Samstag, 26. November 2022

Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen. (Mt 24,40)

01 Adventssonntag

Evangelium                                                                                                    Mt 24, 29–44

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
29Sofort nach den Tagen der großen Drangsal
wird die Sonne verfinstert werden
und der Mond wird nicht mehr scheinen;
die Sterne werden vom Himmel fallen
und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.
30Danach wird das Zeichen des Menschensohnes
am Himmel erscheinen;
dann werden alle Völker der Erde wehklagen
und man wird den Menschensohn
auf den Wolken des Himmels kommen sehen,
mit großer Kraft und Herrlichkeit.
31Er wird seine Engel unter lautem Posaunenschall aussenden
und sie werden die von ihm Auserwählten
aus allen vier Windrichtungen zusammenführen,
von einem Ende des Himmels bis zum andern.
32Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum!
Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben,
erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist.
33So erkennt auch ihr,
wenn ihr das alles seht,
dass das Ende der Welt nahe ist.
34Amen, ich sage euch:
Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles geschieht.
35Himmel und Erde werden vergehen,
aber meine Worte werden nicht vergehen.
36Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand,
auch nicht die Engel im Himmel,
nicht einmal der Sohn,
sondern nur der Vater.
37Denn wie es in den Tagen des Noach war,
so wird die Ankunft des Menschensohnes sein.
38Wie die Menschen in jenen Tagen vor der Flut
aßen und tranken, heirateten und sich heiraten ließen,
bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging,
39und nichts ahnten,
bis die Flut hereinbrach und alle wegraffte,
so wird auch die Ankunft des Menschensohnes sein.
40Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten,
einer mitgenommen und einer zurückgelassen.
41Und von zwei Frauen, die an derselben Mühle mahlen,
wird eine mitgenommen und eine zurückgelassen.
42Seid also wachsam!
Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.
43Bedenkt dies:
Wenn der Herr des Hauses wüsste,
in welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt,
würde er wach bleiben
und nicht zulassen, dass man in sein Haus einbricht.
44Darum haltet auch ihr euch bereit!
Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde,
in der ihr es nicht erwartet.

 

Tagesimpuls:

 

Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen.  (Mt 24,40)

 

Hier wird sehr deutlich, dass die Offenheit und Bereitschaft für Jesus ein innerer Akt ist, den man nicht an den äußeren Handlungen erkennen kann. Zwei Menschen tun genau das gleiche, aber nur einer von ihnen ist offen für das Reich Gottes. Wir betonen zwar immer wieder, dass sich unser Glaube in äußeren Handlungen widerspiegeln müsse. Aber dennoch kann es niemand von einem anderen beurteilen, wie offen sein Herz für Jesus ist.

 

Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen.

 

Daher ist es umso wichtiger, dass wir uns selbst prüfen. Lebe ich oberflächlich, wie Jesus es von den Menschen zur Zeit des Noah beschreibt? Sie leben für die äußerlichen Dinge, die eben täglich auf uns zukommen. Sie machen sich keine großen Gedanken über Gott oder Jesus oder über das Ende der Welt. Sie wollen im Augenblick leben, sie wollen jetzt genießen, man weiß ja nicht, was die Zukunft bringt. Angst und Sorge vor der Zukunft, Angst und Sorge vor dem Leid und vor dem Tod, können die Ursachen für solch ein oberflächliches Leben sein. Man will verdrängen, man will sich nicht auseinandersetzen mit den Problemen, man will einfach das Leben genießen, solange es geht.

 

Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen.

 

Deshalb müssen wir uns fragen, auch die so genannten guten Christen: werde ich zu denen gehören, die mitgenommen werden? Oder werde ich zurückgelassen? Beim Gleichnis vom himmlischen Hochzeitsmal sagt Jesus, der Bräutigam, zu denen, denen die Tür geöffnet wird: „ich kenne euch." Zu den anderen sagt er: „ich kenne euch nicht." Gehöre ich zu denen, denen Jesus öffnet? Gehöre ich zu denen, die Jesus kennt? Wie gesagt, andere können das nicht beurteilen, nur ich selbst kann in mein Gewissen hinein hören. Eine gute Beichte in der Adventszeit könnte uns helfen, zu Jesus umzukehren. Ich möchte es zum Schluss noch einmal zuspitzen: von denen, die in derselben Messe mitfeiern, von denen, die dasselbe Stundengebet oder denselben Rosenkranz beten, ja von denen, die diesen Tagesimpuls lesen, wird der eine mitgenommen und der andere zurückgelassen. Möge Gott uns davor bewahren, dass wir uns automatisch zu denen zählen, die nicht oberflächlich leben. Auch in einem christlichen Leben mit Gebet und mit den Sakramenten kann sich diese Oberflächlichkeit einschleichen.

 

Gebet: 

Jesus, ich tue vieles für dich, aber bin ich wirklich so offen für dich, dass ich mitgenommen würde? Hilf mir, diese Offenheit des Herzens zu haben, von der du im Evangelium sprichst. Hilf mir, alle Augenblicke des Tages in dieser Bereitschaft für dich zu leben. Bewahre mich vor der Oberflächlichkeit, die sich doch immer wieder einschleichen will.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

1 Kommentar:

  1. Herr, egal was auch kommen mag, ich weiss, es  kommt alles aus Deiner Liebe zu uns Menschen.  Herr im Glauben warte ich auf auf DICH, dass Du als  Menschensohn am Himmel erscheinen wirst. Amen 🙏

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