Dienstag, 4. Oktober 2022

Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen. (Lk 10,40)

27 Woche im Jahreskreis    Dienstag

EVANGELIUM
Lk 10, 38-42
In jener Zeit
38kam Jesus in ein Dorf und eine Frau namens Marta nahm ihn freundlich auf.
39Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu.
40Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen!
41Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen.
42Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden.


Tagesimpuls

Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen. (Lk 10,40)

Wenn man von etwas ganz in Anspruch genommen wird, das ist nie gut. Dann verliert man die Gelassenheit und den inneren Frieden. Jesus spiegelt der Marta das, in dem er sagt: „Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen!" Für seine Familie sorgen, das ist etwas sehr Gutes, aber sich Sorgen machen, das ist eine Sünde. Jesus sagt in der Bergpredigt deutlich: macht euch keine Sorgen! (Mt 6,25) Und im Gleichnis vom Seemann sind die Sorgen ein Grund dafür, warum die gute Saat relativ schnell durch die Dornen erstickt wird. (Mk 4,19)

Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen.

Wir dürfen uns also nicht durch irgendeine Sache so sehr unter Druck setzen lassen, dass wir den inneren Frieden verlieren. Dass man von etwas ganz in Anspruch genommen wird, ist ein typisches Zeichen der Verführung. Bei einer Sucht ist es auch so, dass man so ein totales Verlangen hat, dass man gar nicht mehr anders kann. In diesen Augenblicken ist man völlig irrational und macht Dinge, die man normalerweise nicht machen würde.

Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen.

Maria macht das einzig richtige, sie geht zu Jesus. Genau das ist es, was Marta fehlt. Wenn Marta zu Jesus gehen würde, dann wäre sie nicht von irgendwelchen Dingen ganz in Anspruch genommen. Mir hat zum Beispiel mal ein Mann gesagt, seine Frau habe einen „Putzfimmel". Sie war ganz davon in Anspruch genommen, immer nur die Wohnung in Ordnung zu halten. Aber es geht nicht nur um das Putzen oder um den Haushalt. Das kann in allen Lebensbereichen so sein. Ein häufiges Beispiel ist auch leider die Sexualität. Auch da können Menschen ganz verloren sein in einem Verlangen, dass so stark ist und alles andere überlagert. Gerade deswegen ist es so wichtig, zu Jesus zu gehen. Wenn es jemanden gibt, der einen befreien kann, dann ist es Jesus. Und wenn man regelmäßig zu Jesus in die Anbetung geht, so wie Maria es gesagt hat, zu Füßen Jesu zu setzen, dann ist das der beste Garant für die innere Freiheit, dass nichts Weltliches die Macht bekommt, uns ganz in Anspruch zu nehmen. Wenn Marta zu Jesus gegangen wäre, dann wäre sie nicht böse geworden. 

Gebet:
Jesus, danke dass ich immer wieder hier zu dir kommen kann in die Anbetung. Bitte bewahre mich davor, dass mich irgendetwas so sehr in Anspruch nimmt, so sehr unter Druck setzt, dass ich beginne zu sündigen wie Marta, als sie böse auf ihre Schwester war. Bewahre mich vor Hektik und Stress und hilf mir, immer den inneren Frieden zu bewahren, damit ich nicht sündige. 


Pastor Roland Bohnen 


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