Donnerstag, 11. August 2022

Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Folterknechten, bis er die ganze Schuld bezahlt habe. (Mt 18,34)

19 Woche im Jahreskreis    Donnerstag

EVANGELIUM
Mt 18, 21 - 19, 1

In jener Zeit
21trat Petrus zu Jesus und fragte: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er sich gegen mich versündigt? Sieben Mal?
22Jesus sagte zu ihm: Nicht sieben Mal, sondern siebenundsiebzig Mal.
23Mit dem Himmelreich ist es deshalb wie mit einem König, der beschloss, von seinen Dienern Rechenschaft zu verlangen.
24Als er nun mit der Abrechnung begann, brachte man einen zu ihm, der ihm zehntausend Talente schuldig war.
25Weil er aber das Geld nicht zurückzahlen konnte, befahl der Herr, ihn mit Frau und Kindern und allem, was er besaß, zu verkaufen und so die Schuld zu begleichen.
26Da fiel der Diener vor ihm auf die Knie und bat: Hab Geduld mit mir! Ich werde dir alles zurückzahlen.
27Der Herr hatte Mitleid mit dem Diener, ließ ihn gehen und schenkte ihm die Schuld.
28Als nun der Diener hinausging, traf er einen anderen Diener seines Herrn, der ihm hundert Denare schuldig war. Er packte ihn, würgte ihn und rief: Bezahl, was du mir schuldig bist!
29Da fiel der andere vor ihm nieder und flehte: Hab Geduld mit mir! Ich werde es dir zurückzahlen.
30Er aber wollte nicht, sondern ging weg und ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er die Schuld bezahlt habe.
31Als die übrigen Diener das sahen, waren sie sehr betrübt; sie gingen zu ihrem Herrn und berichteten ihm alles, was geschehen war.
32Da ließ ihn sein Herr rufen und sagte zu ihm: Du elender Diener! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich so angefleht hast.
33Hättest nicht auch du mit jenem, der gemeinsam mit dir in meinem Dienst steht, Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir Erbarmen hatte?
34Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Folterknechten, bis er die ganze Schuld bezahlt habe.
35Ebenso wird mein himmlischer Vater jeden von euch behandeln, der seinem Bruder nicht von ganzem Herzen vergibt.
1Als Jesus diese Reden beendet hatte, verließ er Galiläa und zog in das Gebiet von Judäa jenseits des Jordan.

 


Tagesimpuls

Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Folterknechten, bis er die ganze Schuld bezahlt habe. (Mt 18,34)

Immer wieder kommt es vor, dass wir schlecht über andere Menschen reden, weil wir uns über sie geärgert haben. Dazu kommen noch alle die schlechten Gedanken über diese Menschen. Müssten wir in solchen Situationen nicht viel mehr vergeben? Unser ganzer Ärger über diese Menschen, und wenn es ausgesprochen wird, ist es noch schlimmer, schadet sehr vielen Personen. Zu allererst schadet es aber auch uns selbst. Solange wir uns ärgern und nicht vergeben, werden wir von den Folterknechten gequält.

Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Folterknechten, bis er die ganze Schuld bezahlt habe.

Wir laden Schuld auf uns, solange wir nicht vergeben. Unsere Schuld ist die Bitterkeit, der Ärger, vielleicht sogar Hass. Das sind schwere Sünden, und diese Sünden quälen uns, solange wir nicht verzeihen. Wir meinen, wir hätten ein Recht darauf, uns zu ärgern, weil der andere ist ja schuld sei. Aber das stimmt nicht. Der andere ist für seine Tat verantwortlich, wir aber sind für unsere Taten verantwortlich. Und unser Ärger und unsere Bitterkeit, das sind unsere Sünden, nicht die des anderen. 

Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Folterknechten, bis er die ganze Schuld bezahlt habe.

Es gibt Menschen, die können scheinbar nicht verzeihen, weil sie so sehr verletzt sind. Diese Menschen brauchen innere Heilung. Aber sie könnten wenigstens Gott bitten, dass er ihnen hilft, dass sie mit seiner Hilfe eines Tages doch vergeben könnten. Man kann zum Beispiel beten: „Jesus, in deinem Namen und in deiner Kraft, denn ohne deine Hilfe werde ich es nicht schaffen, will ich dieser Person verzeihen, dass sie das und das gemacht hat."

Gebet:
Jesus, ich danke dir, dass du uns ganz frei machen willst von Hass, Bitterkeit und Ärger. Wir müssen aber mitmachen. Jesus, hilf uns, aufmerksam zu bleiben, wo wir schlecht über andere reden oder denken. Hilf uns, dass wir diese Situationen schnell bereinigen, indem wir diesen Menschen verzeihen und versuchen, sie von Herzen zu lieben. Jesus, hilf uns in innerem Frieden mit uns und mit unseren Mitmenschen zu leben.


Pastor Roland Bohnen 


1 Kommentar:

  1. Vergeben- die Schuld erlassen...
    Jesus, Deine Güte,- deine Gnade der Barmherzigkeit und Deine Liebe kann ich nicht ermessen. Einem jeden Menschen schenkst DU aus dieser deiner nie endenden Quelle. Danke Jesus,  für das Sakrament der Beichte.  Danke Jesus, dass DU auch mir, vor einigen Jahren die Schuld erlassen hast.
    Auch ich Herr will immer wieder versuchen, so zu vergeben wie ich es hier und heute im Gleichniss erfahre.
    Es wird mir bestimmt nicht leicht fallen,  doch ein dauerhafter Versuch ist es wert.
    So ist es auch mit deiner Nachfolge... Nachfolge ist nicht immer leicht,  aber es lohnt sich. 
    Danke Jesus 🙏

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