Samstag, 6. August 2022

Seid wie Menschen, die auf ihren Herrn warten, der von einer Hochzeit zurückkehrt, damit sie ihm sogleich öffnen, wenn er kommt und anklopft! (Lk 12,36)

19 Sonntag im Jahreskreis    

Evangelium

Lk 12, 32–48

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
32Fürchte dich nicht, du kleine Herde!
Denn euer Vater hat beschlossen,
euch das Reich zu geben.
33Verkauft euren Besitz
und gebt Almosen!
Macht euch Geldbeutel, die nicht alt werden!
Verschafft euch einen Schatz, der nicht abnimmt,
im Himmel, wo kein Dieb ihn findet
und keine Motte ihn frisst!
34Denn wo euer Schatz ist,
da ist auch euer Herz.
35Eure Hüften sollen gegürtet sein
und eure Lampen brennen!
36Seid wie Menschen,
die auf ihren Herrn warten,
der von einer Hochzeit zurückkehrt,
damit sie ihm sogleich öffnen,
wenn er kommt und anklopft!
37Selig die Knechte,
die der Herr wach findet, wenn er kommt!
Amen, ich sage euch:
Er wird sich gürten,
sie am Tisch Platz nehmen lassen
und sie der Reihe nach bedienen.
38Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache
und findet sie wach – selig sind sie.
39Bedenkt:
Wenn der Herr des Hauses wüsste,
in welcher Stunde der Dieb kommt,
so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht.
40Haltet auch ihr euch bereit!
Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde,
in der ihr es nicht erwartet.
41Da sagte Petrus:
Herr, sagst du dieses Gleichnis nur zu uns
oder auch zu allen?
42Der Herr antwortete:
Wer ist denn der treue und kluge Verwalter,
den der Herr über sein Gesinde einsetzen wird,
damit er ihnen zur rechten Zeit die Tagesration gibt?
43Selig der Knecht,
den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt!
44Wahrhaftig, ich sage euch:
Er wird ihn über sein ganzes Vermögen einsetzen.
45Wenn aber der Knecht in seinem Herzen sagt:
Mein Herr verspätet sich zu kommen!
und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen,
auch zu essen und zu trinken und sich zu berauschen,
46dann wird der Herr jenes Knechtes an einem Tag kommen,
an dem er es nicht erwartet,
und zu einer Stunde, die er nicht kennt;
und der Herr wird ihn in Stücke hauen
und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen.
47Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt,
sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt,
der wird viele Schläge bekommen.
48Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen,
etwas tut, was Schläge verdient,
der wird wenig Schläge bekommen.
Wem viel gegeben wurde,
von dem wird viel zurückgefordert werden,
und wem man viel anvertraut hat,
von dem wird man umso mehr verlangen.

Tagesimpuls

Seid wie Menschen, die auf ihren Herrn warten, der von einer Hochzeit zurückkehrt, damit sie ihm sogleich öffnen, wenn er kommt und anklopft! (Lk 12,36)

Was Jesus hier erklärt, ist etwas Innerliches, dass aber, je nachdem, ob man es beachtet oder nicht, große Auswirkungen haben kann. Wir sollen unser Herz und unsere Gedanken auf Jesus Christus ausgerichtet haben. Die Tatsache, dass er unterwegs ist (in dem Vergleich, den Jesus erzählt), zeigt an, dass wir tatsächlich Jesus nicht mit unseren leiblichen Augen sehen können. Wie viele andere Menschen in unserem Leben ist Jesus anwesend, auch wenn wir sie gerade in diesem Augenblick nicht sehen, weil sie unterwegs sind. Jeder erlebt das in seiner Familie. Wenn ein Familienmitglied nicht im Haus ist würden wir niemals darauf kommen, zu sagen, dass es nicht existieren würde, auch wenn wir es in diesem Augenblick nicht sehen.

