Mittwoch, 24. August 2022

Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen. (Joh 1,48)

Heiliger Bartholomäus

EVANGELIUM
Joh 1, 45-51

In jener Zeit
45traf Philippus Natanaël und sagte zu ihm: Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz und auch die Propheten geschrieben haben: Jesus aus Nazaret, den Sohn Josefs.
46Da sagte Natanaël zu ihm: Aus Nazaret? Kann von dort etwas Gutes kommen? Philippus antwortete: Komm und sieh!
47Jesus sah Natanaël auf sich zukommen und sagte über ihn: Da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit.
48Natanaël fragte ihn: Woher kennst du mich? Jesus antwortete ihm: Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen.
49Natanaël antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel!
50Jesus antwortete ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst noch Größeres sehen.
51Und er sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn.


Tagesimpuls

Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen. (Joh 1,48)

Jesus spricht dem Natanael ein Wort der Erkenntnis zu. Solche Worte der Erkenntnis gab es auch im frühen Christentum, und es gibt sie auch heute. Paulus schreibt darüber: „Einem anderen aber (wird) das Wort der Erkenntnis (mitgeteilt) nach demselben Geist". (1Kor 12,8) Solche Worte, die einer Person über eine andere mitgeteilt werden, stammen vom Heiligen Geist. In unserem Kontext empfängt Jesus diese Gabe gleich dreimal für Natanael. Beim ersten Mal sagt er etwas aus über seine Identität: „ein Mann ohne Falschheit". Das ist gewiss eine große Ermutigung für Natanael. Es bestärkt ihn in seiner Persönlichkeit, es stärkt seine guten Eigenschaften, die er von Gott empfangen hat.

Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen.

Das erste Wort der Erkenntnis hat Natanael sicher gut getan, aber er musste noch nicht erkennen, dass es wirklich vom Heiligen Geist stammt. Natanael erkennt zwar die Wahrheit in diesem Wort, aber Jesus hätte es auch auf gut Glück sagen können, rein aus menschlicher Intuition. Beim zweiten Wort der Erkenntnis (ich habe dich unter dem Feigenbaum gesehen) ist es anders, da sagt Jesus etwas, was er nicht wissen konnte. Wir wissen nicht, was unter dem Feigenbaum geschah, aber es muss für Natanael wohl eine sehr große Bedeutung gehabt haben. Hier wird für Natanael deutlich, dass Jesus aus übernatürlicher, von Gott gegebener Erkenntnis spricht. Seine Reaktion darauf ist unmissverständlich, er erkennt Jesus als Sohn Gottes an!  Wenn Menschen heute eine solche Gabe empfangen und aussprechen, dann dient es in der Regel dazu, dass Gott sich den Menschen zeigen möchte, dass er lebendig ist und übernatürliche Dinge vollbringen kann.

Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen.

Das dritte Wort bezieht sich auf die Zukunft: „Du wirst noch größeres sehen." Mir wurden auch schon öfter Worte der Erkenntnis zugesprochen, meistens in christlichen Gruppen, in denen viel gebetet wird. All diese Worte, die mir zugesprochen wurden, haben eines gemeinsam: dass sie auf eine größere Zukunft hingewiesen hatten, die ich mir selber nie hätte vorstellen können. Mir wurde schon schnell klar durch diese Worte: Gott hat einen viel größeren Horizont als das, was ich für realistisch halte. Die Worte der Erkenntnis zeigen, was der Engel zu Maria gesagt hat: „Bei Gott ist nichts unmöglich." (Lk 1,37)

Gebet:
Heiliger Geist, ich danke dir für dein Wirken in unserer Zeit! Ich danke dir für alle deine Gaben, besonders auch für die Gabe der Erkenntnis, die du immer wieder Menschen schenkst. Hilf uns, dass wir die Geister gut unterscheiden können und uns nicht täuschen lassen. Schenke uns immer wieder eine große Klarheit, welche Worte von dir stammen.


Pastor Roland Bohnen 


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