Samstag, 29. Oktober 2022

Er nahm Jesus freudig bei sich auf. (Lk 19,6)

30 Sonntag im Jahreskreis    

Evangelium

Lk 19, 1–10

In jener Zeit
1 kam Jesus nach Jéricho
und ging durch die Stadt.
2Und siehe, da war ein Mann namens Zachäus;
er war der oberste Zollpächter und war reich.
3Er suchte Jesus, um zu sehen, wer er sei,
doch er konnte es nicht wegen der Menschenmenge;
denn er war klein von Gestalt.
4Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum,
um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste.
5Als Jesus an die Stelle kam,
schaute er hinauf
und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter!
Denn ich muss heute in deinem Haus bleiben.
6Da stieg er schnell herunter
und nahm Jesus freudig bei sich auf.
7Und alle, die das sahen,
empörten sich
und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt.
8Zachäus aber wandte sich an den Herrn
und sagte: Siehe, Herr,
die Hälfte meines Vermögens gebe ich den Armen,
und wenn ich von jemandem zu viel gefordert habe,
gebe ich ihm das Vierfache zurück.
9Da sagte Jesus zu ihm:
Heute ist diesem Haus Heil geschenkt worden,
weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist.
10Denn der Menschensohn ist gekommen,
um zu suchen und zu retten, was verloren ist.


Tagesimpuls

Er nahm Jesus freudig bei sich auf. (Lk 19,6)

Warum ist Jesus so viel bei den „Unwürdigen" eingekehrt? Ich glaube er hat es für uns getan, damit wir für alle Zeit erkennen, dass wir nicht denken müssen, wir wären nicht würdig genug, Jesus aufzunehmen. Wir müssen es nicht erst verdient haben. Jesus will von sich aus zu uns kommen. Das einzige, was wir tun müssen, ist, dass wir ihm Raum geben in unserem Leben.

Er nahm Jesus freudig bei sich auf.

Wie geben wir Jesus Raum in unserem Leben? Hauptsächlich tun wir das, indem wir ihm Zeit schenken. Aber auch ganz wörtlich schenken wir ihm vielleicht einen Platz an der Wand, wo ein Kreuz oder ein Bild von ihm hängt. Manche haben einen Gebetsraum oder eine Gebetsecke, ich kenne auch viele, die eine Kapelle gebaut haben oder eine Grotte. Wir können uns also fragen: gibt es in meinem Leben räumlich oder zeitlich einen Raum für Jesus?

Er nahm Jesus freudig bei sich auf.

Wenn dieser Raum äußerlich einmal hergestellt ist, dann will ich ihn in meiner Gebetszeit mit der Gegenwart Jesu durch den Heiligen Geist füllen. Das tue ich, indem ich Jesus betrachte vor meinem inneren Auge und mit ihm rede. Das kann sehr intensiv sein und Jesus kann sehr lebendig werden dadurch. Damit niemand denkt, das sei unmöglich, sagt die Bibel: „das Wort ist dir nahe, es ist in deinem Herzen." (Röm 10,8) wir haben also jederzeit die Möglichkeit, Jesus auf diese Weise in uns aufzunehmen, im Raum zu schenken. Manche sagen auch „Jesus präsentieren", d.h. ich mache ihn vor meinem inneren Auge präsent.

Er nahm Jesus freudig bei sich auf.

Wenn Jesus wirklich da ist in meiner Seele und in meinem Herzen, dann ist Bekehrung möglich. Immer wieder erleben wir, dass Bekehrung uns schwer fällt, dass wir doch immer wieder in die alten Verhaltensweisen zurück rutschen. Aber wenn Jesus da ist, wenn er in mein Haus eingekehrt ist, dann geht es. Wir können uns nicht auf Vorrat bekehren. Diese Situation, dass wir Jesus in unser Leben aufnehmen, dass er vor unserem inneren Auge und in unserer Seele ganz lebendig wird, die müssen wir ständig wiederholen. Es geht um eine ständige Beziehung zu ihm. Nur dann ist eine nachhaltige Bekehrung möglich. Wir können vielleicht etwas von diesen Begegnungen zehren, aber wichtiger ist, dass es immer wieder neue Begegnungen mit ihm gibt.

Gebet:
Jesus, ich danke dir dass du in mein Haus eingekehrt bist. Ich will dir Raum geben in meinem Leben. Ich will dir immer wieder Zeit schenken in meinem Leben. Danke für deine Gegenwart in meinem Herzen. Danke, dass durch dich Bekehrung möglich wird. Ohne dich kann ich nichts tun.


Pastor Roland Bohnen 


1 Kommentar:

  1. Herr, Jesus, auch ich bin in Sehnsucht DICH zu sehen. Ich bitte DICH, - komme auch an meinem Hause vorbei, doch gehe nicht vorüber sondern kehre bei mir ein. Herr, auch ich habe Unrecht getan, in Gedanken, Worten und Werken. Jesus, bitte nehme Platz in meinem Herzen/ Haus, denn ich will mich bessern um zukünftig das Böse zu meiden und mehr und mehr das Gute zu tun. Herr, lehre mich und meinem ganzen Haus, deine Gebote. Amen

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