Seid wie Menschen, die auf ihren Herrn warten, der von einer Hochzeit zurückkehrt, damit sie ihm sogleich öffnen, wenn er kommt und anklopft!

Die Diener sollen aber an ihn denken. Sie sollen in ihrem Herzen auf ihn ausgerichtet sein. Vor kurzem habe ich einmal auf einem Pizzaservice gewartet. Da wir in Pfarrheim waren, befürchtete ich, dass der Service uns nicht finden würde. Als er sich dann verspätete, ging ich immer wieder hinaus, um zu schauen, ob er vielleicht draußen wäre und möglicherweise das richtige Haus suchen würde. In der Zeit, die verging, bin ich mindestens fünf mal aufgestanden und zur Tür gegangen, um den Pizzaservice entgegen zu gehen. Das zeigt mir, wie es ist, wenn man jemanden erwartet. Das Gegenteil wäre, dass man nicht mehr an die Person denkt, dass man sie völlig aus den Augen verliert. Dazu gibt es im deutschen auch ein passendes Sprichwort: „Aus den Augen – aus dem Sinn". Aber genau so darf es nicht sein. Weil wir Jesus mit den leiblichen Augen nicht sehen, dürfen wir ihn nicht aus dem Sinn verlieren.

Seid wie Menschen, die auf ihren Herrn warten, der von einer Hochzeit zurückkehrt, damit sie ihm sogleich öffnen, wenn er kommt und anklopft!

Wir sollen unser ganzes Leben, nicht nur eine Stunde am Sonntag, an Jesus denken und ihn erwarten. Aber damit Jesus nicht ganz aus unseren Augen verschwindet, gibt es die Feier der Eucharistie. Hier werden wir immer wieder an ihn erinnert. Hier können wir ihn immer wieder mit unserem leiblichen Augen schauen in der Hostie, die in seinen Leib verwandelt wird. Wenn wir Jesus anschauen, in der Hostie, in der heiligen Messe, in der eucharistischen Anbetung, dann richten wir unser Herz auf ihn aus. Dann wird er uns helfen, dass wir ihn auch während des gesamten Tages und während der gesamten Woche in unserem Herzen behalten.

Gebet: 
Jesus, ich danke dir, dass du immer bei uns bist. Wir sollen uns in unserem Herzen auf dich konzentrieren und dich nicht aus den Augen verlieren. Danke das du uns in der Eucharistie die Möglichkeit schenkst, dich auch mit unseren leiblichen Augen zu schauen. So können wir immer auf dich fokussiert bleiben. Bitte hilf uns, dass wir diese innere Aufmerksamkeit auf dich behalten auch während des ganzen Tages. 




Pastor Roland Bohnen 


1 Kommentar:

  1. Herr, welch ein ernst gemeintes Evangelium. Unerwartet und plötzlich ... HERR, wie oft lese ich das auch so in den Tagesgazetten...Unfalltod....o.ä.
    HERR, ich weiß nicht in welcher Stunde der "Dieb" kommt. Jedoch denke ich dann schon so manchesmal über mein jetziges Lebensalter nach und ich ertappe mich dabei, als würde dann jemand hinter mir stehen und an mich rumrütteln und sagen;  Mein Kind - pass auf, die Stunde kommt unerwartet und kann jederzeit jeden treffen (also auch dich). Auch höre die Stimme die mir folgenden Zuspruch macht - Fürchte dich nicht ... denn dein (euer) Vater hat beschlossen dir (euch) das Reich zu geben. Damit ich einmal das Reich Gottes sehen darf, bedarf ich Hilfe!
    Hl.Schutzengel bitte hilf mir,  dass ich mich innerlich frei mache,  mich für das Gotteswort öffne  und  mir nicht einen irdischen Schatz anhäufe,  der mich von Gott fernzuhalten droht.   HERR JESUS CHRISTUS,  ich möchte hören wie DU  mir sagst, Fürchte dich nicht !!
    Amen 🙏

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