Donnerstag, 1. September 2022

Und sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten. (Lk 5,6)

22 Woche im Jahreskreis    Donnerstag

EVANGELIUM
Lk 5, 1-11

In jener Zeit,
1als Jesus am Ufer des Sees Gennesaret stand, drängte sich das Volk um ihn und wollte das Wort Gottes hören.
2Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze.
3Jesus stieg in das Boot, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus.
4Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus!
5Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen.
6Das taten sie, und sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten.
7Deshalb winkten sie ihren Gefährten im anderen Boot, sie sollten kommen und ihnen helfen. Sie kamen, und gemeinsam füllten sie beide Boote bis zum Rand, so dass sie fast untergingen.
8Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder.
9Denn er und alle seine Begleiter waren erstaunt und erschrocken, weil sie so viele Fische gefangen hatten;
10ebenso ging es Jakobus und Johannes, den Söhnen des Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen.
11Und sie zogen die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten ihm nach.


Tagesimpuls

Und sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten. (Lk 5,6)

Es ist eine große Volksmenge, die sich um Jesus drängt und sein Wort hören will. Die riesengroße Menge an gefangenen Fischen, in Verbindung mit dem Wort Jesu, dass die Jünger Menschenfischer werden sollen, deutet ebenfalls auf große Mengen von Menschen hin, die sich der Kirche anschließen werden. Heute vermissen wir diese großen Menschenmengen, die sich danach drängen, Jesu Wort zu hören und von Jesus berührt zu werden. Wir vermissen sie nicht ganz, denn wir finden sie noch bei ausgesprochen charismatischen Verkündigern der frohen Botschaft. Ebenso finden wir diese großen Menschenmengen bei Maria, bei den Marianischen Wallfahrtsorten, vor allem dort, wo sie selbst erschienen ist oder erscheint. Das passt aber zu dem zuvor Gesagten, denn Maria ist sicherlich die charismatischeste Verkündigerin der frohen Botschaft, die es gibt. Man darf darüber hinaus noch die Weltjugendtage erwähnen, wo die ganze Kraft der Kirche unter der Autorität des Papstes wirksam ist.

Und sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten.

Ich glaube, dass alle diese Situationen, in denen große Mengen angesprochen werden, eins gemeinsamen haben: es ist eine sehr starke Gegenwart des Heiligen Geistes, und Jesus Christus wird ganz in die Mitte gestellt. Bei diesen Ereignissen geht es nicht um menschliche Ideen, schon gar nicht um Strukturen oder Strukturveränderungen, sondern es geht um Jesus und um den Heiligen Geist.

Und sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten.

Was soll man tun, wenn man in seinem eigenen Umfeld diese große Anziehungskraft auf Menschenmengen, die Jesus mancherorts ausübt, nicht so stark erlebt? Ich sehe zwei Möglichkeiten: entweder man muss sich fragen, ob man noch zu sehr im Aktivismus, im menschlichen Tun, befangen ist. Man müsste sich fragen, ob man Jesus wirklich ganz in den Mittelpunkt von allem gestellt hat. Die zweite Möglichkeit ist, wenn man die erste Frage nach bestem Wissen und Gewissen positiv beantwortet hat, wenn man also wirklich in jeder Hinsicht Jesus in die Mitte stellt, dann muss man einfach in großem Vertrauen mit langem Atem weitermachen und nicht aufgeben. Wenn wir Jesus in den Mittelpunkt stellen, wenn wir uns vom Heiligen Geist leiten lassen, dann wird unser Leben Frucht bringen, auch wenn wir diese Früchte im Moment noch nicht oder noch nicht so reichhaltig sehen können.

Gebet:
Jesus, immer wieder wird gesagt, dass es nicht um die Zahlen ginge. Ich glaube, dass das wahr ist. Und trotzdem sehe ich im Evangelium, wie große Scharen von Menschen zu dir gekommen sind, und ich erlebe es auch heute noch dort, wo der Heilige Geist sehr stark wirkt, sei es durch Maria, sei es durch charismatische Prediger oder sei es an den Orten, wo sich die Kirche als Ganzes versammelt. Bitte zeige uns, was wir tun oder wie wir uns noch mehr öffnen können, damit deine Gegenwart so stark wird, dass diese Ausstrahlung und Anziehungskraft entsteht, die viele Menschen zu dir zieht.


Pastor Roland Bohnen 


2 Kommentare:

  1. von Reinhard Dismas

    In der Nacherzählung einer Story, die man positiv herausstellen will, neigt jeder von uns dazu, die Angabe über die Größe der involvierten Menschenmenge zu übertreiben. Denken wir nur an die großen Unterschiede zwischen den Angaben der Polizei und der Veranstalter über die Zahl der beteiligten Menschen bei einer Demonstration. Oder die gewaltigen Zahlen aus dem Alten Testament. Die Evangelisten sind dagegen schon richtig realistisch. Kafarnaum war ein kleines Kaff, da sind 50 Menschen schon eine große Menge. In diesem relativierten Rahmen hat Jesus natürlich Menschenmengen angezogen. Denken wir nur an die 5000 bei der wunderbaren Brotvermehrung. Da macht es auch nichts wenn es in Wirklichkeit nur 1000 waren. Da muss sich ein Pastor heute schon anstrengen um die für eine Predikt zusammen zu bekommen.
    Aber die entscheidende Frage ist doch, was war mit der ''großen Mengen'' als Jesus ans Kreuz geschlagen wurde? Selbst die Apostel, bis auf Johannes, hatten sich da verdrückt. Nur die in unserer Kirche so zweitrangig behandelten Frauen hatten Mut gezeigt und waren bei Jesus geblieben.
    Die großen Zahlen der ''Gläubigen'' spielten noch nie eine entscheidende Rolle in unserer Kirche. Die gingen auf Kreuzzüge, bildeten den Mob für die Verbrennung von ''Ketzern'' und ''Hexen'' oder folgten dem Rattenfänger Hitler. Die bekennende Kirche, das waren immer nur Wenige.
    Es ist ein Trost für uns, wenn wir sehen, mit welchem verängstigt kleinen Haufen der Heilige Geist unsere Kirche gegründet hat. Da brauchen wir uns nicht um die kleinen Zahlen Gläubiger bei unseren Gottesdiensten sorgen.
    Nur unsere Hirten, sollen endlich mal wach werden und sich als Hirten betätigen und den ganzen Dreck aus tausend Jahren wegfegen und all den materiellen Klimbim und Bürokratie über Bord werfen. Wenn sie sich davon nicht trennen können, sollen sie wie Jona direkt mit über Bord geworfen werden. Dann wird sich die See beruhigen und wir werden eine zwar kleine, aber dafür eine Kirche des Heiligen Geistes haben.

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  2. Herr, DU sprichst zu Simon,
    Jakobus und Johannes. 
    Doch sprichst DU auch zu mir / zu uns.

    Herr,bitte, lass mich wie Simon, ein großes Vertrauen in DIR und DEINEM WORT haben, als Angst vor den täglichen sich Mühen - abmühen und arbeiten und darüber enttäuscht zu sein, am Abend keinen Ertrag - keinen Erfolg zu haben.

    HERR , ich bitte auf die Fürsprache der Gottesmutter Maria,  schenke mir ein festes Vertrauen.
    So will ich für DICH  und auf DEIN Wort hin, mein Tagesnetz  dort auswerfen wo DU es sagst.  Amen

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