels aufgenommen zu werden. Alle sind sich einig, dass die erste Möglichkeit die bessere ist. Aber Gott ist so groß und barmherzig, dass er uns auch in seiner großen Liebe diese zweite Möglichkeit einräumt.

Gebet:
Jesus, ich danke dir für die Glückseligkeit die du uns schenken willst. Ich verstehe auch, dass ich vorher arm werden muss. Bitte hilf mir, den Weg in die Glückseligkeit zu finden.

1)  In der heutigen Lesung heißt es dazu: Ihr seid vielmehr zum Berg Zion hinzugetreten, zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, zu Tausenden von Engeln, zu einer festlichen Versammlung und zur Gemeinschaft der Erstgeborenen, die im Himmel verzeichnet sind, und zu Gott, dem Richter aller, und zu den Geistern der schon vollendeten Gerechten. (Heb 12,22f) Das geschieht in der Liturgie, wenn wir uns mit dieser himmlischen Versammlung vereinen.

2) Dazu sagt die Bibel: Du behauptest: Ich bin reich und wohlhabend und nichts fehlt mir. Du weißt aber nicht, dass gerade du elend und erbärmlich bist, arm, blind und nackt. (Offb 3,17)



Pastor Roland Bohnen 


1 Kommentar:

  1. Hl.Schutzengel,  zu dir rufe ich und bitte dich, mit mir zur Königin aller Heiligen zu beten, dass ich Gnaden für ein christliches Leben erhalte, damit ich schon jetzt auf Weg den Seligkeit gelange.  Amen

    AntwortenLöschen

Unser nächster Livestream

Unsere Livestreams finden sie auf dem YouTube-Kanal der Kirche Selfkant: youtube.com/@KircheSelfkant

oder hier: